01.06.2005 - 5.8 Klinikum "Ernst von Bergmann"
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5.8
- Zusätze:
- Fraktion PDS
- Datum:
- Mi., 01.06.2005
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 13:22
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Zu diesem
Tagesordnungspunkt erhält die Vorsitzende des Betriebsrates des Klinikums
„Ernst von Bergmann“ das beantragte Rederecht. Frau Stolle erläutert
das Bestreben des Klinikums zum
selbständigen wirtschaftlichen Handeln, informiert über Schwerpunkte des Versorgungsauftrages des Klinikums
und trägt die Sorge des Betriebsrates hinsichtlich der Sicherstellung von
Arbeitsplätzen bei einer Privatisierung
sowie mit strukturellen Änderungen möglicherweise verbundenen Absenkung
der Qualität in der Patientenversorgung vor.
Anschließend wird die DS 05/SVV/0388 vom Stadtverordneten Dr. Scharfenberg namens der Fraktion PDS eingebracht, die folgenden Wortlaut hat:
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der
Oberbürgermeister wird beauftragt, in Auswertung der Portfolio-Analyse von Rödl
& Partner die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass das Klinikum „Ernst
von Bergmann“ zunächst mittelfristig für 5 bis 7 Jahre als städtische
Einrichtung erhalten bleibt.
Die Suche nach strategischen Partnern hat mit der
Zielstellung zu erfolgen:
- Der bisherige
Versorgungsauftrag des Klinikums ist in vollem Umfang zu gewährleisten,
- die positiven Auswirkungen des
Klinikums auf den Wirtschaftsstandort Potsdam sind zu stabilisieren,
- die Möglichkeiten des Klinikums
zur Unterstützung der Stadt in ihrer sozialen und gesundheitspolitischen
Tätigkeit sind auszuschöpfen.
Zu diesem Antrag wurde den Stadtverordneten ein von den Fraktionen SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen gemeinsam erarbeiteter Änderungsantrag ausgereicht, der von den Stadtverordneten Schubert, Fraktion SPD, Friederich, Fraktion CDU, und Schüler, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mündlich untersetzt wird.
Der Beigeordnete für Zentrale Steuerung und Service Herr Exner betont, dass es nicht darum gehe, einen Klinikumsstandort und eine Schule für Gesundheitsberufe (Schwesternschule) zu schließen. Es gebe aber einen hohen Modernisierungsbedarf und die in den letzten Jahren aufgetretenen Verluste im operativen Geschäft seien zu finanzieren. Weiterhin weist er auf die schwierige wirtschaftliche Lage der Kliniken in der Bundesrepublik insgesamt hin, was die mittelfristige Ergebnisplanung kompliziert mache.
Nach 10
Rednern
Antrag
zur Geschäftsordnung:
Der
Stadtverordnete Näder, Fraktion CDU, beantragt den ‚Schluss der Debatte’.
Nachdem
sich alle Fraktionen zum Beratungsgegenstand geäußert haben,
Abstimmung:
Der
Geschäftsordnungsantrag wird
mit
Stimmenmehrheit angenommen.
In der
Diskussion hat der Stadtverordnete Dr. Scharfenberg namens der Fraktion PDS die
Prüfung durch das Präsidium beantragt,
ob es sich bei den von den drei Fraktionen gemeinsam beantragten
Änderungen um einen eigenständigen Antrag
handele.
In
einer Pause (16:42 Uhr bis 16:50 Uhr) verständigen sich die Mitglieder des
Präsidiums zur weiteren Verfahrensweise.
Danach
gibt die stellvertretende Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Frau
Knoblich die Empfehlung des
Präsidiums bekannt, wonach zuerst der gemeinsame Änderungsantrag der von den Fraktionen SPD, CDU und Bündnis
90/Die Grünen abgestimmt werden soll.
Mit
der Abstimmung dieses Änderungsantrages erübrigt sich eine Abstimmung der ursprünglichen Textfassung der DS
05/SVV/0388.
Die
Stadtverordnetenversammlung beschließt:
Der
Oberbürgermeister wird beauftragt, im Oktober 2005 die Abwägung folgender
Varianten zur Zukunft des Klinikums „Ernst von Bergmann“ vorzulegen:
-
Verbleib
des Klinikums bei der Stadt Potsdam
-
Aufnahme
eines strategischen Partners
-
Veräußerung
des Klinikums
Schwerpunkte der
Variantenuntersuchung:
-
Langfristige
Absicherung des Leistungsspektrums des Klinikums „Ernst von Bergmann“ als
Schwerpunktkrankenhaus, unabhängig von der Trägerschaft des Krankenhauses. Dies
beinhaltet sowohl stationäre Angebote (z.B. Geburtshilfe) als auch die
Absicherung des Rettungsdienstes. Zu klären ist auch die Zukunft der
Schwesternschule.
-
Die
Varianten sind daraufhin zu untersuchen, ob sie eine entlastende Wirkung auf
den städtischen Haushalt haben.
-
Sicherung
der am Standort getätigten Investitionen
-
Planungssicherheit
und soziale Sicherheit für die Belegschaft.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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