29.09.2009 - 3.1 Konzept zur Übertragung der Barcelona-Ziele auf...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3.1
- Zusätze:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Gremium:
- Ausschuss für Stadtplanung und Bauen
- Datum:
- Di., 29.09.2009
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Frau Schulze (Vorsitzende des Ausschusses Gesundheit und
Soziales) übernimmt für diesen TOP die Sitzungsleitung und begrüßt die
Teilnehmer zur gemeinsamen Sitzung.
Der Ausschuss für Gesundheit und Soziales stellt die
Beschlussfähigkeit fest.
Frau Schulze informiert, dass in der vergangenen
Ausschusssitzung bereits eine erste Beratung durchgeführt worden ist und
verschiedene Rederechte (durch Behindertenverband, Behindertenbeauftragter und
Frau Hüneke als Antragstellerin) wahrgenommen worden sind. Auf Wunsch der
einreichenden Fraktion sei die Verständigung erfolgt, heute gemeinsam zu tagen.
Frau Schulze empfiehlt eine gemeinsame Diskussion
durchzuführen; jedoch die Abstimmung getrennt vorzunehmen.
Frau Hüneke bringt den Antrag ein und verweist darauf, dass
aufgrund verschiedener Hinweise, auch aus Gesprächen mit dem
Behindertenverband; zwischenzeitlich Hinweise für Handlungsansätze aufgenommen
worden sind. Diese werden in einer modifizierten Anlage zum Ausdruck gebracht.
Frau Hüneke geht erläuternd auf die Details ein.
Sie macht weiterhin deutlich, dass es noch einen Dissens
nach der letzten Ausschusssitzung gäbe, welcher nicht lösbar sei. Sie regt aus
diesem Grunde an, bei Kreuzungen Großpflaster auf Großpflaster das Anlegen
einer neuen Querung vorzusehen. Dies solle über den Winter geprüft werden.
Frau Schulze stellt für die Mehrheit der Teilnehmer fest,
dass die geänderte Anlage nicht vorliege. Herr Dr. Seidel informiert, dass er
sie über die Fraktion erhalten habe.
Frau Waskowski (Vorsitzende Behindertenverband) äußert eine
grundsätzliche Ablehnung zum Antrag. Sie nimmt dabei Bezug auf die Erklärung
von Barcelona und die UN-Konvention und verweist auf die Anforderungen an die
Barrierefreiheit. Weiterhin spricht sie sich u.a. dafür aus, dass die
Begutachtung der Pflasterung ausschließlich durch Menschen mit Behinderungen
bzw. mobilitätseingeschränkte Menschen erfolgen müsse.
Sie fordert das Einstellen von Geldern in den
Bürgerhaushalt; die Herstellung der Barrierefreiheit sollte Priorität haben.
Als gutes Beispiel benennt sie die Wattstraße/Ecke Siemensstraße.
Herr Häschel (Behindertenbeauftragter) macht deutlich, dass
er mit dem Antrag unzufrieden sei. Denkmalschutz und Barrierefreiheit sind in
Einklang zu bringen. Er appelliert dabei an den Beschluss „Erklärung von
Barcelona“ 2005 sowie Beschluss zum Erhalt der Natursteinpflasterstraßen.
Darüber sollte man reden; er hält einen weiteren Beschluss nicht für
erforderlich.
Herr Klipp spricht sich dafür aus, Konflikte zu minimieren
und die Konzentration auf die wirklich notwendigen Schwerpunkte zu setzen. Dazu
könnte eine Prioritätenliste erstellt werden.
Frau Seidel macht aufmerksam, dass sie Expertenmeinungen
gehört habe, dass es im Winter an der Ecke Siemens/Wattstr. keine Gefahren
gegeben haben soll.
Herr Dr. Seidel bestätigt, dass in der Erarbeitung des
Konzeptes Natursteinpflasterstraßen eine bemerkenswerte ehrenamtliche Arbeit
geleistet worden sei. Er macht jedoch deutlich, dass es immer mehr in die
Richtung laufe, Verwaltungsvorschriften zu beschließen. Deshalb appelliert er,
nicht alle Details durch politische Beschlüsse festlegen zu wollen, sondern
Grundsätze zu beschließen.
Herr Dr. Seidel stellt folgenden Änderungsantrag:
Beschlusstext neu:
„Der Oberbürgermeister wird beauftragt, bei der Umsetzung des Beschlusses „Strategie und Konzept zum Erhalt der Natursteinpflasterstraßen in Potsdam“, DS 08/SVV/0665, dem Aspekt „Barrierefreiheit in Potsdam“ entsprechend DS 09/SVV/0486 eine hohe Priorität einzuräumen.
