Antrag - 16/SVV/0648
Grunddaten
- Betreff:
-
Konrad-Adenauer-Platz
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion CDU/ANW
- Einreicher*:
- Fraktion CDU/ANW
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
|
Entscheidung
|
|
|
02.11.2016
|
Erläuterung
Begründung:
Im aktuell von der Verwaltung übergebenen Straßennamenpool der Landeshauptstadt Potsdam ist der Name Konrad Adenauer zwar nicht enthalten, mit Beschluss vom 01.11.2006 (DS 06/SVV/0112) wurde er jedoch in den Pool aufgenommen.
Konrad Hermann Joseph Adenauer (geboren am 5. Januar 1876 in Köln; gestorben am 19. April 1967 in Rhöndorf) war von 1949 bis 1963 erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und von 1951 bis 1955 zugleich auch erster Bundesminister des Auswärtigen. Bereits im Kaiserreich und in der Weimarer Republik war er politisch aktiv. Er war u.a. Oberbürgermeister von Köln und Präsident des preußischen Staatsrates. Am 19.02.1933 war er als Oberbürgermeister der Stadt Köln nicht bereit, den für eine Wahlkampfrede angereisten Reichskanzler Adolf Hitlers zu empfangen und lies die Hakenkreuzfahnen von der Deutzer Brücke entfernen. Dabei handelte er nach seinem Lebensmotto „Wir haben die Wahl zwischen Sklaverei und Freiheit – wir wählen die Freiheit!“ Daraufhin wurde er seiner Ämter enthoben, musste seine Heimatstadt verlassen und wurde zeitweise inhaftiert. In einem Dienststrafverfahren in Berlin setzte er gegen das Nazi-Regime seine Pensionsansprüche durch und erfocht damit einen Sieg der Rechtstaatlichkeit gegen die nationalsozialistische Diktatur. Er lebte vom 1. Mai 1934 bis 25. April 1935 in Potsdam in der Rosa-Luxemburg-Straße 40. Hier wurde er am Abend des 30. Juni 1934 im Zusammenhang mit dem Röhm-Putsch von der Gestapo festgenommen. Er wurde im Polizeipräsidium von Potsdam verhört und nach zwei Tagen ohne weitere Erklärungen wieder freigelassen. Nach dem zweiten Weltkrieg prägte er zunächst als Präsident des Parlamentarischen Rates sowie als erster Bundeskanzler und Außenminister der Bundesrepublik Deutschland über viele Jahre die Politik unseres Landes. Adenauer unterstützte die Soziale Marktwirtschaft. Er setzte sich für ein „Vereinigtes Europa“ ein, da aus seiner Sicht nur dieses einen langfristigen Frieden garantieren konnte. Seine Verdienste um unser Land sind allgemein bekannt und unbestritten. Seine politische Arbeit in einer schwierigen Zeit hat die wesentliche Grundlage dafür gelegt, dass die Bundesrepublik Deutschland heute in der ganzen Welt anerkannt ist und wir in Europa über einen so langen Zeitraum in Frieden und Freiheit leben.
Willy Brandt hat einmal im Rückblick über Konrad Adenauer gesagt: Der Alte habe alte Werte gehabt, die sich jedoch als brandaktuell erwiesen hätten. In diesem Sinne ist Konrad Adenauer auch heute noch eine Leitfigur. Gemessen an seinen Verdiensten ist sein fünfzigster Todestag ein guter Anlass, ihn in Potsdam mit der Benennung eines Platzes mit seinem Namen zu würdigen.