Mitteilungsvorlage - 01/SVV/074

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:

In Vorbereitung und zur Sicherstellung eines reibungslosen Verkehrs für die BUGA 2001 sind in den Jahren 1999/2000 wesentliche Infrastrukturmaßnahmen in der Landeshauptstadt realisiert bzw. werden bis März 2001 fertig gestellt.

Fertigstellung Nordast der Straßenbahn ins Bornstedter Feld Rekonstruktion und Ausbau der Bundesstraße 2 (B 2) - Nedlitzer Straße -

-         Realisierung von Maßnahmen des touristischen Radwegekonzeptes

-         Inbetriebnahme des Zentralen Omnibusbahnhofes (ZOB) am Hauptbahnhof

Rekonstruktion der Bundesstraße 1 (B 1) - Zeppelinstraße - im Abschnitt Kastanienallee - Luisenplatz

sowie Fertigstellung des 1. Bauabschnittes im Bereich Luftschiffhafen bis März 2001

Innerbetriebnahme der Innerstädtischen Entlastungsstraße (ISES) „Friedrich-List-Straße" im Abschnitt „Heinrich-Mann-Allee" bis „Rudolf-Breitscheid-Straße"

Realisierung der Teilsysteme "Parkleitsystem", "Verkehrsabhängige Wegeführung", „Rechnergestützes Betriebsteilsystem ÖPNV im Verkehrssystemmanagement

Inbetriebnahme der Tiefgarage Luisenplatz

-     Realisierung der temporären Stellplätze für Pkw und Bus im Eingangsbereich des BUGA-Parks (2500 Pkw-Plätze, 60 Behindertenplätze, 12 Bus Halteplätze, 150 Bus Abstellplätze)

1.0 Verkehrsführung des Motorisierten Individualverkehrs (MIV) und Belastung des Hauptstraßennetzes

Für die Verkehrsführung im übergeordneten Straßennetz wird eine starre Beschilderung auf den Zufahrtsstraßen zwischen dem Berliner Ring und der Stadt Potsdam realisiert. Diese bindet unmittelbar in die erste Stufe des Parkleitsystems innerhalb des Potsdamer Stadtgebietes ein und sichert eine effektive Verkehrsführung des Kfz-Besucherverkehrs zu öffentlichen und nutzbaren privaten Stellplätzen.

 

Die Hauptzufahrtsstraßen zum BUGA-Park werden die Nuthestraße und die B 2 (Nedlitzer Straße) sein. Von den Autobahnen werden sowohl die Nuthestraße (Bundesautobahn-Anschlussstelle (BAB-AS) Potsdam-Babelsberg), B 2 - Michendorfer Chaussee (BAB-ÄS Michendorf) und die B 273 (BAB-AS Potsdam Nord) angefahren werden. Die Verkehrsbelegung auf den Hauptachsen wird wie folgt prognostiziert:

 

Siehe Tabelle 1

 

Die Früh- und Nachmittagsspitzenbelegungen treffen im Zeitraum auf:

Frühspitzenprogramm (FSP) -Tagesverkehr:                        06.00 - 09.00 Uhr BUGA FSP - 09.00-11.00 Uhr

Nachmittagsspitzenprogramm (NSP)-Tagesverkehr:14.00 - 17.00 Uhr BUGA NSP - 16.00-19.00 Uhr

2.0 ÖPNV Verkehr

Die Straßenbahnachse vom Hauptbahnhof Potsdam -> Stadtzentrum -> Bornstedter Feld bildet das Rückgrat der Verkehrserschließung der BUGA 2001. Hierfür steht ein neugestalteter Umsteigepunkt ZOB mit Fernbahn, Regionalbahn, S Bahn, TRAM- und Busanschluss zur Verfügung.

