28.04.2010 - 11 Maßnahmen zur Kaufkraftbindung
Grunddaten
- TOP:
- Ö 11
- Zusätze:
- Fraktion DIE LINKE
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 28.04.2010
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Beschluss:
- abgelehnt
Der Oberbürgermeister informiert über das ablehnende Votum des Ausschusses für Klima, Ordnung, Umweltschutz und ländliche Entwicklung sowie die In-Aussicht-Stellung im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen, den Antrag zurückzuziehen. Dem widerspricht Herr Dr. Scharfenberg, zumal es eine derartige Verständigung in der Fraktion nicht gegeben habe. Zentrales Anliegen des Antrags sei die Beantwortung der Frage, wie es in absehbarer Zeit erreicht werde, hier in Potsdam die Kaufkraft zu binden, da Potsdam im statistischen Städtevergleich die mit Abstand niedrigste Umsatzkennziffer der Landeshauptstädte aufweise. Sicher gebe es die besonderen Bedingungen durch die Berlinnähe, was aber nicht zwangsläufig zur Folge haben müsse, Kaufkraft zu verlieren. Der geplante Marketingworkshop allein sei aus Sicht seiner Fraktion nicht die Lösung.
In der sich anschließenden Diskussion merkt Frau
Engel-Fürstberger an, dass Potsdam durchaus Potenziale habe, mehr Kaufkraft zu
binden. Auch ihre Fraktion habe sich darüber Gedanken gemacht und den genannten
Workshop vorgeschlagen. Aber was wäre, wenn die Stadt eine entsprechende
Planung vorlegen würde – Herr Dr. Scharfenberg wäre, so wie bei der Diskussion
zur Aufhebung des Aufstellungsbeschlusses
des Bebauungsplanes SAN B-06 – Babelsberg, der erste, der diese wieder
auflockern wolle. Sie könne dem Antrag nur zustimmen, wenn in der ersten Zeile
eingefügt werde:
„... dem Rückgang der Kaufkraft, den zunehmenden
Hundekothaufen, der Parkplatznot und der Konjunkturschwäche entgegenzuwirken...“.
Herr Goetzmann weist in seinen Ausführungen darauf hin, dass
zwischen Umsatz- und Kaufkraftkennziffer zu unterscheiden sei. Die
Umsatzkennziffer stelle den Umsatz des Einzelhandels einer Stadt im Verhältnis
zum Bundesdurchschnitt dar und sei damit allein noch kein Gradmesser für die
Kaufkraftbindung einer Stadt. Nach Einschätzung des Marktforschungsunternehmens
GfK sollten die Umsatzkennziffern nicht als Zeitreihe betrachtet werden, da
eine Vergleichbarkeit auf Grund der unterschiedlichen Erhebungsinhalte – also
der unterschiedlichen Sortimente – nicht gegeben sei. Außerdem sei davon
auszugehen, dass die Umsätze von Porta nicht mit eingeflossen seien, was zu
einer deutlichen Erhöhung der Umsatzkennziffer in den Folgejahren führen würde.
Frau Hüneke stellt darauf Bezug nehmend fest, dass der
Negativtrend demzufolge gar nicht so gegeben sei und man ihn auch nicht
herbeireden sollte. Da der Antrag an Allgemeinheit nicht zu überbieten sei und
auch sie an Stelle der Verwaltung nicht wissen würde, was damit anzustellen
sei, werde sie namens ihrer Fraktion dem nicht zustimmen. Dem schließt sich
Herr Schubert an und fragt, was „geeignete Maßnahmen“ seien. Dieser Antrag sei
wieder einer in der Reihe unbestimmter Anträge und deshalb abzulehnen.
Herr Dr. Scharfenberg entgegnet, dass die vorgelegten Zahlen
natürlich interpretiert und „bis zur Bedeutungslosigkeit“ erklärt werden
können. Nur weil es nicht passe, sei das Problem nicht gelöst. Natürlich könne
die Stadtverordneten-versammlung Ziele stecken, die durch die Verwaltung zu
erfüllen seien.
Der
Oberbürgermeister stellt den Antrag mit folgendem Wortlaut zur Abstimmung: