29.10.2013 - 3.1.3 Lustgarten - Annäherung an das historische Vorbild
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3.1.3
- Zusätze:
- Fraktion FDP HA
- Datum:
- Di., 29.10.2013
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion FDP
- Beschluss:
- abgelehnt
Herr Kühn bringt die DS ein und zeigt u.a. einige Fotos und Montagen bezüglich der Wirkung und der Sichtbeziehungen zwischen dem Neuen Lustgarten und dem Stadtschloss. Mit dieser DS unterstützt die FDP grundsätzlich die Beschlussvorlage der Verwaltung.
Frau Hüneke betont, dass mit dem Hafengebäude südlich vom Neptun-Becken die Option auf einen Neuen Lustgarten mit freier Sicht auf das Stadtschloss und das Wasser (Neptun-Becken und Havel) gegeben ist. Der bisherige, temporäre Standort am mercure würde dies verhindern. Daher unterstützt Bündnis 90 / Die Grünen auch diesen Antrag und zieht ihren Antrag (Punkt 3.1.4, 13/SVV/0546) hiermit zurück.
Herr Jäkel weist darauf hin, dass seit 1750 z.B. die Eisenbahnstrecke / -wall, die Breite Straße und die Straßenbahntrasse neu entstanden sind, welche die historische Bebauung nachhaltig veränderten und heute kaum mehr zu verändern sein werden.
Frau Monika Schulz-Fieguth (Rederecht für BI „Rettet den Lustgarten“) stellt kurz die Ziele, z.B. keine Bebauung des Lustgartens, der Bürgerinitiative vor. Damit stimmt diese grundsätzlich den DS der LHP, FDP und von Bündnis90 / Die Grünen zu. Anstatt ein Gebäude am mercure als Provisorium zu errichten, könnte die Weisse Flotte z.B. die Küche und das Restaurant im mercure nutzen. Daher sollte, ob kurz- oder langfristig, südlich vom Neptun-Becken – am Bahndamm - gebaut werden, da sonst mit dem mercure und dem Provisorium-Bau die gesamte Sicht vom Lustgarten auf das Stadtschloss und umgekehrt genommen würde. Vielmehr sollte eine Rückbesinnung auf die Werte Mensch und Natur erfolgen und dementsprechend das Areal noch stärker erlebbar gemacht werden.
Herr Rudolph Freiherr von Ketteler (Rederecht für den Förderverein zum Wiederaufbau der Neptungruppe) plädiert auch für eine Trennung der Thematiken des mercure und des Hafengebäudes. Er bittet daher um Unterstützung der DS der LHP, der FDP und von Bündnis90 / Die Grünen bzw. um Ablehnung der DS von Die Linke zu diesem Thema.
Herr Jan Lehmann (Rederecht für die Weisse Flotte) erinnert an den Bauausschuss in 2010, wo der provisorische Bau am Hotel mercure behandelt und entsprechend Zustimmung fand. U.a. aufgrund der Debatten um die geplante Kunsthalle konnte dieses Vorhaben bislang nicht umgesetzt werden. Auch die Abstimmungen und Diskussionen zwischen dem Architektur-Büro Dietz-Joppien und dem Oberbürgermeister blieben ergebnislos bzw. ohne Einigung. 8m vom Bahndamm entfernt, außerhalb des Hafens, würde das neue Gebäude eher zu einem Bahnhof als zu einem Hafengebäude taugen. Er möchte ein Gebäude mit direktem Hafenbezug.
Herr Klipp betont, dass der LHP an einer dauerhaften Lösung gelegen ist und die Weisse Flotte einen Standort am Lustgarten und am Hafen bekommen sollte.
Frau Hüneke bezieht sich auf die Ausführungen des Herrn Lehmann (Weisse Flotte) und erklärt, dass das neue, südlich des Neptun-Beckens gelegene, Hafengebäude keinesfalls einen Bahnhofscharakter hat, sondern schön zum Lustgarten hin gerichtet wäre. Dabei könnte die Gebäuderückwand (zum Bahndamm gelegen) auch sehr gut als Schallschutz – auch für den Lustgarten - fungieren.
