27.11.2008 - 6 Verständigung zu den Ereignissen am 08.11. / 09...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6
- Gremium:
- Jugendhilfeausschuss
- Datum:
- Do., 27.11.2008
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 16:30
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Herr
Voehse verweist auf die Signale seitens der Verwaltung zu den Ereignissen am
08.11. / 09.11.2008 zur Räumung der Skaterhalle und auf den Umgang mit Jugend- und Soziokultur.
Diese Signale sind aus seiner Sicht zweideutig und könnten missverstanden
werden. Er bittet die Verwaltung, hier eindeutige Signale an die Jugendlichen
zu senden.
Frau
E. Müller fragt Herrn Voehse, was er als Multiplikator dafür tut, um die
Eskalation der Situation zu verhindern.
Sie
macht deutlich, dass weder Lindenpark noch Waschhaus geschlossen waren. Auch
das Archiv konnte weiter arbeiten. Hier hat man gemeinsam nach einer Lösung gesucht.
Sie
erinnert daran, dass die Kündigung des Mietvertrages des Spartacus nicht durch
die Stadt erfolgt ist, sondern der finanziellen Schieflage des Lindenpark e.V.
geschuldet ist.
Es
sollte auch wahrgenommen werden, dass in den vergangenen Jahren trotz
rückgängiger Zahlen der Jugendlichen alle Jugendklubs erhalten wurden.
Sie
macht auch deutlich, dass von Seiten der Jugendlichen Angebote der Stadt für
Ersatzlösungen abgelehnt wurden.
Frau Basekow spricht sich
auch dafür aus, eindeutige Signale zu senden. Sie weist auch darauf hin, dass
die Situation möglicherweise vor einer Eskalation steht.
Es
muss gesehen werden, welches Angebot den Jugendlichen gemacht werden kann,
damit sie sich ernst genommen fühlen.
Herr
Voehse bezweifelt keinesfalls das Engagement der Stadt für die Jugendlichen. Es
macht aber deutlich, dass aus seiner Sicht in anderen Situationen oft falsche
Signale aus der Verwaltung gesendet werden.
Frau
Dr. Müller fragt Herrn Voehse, welches Signal durch den Jugendhilfeausschuss
nun gesetzt werden soll.
Herr
Liebe hält es für erforderlich, dass sich beide Seiten den „Spiegel“ vorhalten
und überlegen, was sie erreichen wollen. Seiner Wahrnehmung nach hat man sich
gegenseitig nicht ernst genommen.
Der
Jugendhilfeausschuss kann nur alle Beteiligten auffordern gemeinsam nach
Lösungen zu suchen. Die Vermittler, die zur Szene Kontakt haben, sollten
aufgefordert werden, hier zu agieren.
Herr
Voehse spricht sich dagegen aus. Der Jugendhilfeausschuss sollte die Verwaltung
auffordern, die Anzeige des Oberbürgermeisters wegen Hausfriedensbruch zu
diskutieren und dieser sollte diesbezüglich „in sich gehen“.
Frau Dr. Müller bittet um Klärung der Frage, was heute erreicht werden soll, an wen ein Signal gegeben werden soll.
Sie hat festgestellt, dass der „Nazivergleich“ durch den Oberbürgermeisters die Jugendlichen sehr gekränkt hat und die Anzeige derzeit vieles blockiert.
Frau
E. Müller merkt an, dass die Situation in Potsdam sehr viel komplexer ist.
Durch ein Nachgeben seitens der
Stadt würde zwar für eine gewisse Zeit Ruhe entstehen, aber nicht das
grundsätzliche Problem gelöst werden.
Sie
macht deutlich, dass die Verwaltung im Augenblick überlegt, wie man den
unterschiedlichsten Richtungen entsprechen kann. Da die Jugend sehr viel
breiter organisiert ist, muss ein Handlungsmuster für die gesamte Stadt
entwickelt werden.
Sie
spricht sich dafür aus, dass nicht nur die Verwaltung die Jugendlichen ernst
nimmt, sondern auch die Jugendlichen die Verwaltung ernst nehmen sollten.
Frau
Drohla bittet darum, dass der Oberbürgermeister die Anzeige zurücknehmen und zu
einem Gespräch an seinen Tisch einladen sollte. Sie betont, dass hier ein neuer
Anfang gefunden werden muss.
Frau
Parthum erinnert an den Antrag zur
Soziologischen Jugendbefragung, der im Jugendhilfeausschuss diskutiert wurde
und ein positives Votum erhalten hat. In diesem Zusammenhang könnte dies auch
mit aufgegriffen werden.
Herr
Menzel findet, dass dieser Konflikt von allen Akteuren in der Stadt gemeinsam
gelöst werden muss. Er schlägt vor, hierfür Mediatioren einzusetzen.
Frau Basekow spricht sich
dafür aus zu signalisieren, dass der Jugendhilfeausschuss das bestehende
Problem aufgegriffen und sich damit befasst hat, aber noch keine Lösung finden
konnte.
Herr
Liebe sieht eine Möglichkeit über die Presse ein Signal zu geben.
Frau
Dr. Müller hält dies für den falschen Weg, da dieses aus ihrer Erfahrung keinen
Erfolg bringt.
Frau
E. Müller informiert, dass es bereits Gespräche gibt, um diesen Konflikt zu
lösen. Die Verwaltung ist derzeit mit Fachleuten im Gespräch, um einen Weg zu finden, wie dieses Problem
angegangen werden kann.
Sie
bietet an, dem Jugendhilfeausschuss in der Sitzung am 18.12.2008 einen entsprechenden
Vorschlag vorzustellen.