Das Linienangebot zur BUGA sieht auf der Strecke Friedrich-Ebert-Straße -> Puschkinallee -> Bornstedter Feld wie folgt aus:

TRAM-Linien Buslinien

Ist

92,95

604 Falkensee

609 Kartzow

638/639 Spandau

BUGA 90, 92, 95 604 609 638/639

 

Der TRAM Verkehr wird in 10 min Takt mit der Linie 90 bis zum BUGA-Gelände (Nordast)realisiert. Die Linie 90 verkehrt heute bereits bis zum Platz der Einheit. Eine Verdichtung der Bahnen in 5 min Takt wird zur BUGA Hauptverkehrszeit 9.00 - 11.00 Uhr und 16.00 - 19.00 Uhr vorgehalten.

Die Linienbusse werden von der Nedlitzer Straße über den BUGA-Eingang Biosphäre wieder auf die Nedlitzer Straße umgeleitet. Eine Verdichtung ist nicht vorgesehen.

Auf der ÖV-Strecke Friedrich-Ebert-Straße - BUGA-Gelände befinden sich 7 Lichtsignalanlagen (LSA), welche durch den Öffentlichen Verkehr (ÖV) beeinflusst werden können. Davon liegen 4 Lichtsignalanlagen an Knotenpunkten, an denen sich BUGA-Verkehre mit ÖV-Verkehren kreuzen. Dies sind die LSA-gesteuerten Knackpunkte:

Friedrich-Engels-Straße/Heinrich-Mann-Allee/Leipziger Eck Hegelallee/Friedrich-Ebert-Straße (Nauener Tor)

-      Alleestraße/Friedrich-Ebert-Straße
Nedlitzer Straße/Am Schrägen

Auf der ÖV-Hauptstrecke wird es bis auf die Verlängerung der Linie 90 (heute verkehrend bis zum Platz der Einheit) in das Bornstedter Feld keine zusätzlichen Beeinträchtigungen an LSA geben. Es kann einschätzt werden, dass der größte Teil der zusätzlich auftretenden ÖV-Anforderungen an LSA (Linie 90) innerhalb der jetzt schon gesendeten Freigabefenster erfolgen wird. Demzufolge ergeben sich an den betroffenen Knotenpunkten nur geringfügige Leistungsminderungen für den MIV.

3.0 Verkehr anlässlich von Highligts

Im Rahmen der Diskussion von Problempunkten zu Highlights anlässlich der BUGA konnte bezüglich der Organisation folgendes geklärt werden.

Die Highlights finden in der Regel an Wochenenden außerhalb des Berufsverkehrs statt, Leistungsreserven sind zwischen 20% - 5% auf der An- und Abfahrtsstraße vorhanden.

-     Gespräche mit der VIP und der HVG werden durchgeführt um Verstärkung durch den Einsatz von
Straßenbahn (TRAM) und Bus zu erreichen.

Parkangebote für verstärkten Anreiseverkehr zu Highlights werden mit der BUGA GmbH auf den Reservestandorten zu organisiert und abgesichert.

Die Polizei ist in die Abläufe von Großveranstaltungen einzubeziehen. Die Bereitschaft an bestimmten »Knackpunkten" oder Haupttrassen in Spitzenzeiten (z. B. Abreiseverkehr) den Verkehr zu überwachen und erforderlichenfalls verkehrsregelnd einzugreifen, liegt vor.

4.0 Maßnahmen des Verkehrssystemmanagement

Neben den baulichen Maßnahmen zur Abwicklung der BUGA-Verkehre sind im Zusammenhang weitere verkehrsorganisatorische Maßnahmen vorgesehen. Das betrifft insbesondere den Aufbau des Verkehrssystemmanagements (VSM). Darunter ist die gesamtheitliche Realisierung kollektiver und individueller Verkehrsinformationen und Beeinflussungsmaßnahmen zur Optimierung des Verkehrsgeschehens in der Stadt zu verstehen. Auf der Grundlage von netzbezogenen Messwerten (Prozeßdaten) und des Zusammenwirkens von Teilsystemen wie:

-         verkehrsabhängige Programmumschaltung an LSA

-         dynamische Parkleitbeschilderung zur Vermeidung von Park-Suchverkehr

-         verkehrsabhängige Wegeführung (Wechselwegweisung)

werden Regelbereiche bewertet und Strategien zur Beeinflussung des Verkehrs entwickelt.

