28.09.2010 - 3.17 Mittelstreifen der Hegelallee
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3.17
- Zusätze:
- Fraktion Bündnis90/Die Grünen, Fraktion FDP neue Fassung
- Gremium:
- Ausschuss für Stadtplanung und Bauen
- Datum:
- Di., 28.09.2010
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:05
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Sh. auch TOP 3.13.
Frau Hüneke
bedauert, dass die Realisierung des Antrages aufgrund der zwischenzeitlich
vorgenommenen Maßnahme überholt ist. Bzgl. der Thematik verliest Frau Hüneke
folgende Erklärung und gibt diese zu Protokoll:
„Zum Inhalt des Antrages:
Durch die Realisierung der
Asphalts kann über den Antrag nicht mehr sinnvoll diskutiert und entschieden
werden. Es ging um eine Sanierung unter Bewahrung der Grünanlage so wie sie aus
Landesmitteln 2001 gefördert wurde, es ging um die Verbesserung der
Nutzungsbedingungen für alle durch die Sanierung, so wie im Bürgerhaushalt
(Platz 10, übrigens ohne Angabe von Asphalt, mit 574 Punkten, nicht 600
Bürgern) gefordert, und es ging um die Bewahrung einer diffusionsoffenen
Oberfläche im Sinne eines guten Stadtklimas.
Zum Verfahren:
Es ging auch darum, eine
Entscheidung der STVV zu einem Vorhaben zu erhalten, dessen Umsetzung strittig
war. Im Radverkehrskonzept erscheint Asphalt für die Hegelallee nur in der
Liste, zu der wegen ihres großen Umfanges ausdrücklich die jährliche
Vorstellung der Vorhaben im Zusammenhang mit dem Haushalt im SB-Ausschuss
beschlossen worden ist. Zum Bürgherhaushaltsvotum gab die Verwaltung noch im
Januar 2010 an, das Vorhaben sei für 2011 vorgesehen, es hätte also ausreichend
Zeit bestanden, die Öffentlichkeit in einer Weise zu informieren und
einzubeziehen, wie es einer bürgernahen Verwaltung zukommt. Dies ist nicht
geschehen, das Vorhaben wurde mit Materialangabe erst am 22. Juni im
SB-Ausschuss vorgestellt. Wegen zahlreicher Rückfragen und Bedenken gab es
einen Sondertermin am 5.7., bei dem es ein mehrheitliches Meinungsbild
zugunsten der Asphaltvariante gab. (Eine Notiz zu dem Gespräch ging erst am
13.9. bei mir ein, eine Kostenschätzung erst am 15.9.) Der Antrag der Fraktion
B90/G wurde im Finanzausschuss ohne Votum, im KOUL-Ausschuss mit Ablehnung
behandelt, hätte heute hier beraten und am 6. 10. entschieden werden sollen. In
jedem der Termine, auch in der STVV am 1.9., gab es andere Informationen (von
120 €/m² bis 68 €/m² und zu den Flächen, es sollte immer der gelbe Asphalt aus
dem Bugapark sein, der meiner Information nach durchgängig gelb ist, realisiert
wurde schwarzer Asphalt mit gelber Decke). Die Tatsache, dass die Maßnahme von
der Ausschreibung bis zur Fertigstellung in 2,5 Monaten durchgezogen ist,
zeigt, dass es auch bei Abwarten einer STVV-Entscheidung bei negativem Votum zu
unserem Antrag noch eine Realisierung in 2010 hätte geben können. Der
Zeitablauf erzeugt das ungute Gefühl, dass die Macht des Faktischen hier nicht
ganz von ungefähr eine offene Entscheidung der STVV verhindert hat.
Für die Zukunft:
OBM Jann Jakobs hat mir am
Freitag zugesichert, dass er unsere Bestrebungen unterstützt, den Beschluss zur
Vorstellung der Baumaßnahmen im Zusammenhang mit dem Haushaltsentwurf
stringenter zu fassen, um die Wiederholung einer solchen Entwicklung für die
Zukunft auszuschließen und eine angemessene Information der Öffentlichkeit
sicherzustellen. Wir werden zu einer anderen Zeit im Ausschuss klären müssen,
welchen Rang und welche Form die Termine des Ausschusses haben. Nach meiner
Auffassung kann ein Termin außerhalb der Regularien der STVV keine
Mehrheitsentscheidungen hervorbringen. Außerdem sollte es für strittige Vorhaben
nachvollziehbare Wirtschaftlichkeitsvergleiche anhand von Kostenvoranschlägen
geben.
Ich werde mich auch in
Zukunft für die Erhaltung und Wiedergewinnung diffusionsoffener Oberflächen im
Stadtgebiet einsetzen. Ich werde weiter auch in Zukunft ein Verkehrskonzept im
Geist von shared space unterstützen, bei dem die Rücknahme von Regelungen, die
Rücknahme von Geschwindigkeit in Bezug auf die Geschwindigkeitsdifferenz
zwischen verschiedenen Verkehrsarten sowie der Anspruch gegenseitiger
Rücksichtnahme die Methode der Wahl ist.„
Frau Hüneke schlägt als Ersatz
folgenden neuen Beschlusstext vor:
Die
Verwaltung wird beauftragt, eine Anwohnerversammlung durchzuführen, in der über
die Verkehrsregelung informiert wird.
Der
Ausschussvorsitzende greift den angesprochenen gesonderten Termin am 5. 7. 2010
auf und macht nochmals deutlich, dass er selbst mit dem Wissen die Sitzung
verlassen hat, dass es eine Mehrheit zur Umsetzung dieses Vorhabens gegeben
hat. Dies habe er bereits in einer früheren Sitzung dargestellt.
Verweisend
auf den zwischen Verwaltung und Ausschussmitgliedern erfolgte e-mail-Verkehr
schlägt der Ausschussvorsitzende vor, dass die Verständigung zum Umgang mit
informellen Beratungen (Verwaltung – Ausschussmitglieder) in der nächsten
Sitzung (12.10.10) als gesonderter Top erfolgt. Es ist vorzusehen, dass dieser
spätestens um 21.30 Uhr aufgerufen wird.
Frau Hüneke bedauert, dass die
Fragen/Hinweise von Herrn Naber nicht beantwortet/berücksichtigt worden sind.
Herr Kahle
(Stadt- und Verkehrsentwicklung) greift den Hinweis auf und teilt mit, dass die
Fragen nach Beschlussfassung durch die STVV in der Mitteilungsvorlage zum
Antrag 10/SVV/0519 beantwortet werden würden. Die Hegelallee wird dabei
besondere Berücksichtigung finden. Eine Änderung der bestehenden
Verkehrsregelung sei jedenfalls nicht vorgesehen.
Herr Klipp
geht nochmals auf die Beratung am 5.7.10 ein, hier ist dem Vorschlag der
Verkehrsgutachter Vorfahrtsschilder aufzustellen, nicht gefolgt worden und
wurde deshalb von der Verwaltung auch nicht weiter verfolgt.
Solange es keine Anordnung der
Straßenverkehrsbehörde gibt, ändert sich die derzeitige Verkehrsregelung an
dieser Stelle nicht.
Frau
Hüneke erklärt, dass der Antrag 10/SVV/0518 aus dem Geschäftsgang genommen
wird.
(sh.
auch Protokollergänzung in SB-Ausschuss am 12.10.10)