21.04.2009 - 4.1 Förderung Aids-Hilfe Potsdam
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.1
- Zusätze:
- Fraktion DIE LINKE
- Datum:
- Di., 21.04.2009
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Beschluss:
- abgelehnt
Frau Schulze bittet um
Abstimmung zum Rederecht für die einzelnen Vertreter zum Tagesordnungspunkt.
Abstimmung zum Rederecht für Frau Lademann (Aids-Hilfe
Potsdam e.V.):
Zustimmungen: 6
Dem Rederecht wird einstimmig zugestimmt.
Abstimmung zum Rederecht für Herrn Eiser (Aids-Hilfe
Potsdam e.V.):
Zustimmungen: 6
Dem Rederecht wird einstimmig zugestimmt.
Abstimmung zum Rederecht für Herrn Bock (Katte e.V.):
Zustimmungen: 6
Dem Rederecht wird einstimmig zugestimmt.
Frau Lademann reicht
als Tischvorlage einen Überblick über die Zahlen der HIV/Aids-Fälle des Jahres
2008 im Land Brandenburg aus.
Sie weist darauf hin, dass Schulprävention ca. zwei Drittel
der Arbeit der Aids-Hilfe Potsdam ausmacht. Derzeit gibt es ca. 35 Klienten,
von denen 12 -15 Personen aus Potsdam kommen.
Sie macht auch deutlich, dass die Schulprävention nur an
den Tagen erfolgen kann, an denen keine Sprechzeiten sind. Bis Jahresende 2009
ist eine befristete Anstellung eines Sozialarbeiters vorgenommen worden, um die
zahlreichen Anfragen vor allem von Potsdamer Grundschulen auch zu bewältigen.
Herr Eiser berichtet,
dass die meisten Schulanfragen aus der Stadt Potsdam kommen. Ebenso verhält es
sich mit den Klienten. Diese kommen vorrangig aus Potsdam oder
Potsdam-Mittelmark. Die Anfragen aus anderen Landkreisen sind eher gering. Nach
seiner Einschätzung liegen die Schwerpunkte der Arbeit in Potsdam.
Er macht auch auf die erforderlichen Vor- und
Nachbereitungszeiten bei der Schulprävention aufmerksam.
Herr Bock (Katte e.V.)
verweist auf den Aids-Schnelltest, und macht dabei deutlich, dass viele
homosexuelle Männer nicht mit Frauen über ihre speziellen Probleme reden
wollten. Daher habe der Verein sich entschlossen, diesen Schnelltest
durchzuführen.
Frau Schulze erinnert
daran, dass der Antragstext in der letzten Sitzung des Ausschusses für
Gesundheit und Soziales geändert wurde. Sie weist darauf hin, dass der Haushalt
bereits beschlossen ist und somit lediglich eine Umschichtung innerhalb des
Haushaltes erfolgen kann.
Sie bringt folgende geänderte Fassung ein:
„Der
Oberbürgermeister wird beauftragt, die Personalkosten für die Aids-Hilfe Potsdam
e. V. im Rahmen der Förderung der freien Träger und Selbsthilfegruppen um
6.000,- € zu erhöhen und im Haushalt 2009 bereit zu stellen.
Für den
Haushalt 2010 sind nach gemeinsamen Gesprächen zwischen dem Gesundheitsamt
Potsdam, der Aids-Hilfe Potsdam e. V. und dem Katte e.V. ausreichende
finanzielle Mittel für die Arbeit der beiden Vereine einzustellen. Grundlage
der Gespräche sind die Sachberichte beide Vereine aus dem Jahr 2008.
Der
Stadtverordnetenversammlung Potsdam ist über das Ergebnis der Gespräche im
September 2009 zu berichten.“
Herr Nickel macht
darauf aufmerksam, dass lediglich ein Drittel der Klienten Potsdamer sind. Hier
sollten die Forderungen an die zuständigen Gebietskörperschaften aufgemacht
werden.
