11.11.2004 - 2 Kunsthalle
Grunddaten
- TOP:
- Ö 2
- Gremium:
- Ausschuss für Kultur
- Datum:
- Do., 11.11.2004
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Vorlage:
-
04/SVV/0167 Kunsthalle
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Zum
Tagesordnungspunkt begrüßt Herr Kapuste den Vorsteher der
Stadtverordnetenversammlung in Brandenburg a.d. Havel, Herrn von Kekulè,
der das Gespräch zwischen den Städten zum Thema Kunsthalle angeregt hat.
Außerdem
erhält der Architekt Herr Vandenhertz als Vertreter des Beirates
Potsdamer Mitte Rederecht.
Der
Antrag wird zusammen mit dem Antrag unter TOP 7.2, Potsdam-Museum Bildende
Kunst (DS 04/SVV/0727), besprochen.
Frau
Hüneke bringt den
Antrag ein, der die Errichtung einer Potsdamer Kunsthalle zum Ziel hat. Als
geeigneter Ort werden die 2006 frei werdenden Räume der Fachhochschule Am Alten
Markt vorgeschlagen; zusammen mit dem „Denkhaus“-Projekt kann dies eine
spannende Verbindung geben. Frau Hüneke macht deutlich, dass die Stadt nicht
den Bau und die Betreibung selbst finanzieren soll, sondern andere Möglichkeiten
der Finanzierung eruiert werden. Die Stadt müsse sich grundsätzlich
positionieren.
Frau
Dr. Schröter
verweist auf die Verbindung zum Antrag DS 04/SVV/0727. Unabhängig vom Ort
sollen Wege gefunden werden, um die Bestände bildender Kunst des
Potsdam-Museums in Potsdam zeigen zu können.
Herr
Vandenhertz stellt
die ersten Vorstellungen aus dem Beirat Potsdamer Mitte für die Raumgliederung
einer Kunsthalle in der Fachhochschule bei Umnutzung und Erhalt der vorhandenen
Bausubstanz vor. Hieraus ergeben sich vielfältige Möglichkeiten in der
Kombination von Kunsthalle und „Denkhaus“ als ein Haus für Kunst und
Wissenschaft.
Herr
Schultheiß kann
sich die Räume am Alten Markt gut als Kunsthalle vorstellen, hält aber die
Finanzierung für problematisch.
Herr
von Kekulé wirbt
für die Nutzung der Kunsthalle in
den ehemaligen Brennabor Werken in Brandenburg / Havel. Dieser Gedanke entstand
beim Besuch des Potsdamer OBM auf seiner Tour in Sachen
Kulturhauptstadt-Bewerbung. Die Kunsthalle bietet 680 m² Ausstellungsfläche plus
Nebenflächen und Ateliers. Er lädt den Kulturausschuss nach Brandenburg ein und
zur Kooperation beider Städte auf dem Wege zur Kulturhauptstadt.
Herr
Dr. Przybilski
erachtet die Kooperation mit Brandenburg für die Kulturhauptstadt-Bewerbung für
sinnvoll. Dennoch muss auch für Potsdam eine bleibende Lösung gefunden werden.
Der Antrag zur Kunsthalle hat Untersuchungscharakter, in dessen Rahmen die
Grundprobleme – wie die Finanzierung, Eigentumsfragen usw. – zu erörtern sind.
Frau
Nitsche und Frau Paulsen sprechen sich ebenfalls für den Antrag der Fraktion Grüne/Bündnis 90
aus.
Herr
Kapuste schlägt
vor, dass sich die Arbeitsgruppe Gebäude aus dem Forum Bildende Kunst mit dem
Standort näher befasst. Auch er hält eine grundsätzliche Entscheidung für
notwendig, auf die hingearbeitet wird.
Frau
Fischer unterstützt
den Vorschlag von Herrn Kapuste. Nach der Erörterung im Beirat müssen Fachleute
zur Klärung der anstehenden Fragen herangezogen werden.
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Im Interesse einer ausgewogenen Präsenz aller
Kunstarten in der Landeshauptstadt Potsdam sollen die Belange der Bildenden
Kunst in Zukunft angemessen berücksichtigt werden.
Dazu sind die bereits existierenden Kunstorte,
an denen temporär Ausstellungen stattfinden, wie der Pavillon auf der Freundschaftsinsel,
die Ticket-Galerie und die Panzerhalle in Groß Glienicke oder neu entstehende
wie der Kunstraum im Zentrum für Kunst und Soziokultur an der Schiffbauergasse
oder der Persius-Speicher konzeptionell einzubeziehen.
Darüber hinaus soll die Einrichtung einer
Potsdamer Kunsthalle vorangetrieben werden, die durch museale Bedingungen
(Klima, Sicherheit) die Umsetzung weitergreifender Ausstellungskonzepte
zulässt. Es sollen Werke der Bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts und der
Gegenwart in einer ständigen Ausstellung gezeigt werden. Die Durchführung von
Wechselausstellungen soll möglich sein.
Die Kunsthalle soll die Option für den Aufbau
eines eigenen Bestandes auf der Grundlage des städtischen Besitzes an
Kunstwerken des 20. Jahrhunderts umfassen.
Für die Errichtung der Kunsthalle wird der Umbau
der 2006 frei werdenden Fachhochschule am Alten Markt vorgeschlagen. Es sind
Grobkonzept und –planungen anzufertigen und auf deren Grundlage
Kostenschätzungen einzuholen sowie Finanzierungsmodelle zu entwickeln. Hierbei
sind das Forum Bildende Kunst und der Beirat Potsdamer Mitte zu beteiligen. Auf
Grundlage der Ergebnisse ist eine Beschlussvorlage für die
Stadtverordnetenversammlung zu erstellen.
Für die Erstellung des Finanzierungsmodells für
die Einrichtung und den Betrieb der Kunsthalle sind alle denkbaren Optionen aus
Schenkungen, Stiftungen, der Tätigkeit gemeinnütziger Vereine etc. zu nutzen,
um sicher zu stellen, dass keine finanziellen Belastungen entstehen, die nicht
im Rahmen des städtischen Haushalts aufgefangen werden können.
Dem Kulturausschuss ist über den Fortgang der
Arbeit alle drei Monate zu berichten.
Bei der Verwertung des Gebäudes Ecke
Gutenbergstraße/Hebbelstraße soll kulturellen Nutzungen der Vorrang eingeräumt
werden.