Grundsätze für eine differenzierte Vorgehensweise sind in der Anlage dargestellt.
Die jährliche Planung ist den Ausschüssen für Stadtplanung
und Bauen und Gesundheit und Soziales zur Bestätigung vorzulegen.“
Frau Hüneke kann dem Ansatz zustimmen. Sie betont nochmals,
dass sie ausdrücklich das Gespräch mit verschiedenen Vertretern des
Behindertenverbandes/mobiliätseingeschränkten Menschen gesucht habe.
Sie übernimmt den Änderungsantrag von Herrn Dr. Seidel. Eine
Prioritätendebatte würde die Sache nicht voranbringen. Die Gespräche sollten
weiter fortgesetzt werden und zur Spezifizierung; genaueren Untersetzung und
Vornahme einer Stadtteiluntersetzung führen.
Frau Dencker (Mitglied G/S-Ausschuss) bestätigt, dass Herr
Dr. Seidel den richtigen Gedanken getroffen habe. Sie äußert sich enttäuscht
über die Mitteilungsvorlage der Verwaltung. Eine Beurteilung durch Betroffene
hält sie für erforderlich; ein versuchsweises Fahren im Rollstuhl bzw. mit
einem Rollator sei nicht dafür ausreichend. Den Änderungsantrag von Herrn Dr. Seidel
hält Frau Dencker für einen guten Weg.
Herr Smarje (sachkundiger Einwohner G/S-Ausschuss und
Behindertenbeirat) verweist darauf, dass der Wiedereinsatz alter Steine auf
technische Machbarkeit zu prüfen sei.
Herr Jäkel ist der Auffassung, dass Barrierefreiheit und
Erhalt der Natursteinpflasterstraßen nicht gegeneinander aufzurechnen sei; von
daher unterstützt er den von Herrn Klipp geäußerten Gedanken. Es müssen
Aussagen getroffen werden, wo es am dringlichsten, am zweit- bzw.
drittdringlichsten sei. Den Änderungsantrag von Herrn Dr. Seidel hält er für
zielführend.
Herr Naber (stellv. Mitglied G/S-Ausschuss) bestätigt, dass
es Gespräche seit der letzten Sitzung des Gesundheits-Sozialausschusses gegeben
habe. Umfassende Änderungen sind eingearbeitet worden, wo es Einigkeit mit dem
Behindertenverband gab.
Der Dissens sei isoliert worden; die Betrachtung solle über
den Winter erfolgen und dann sei eine Entscheidung zu treffen.
Zusätzlich macht er auf die finanzielle Lage aufmerksam.
Allein 10 Jahre würden benötigt, um allein die Brandenburger Vorstadt
barrierefrei zu gestalten.
Frau Schulze reagiert auf ein Kopfschütteln von Frau
Waskowski und erkundigt sich, ob sie mit den vorn Frau Hüneke vorgeschlagenen
Änderungen einverstanden sei.
Frau Waskowski verneint dies und wiederholt nochmals ihre
grundsätzliche Ablehnung.
Frau Schulze stellt für die Ausschüsse fest, dass die Anlage
von Frau Hüneke mündlich zur Kenntnis genommen worden ist. Diese könne jetzt
nicht betrachtet werden, soll aber den Fraktionen vorliegen.
Frau Schulze verliest nochmals den von Herrn Dr. Seidel
gestellten Antragstext.
Die Ausschüsse für Stadtplanung und Bauen und für Gesundheit
und Soziales nehmen getrennte Abstimmungen vor.
Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauen empfiehlt der
Stadtverordnetenversammlung wie folgt zu beschließen:
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, bei der Umsetzung
ders Beschlüsse Beschlusses „Strategie und Konzept
zum Erhalt der Natursteinpflasterstraßen in Potsdam“, DS 08/SVV/0665, dem
Aspekt sowie
„Barrierefreiheit in Potsdam“ entsprechend DS 09/SVV/0486 eine
hohe Priorität einzuräumen.
Grundsätze für eine , die im beigefügten Konzept
beschriebene differenzierte Vorgehensweise anzuwenden sind in der
Anlage dargestellt.
Die
jährliche Planung ist dem SB-Ausschuss den Ausschüssen für
Stadtplanung und Bauen und Gesundheit und Soziales zur Bestätigung
vorzulegen.
Beachtung
bezieht sich auf geänderte Anlage von Fraktion B90/Grüne, lag zur Sitzung nicht
allen Teilnehmern vor!
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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