Frau Schulze fragt, ob
dies in der Praxis umsetzbar ist.
Frau Lademann erklärt,
dass dies bereits versucht wurde, aber bisher nur Absagen erteilt wurden.
Herr Eiser ergänzt,
dass ein großer Teil der Finanzierung der Aids-Hilfe durch das Land Brandenburg
erfolgt.
Herr Fröhlich schlägt
vor, für die Schulprävention an Schulen auch im Bildungs- und Jugendbereich
nach finanziellen Mittel zu suchen.
Er spricht sich deutlich für die Arbeit der Aids-Hilfe
Potsdam und von Katte e.V. aus. Beide Vereine sollten in Potsdam gleichberechtigt
nebeneinander ihre präventive Arbeit umsetzen können.
Frau E. Müller macht
darauf aufmerksam, dass bei einem positiven Votum für die zusätzliche
Ausreichung der 6.000 Euro, auch gesagt werden muss, an welcher Stelle diese
Mittel gestrichen werden sollen.
Sie biete an, die Aids-Hilfe zu unterstützen, die Mittel
aus den Landkreisen einzufordern. Sie macht deutlich, dass die LHP diese Kosten
nicht übernehmen kann.
Frau Dencker weist
darauf hin, dass der Sachbericht 2008 der Aids-Hilfe Potsdam nicht vorliegt.
Frau Schulze erklärt,
dass der Sachbericht 2008 nicht ausgereicht wurde, da dieser lediglich im
Entwurf vorliegt und somit noch nicht abgestimmt ist.
Frau Dencker schlägt
vor, dass die Schulprävention finanziell durch den Bereich Schule unterstützt
wird.
Sie regt an zu prüfen, ob man möglicherweise bei mehreren
Trägern kleinere Beträge kürzen könne, um auf die zusätzliche Summe für die
Aids-Hilfe zu kommen.
Herr Eiser hält es für
wichtig, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.
Herr Bewer fragt, ob
es eine Statistik gibt, aus der hervorgeht, dass sich Potsdamer in den
Landkreisen beraten lassen. Gibt es diesbezüglich Forderungen aus den
Landkreisen?
Herr Eiser erklärt,
dass die Aids-Hilfe und Katte e.V. im Umland die Einzigen sind, die neben den
Gesundheitsämtern die Aids-Schnelltests durchführen. Die Gesundheitsämter
führen diese Tests anonym durch.
Frau Schulze bittet
die Verwaltung, im Zuge der Haushaltsaufstellung zukünftig den Ausschuss für
Gesundheit und Soziales bei der Verteilung der Mittel an die Träger frühzeitig
zu beteiligen.
Frau Müller schlägt dem Katte e.V. vor, sich mit
dem Fachbereichsleiter für Soziales, Gesundheit und Umwelt, Herrn Ernst, in
Verbindung zu setzen, um eine Lösung herbeizuführen.
Sie bietet an, Gespräche mit beiden Trägern zu führen. In
der Juni-Sitzung des Ausschusses soll darüber berichtet werden. Kurzfristige
Unterstützung bietet sie Katte e.V. bei der Finanzierung von Schnelltest an.
Geänderter Beschlusstext:
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Oberbürgermeister
wird beauftragt, die Personalkosten für die Aids-Hilfe Potsdam e. V. im Rahmen
der Förderung der freien Träger und Selbsthilfegruppen um 6.000,- € zu erhöhen
und im Haushalt 2009 bereit zu stellen.
Für den
Haushalt 2010 sind nach gemeinsamen Gesprächen zwischen dem Gesundheitsamt
Potsdam, der Aids-Hilfe Potsdam e. V. und dem Katte e.V. ausreichende
finanzielle Mittel für die Arbeit der beiden Vereine einzustellen. Grundlage
der Gespräche sind die Sachberichte beide Vereine aus dem Jahr 2008.
Der
Stadtverordnetenversammlung Potsdam ist über das Ergebnis der Gespräche im
September 2009 zu berichten.