Herr Kühn macht deutlich, dass das Gebäude im südlichen Bereich keineswegs Hinterhof-Flair sondern auch gerade in Verbindung mit einer Gastronomie ein sehr schönes Ambiente mit Ausrichtung hin zum Lustgarten, Neptun-Becken und Stadtschloss hat.
Herr Cornelius sieht in der Vorlage der LHP einen Entscheidungsvorschlag, welcher von der Fraktion Potsdamer Demokraten unterstützt wird. Die Stadt sollte sich keine Option für die Zukunft verbauen, sollte evtl. das Hotel mercure einmal abgerissen werden. Der Standort südlich vom Neptun-Becken ist seiner Meinung nach ebenfalls ein wunderbarer.
Er bietet, im Gegensatz zum Standort am mercure, eine hohe Aufenthaltsqualität und einen schönen Blick über den Lustgarten und das Stadtschloss.
Herr Kirsch macht deutlich, dass es Hauptzweck eines Hafens ist, Schiffe zu bedienen. Alle anderen Nutzungen (z.B. Gastronomie) sind nachgelagerte Interessen und sollten deshalb auch entsprechend nur eine gewisse Randbedeutung bei der Entscheidungsfindung erhalten. Diese Gastronomie („Café am Neptun-Brunnen“ oder „Café am Hafen“) soll doch eher die Wartezeit verschönern.
Herr Lehmann (CDU) stellt fest, dass bei allen bisherigen Diskussionen und Lösungsansätzen bislang noch keine Einigung gefunden wurde. Es ist auch keine Zeitschiene für einen Abriss des mercure festzustellen. Das mercure steht vielleicht noch in 10 Jahren.
Herr Heuer weist darauf hin, dass endlich eine Entscheidung für das „Provisorium“ gefunden werden muss. Die Variante im südlichen Bereich des Neptun-Beckens hat in allen früheren Runden (u.a. mit den Architekten des Lustgartens) keinen Konsens erfahren. Wenn zudem der potentielle Bauherr (Weisse Flotte) dort kein Gebäude errichten möchte, wird womöglich gar kein Gebäude gebaut. Deshalb stimmt er für die DS von Die Linke und damit die temporäre Lösung am mercure.
Herr Bachmann glaubt nicht mehr daran, dass die LHP das mercure in absehbarer Zeit abreißen könnte. Die Haushaltslage ist dafür zu sehr angespannt. Unter dieser Voraussetzung wären theoretisch beide Varianten umsetzbar. Er befürwortet allerdings die DS von Die Linke.
Herr Klipp betont nochmals, dass keiner ein Interesse an einem Urheberrechtsstreit hat. Die einzige Entscheidungsgrundlage in diesem Thema sollte aber keinesfalls die Lukrativität des Standortes für die Weisse Flotte sein, es gibt auch noch andere Aspekte.
Der Bauantrag ruht momentan, da erst noch ein Erbbaupachtvertrag mit der Weissen Flotte abgeschlossen werden muss. Er weist ebenfalls nochmals darauf hin, dass bereits vor der Kunsthallen- bzw. Abrissproblematik immer nur von einer temporären Lösung am mercure ausgegangen worden ist.
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die Sanierungsziele im neuen Lustgarten dahingehend überarbeiten zu lassen, dass die ursprüngliche Ausrichtung des Lustgartens zum Stadtschloss (neuer Landtag) und zur Stadt wieder aufgenommen wird. Als Bezugspunkt soll neben dem Landtagsneubau im Norden der Neubau der Weissen Flotte am südlichen Ende des Gartens einbezogen werden. Weiterhin sollen Gestaltungsprinzipien erstellt werden, die als Leitfaden für eine langfristige Weiterentwicklung dienen.
Als erste Maßnahme zur Sichtbarmachung dieser Ausrichtung könnte eine Baumbepflanzung an der Havelkante nach historischem Vorbild umgesetzt werden. Kosten der Maßnahme und der mögliche Zeitplan sind im Vorfeld zu prüfen und im Bauausschuss vorzustellen.
Die Planungen sind mit den Architekten des Lustgartens Dietz/Joppien und mit dem Architekten der Weissen Flotte Prof. Karl-Heinz Winkens abzustimmen.
Anlagen zur Vorlage
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