Durch Informationen über Verkehrszustände in der Stadt und während der Fahrt auf Anzeigetafeln, im Radio, Videotext und Internet wird es möglich sein, Stauerscheinungen entgegenzutreten. Durch die gesamtheitliche Betrachtung des Verkehrsgeschehen einschließlich Betrachtung der Baustellenorganisation  wird  eine  Verteilung   (Umverteilung)  des Verkehrs  möglich  sein,   um letztendlich die Funktionsfähigkeit der Stadt zu erhalten.

Auf der BUGA-ÖV-Haupttrasse werden im Rahmen des Aufbaus der Subsysteme des VSM die LSA Alleestraße/Friedrich-Ebert-Straße mit leistungsfähigeren Signalprogrammen versorgt. Am Nauener Tor wie auch am Leipziger Eck sind auf Grund der Koordinierungsbedingungen und Abhängigkeiten zu anderen Lichtsignalanlagen keine zusätzlichen Programme vorgesehen.

Die nachstehenden Tabellen geben eine Übersicht von derzeitigen Querverkehren durch ÖV Anforderungen sowie BUGA Zusatzverkehre für die Knoten:

-     Leipziger Eck, Potsdam Center Süd Nauener Tor

-           Alleestraße
(Tabelle 2-4)

sowie den Mehranforderungen des ÖV-Verkehrs durch die BUGA.

Am Leipziger Eck, ZOB, wird es auf Grund der jetzt schon verkehrenden Linie 90 zu keinen wesentlichen Auswirkungen des ÖV auf den MIV kommen. Bei Fahrten im Verdichtungstakt (5 min) wird eingeschätzt, dass die zusätzlichen Querungen über die Heinrich-Mann-Allee im Zeitfenster (Freigabeangebot der TRAM) ohne weitere Einschränkungen für den MIV abgewickelt werden können.

Am Nauener Tor kann es auf Grund von Mehranforderungen (hier ist der 5 min Takt berücksichtigt) zu einer Leistungsfähigkeitsreduzierung für den MIV bis zu 4% kommen. Zur Zeit wird die LSA Nauener Tor alle 3 min durch den ÖPNV beeinflusst, bei Einsetzen des BUGA-TRAM-Verkehrs alte 2 min. Eine Leistungsminderung auf der Hegelallee hätte in diesen Fall eine Reduzierung der Durchlassfähigkeit von ca. 40 Fahrzeugen je Stunde und Richtung zur Folge. An der LSA Alleestraße zeigt sich auf Grund gleicher Querungsanzahl ein ähnliches Bild. Hier ist mit einer Leistungsreduzierung des MIV um 3% zu rechnen, weil das Grünzeitangebot für den MIV auf der Alleestraße höher liegt als auf der Hegelallee.

An der LSA Nedlitzer Straße sind heute Leistungsreserven von 20% vorhanden. Durch den BUGA-Mehrverkehr bleiben immer noch 10% Reserven übrig, sodass es zu keiner Behinderung des MIV durch den ÖV kommen wird.

Zusammenfassung:

Im Hinblick auf den gewählten technischen Ansatz, die Pilotstufe des Verkehrssystemmanagements in Betrieb zu nehmen und abgestimmter Maßnahmen mit den Verkehrsträgem zur Organisation des BUGA-Verkehrs vom ZOB zum Bornstedter Feld, ist im wesentlichen die Forderung nach Flexibilität und gesamtheitlicher Maßnahmen zum Verkehrsablauf erfüllt.

Es besteht werktags im Primärnetz eine zeitlich versetzte Verkehrsbelastung durch den BUGA- Besucherverkehr. An Wochenenden liegt das Gesamtaufkommen unter dem des Werktages. Durch strategische Steuerungen (VSM) lassen sich Verkehrsspitzen beeinflussen und das Verkehrsgeschehen optimieren.

Komplexe Vernetzungen von Verkehrsteilsystemen und des Informationssystems fokussieren die Wahl des Verkehrsmittels zur BUGA auf den ÖV.

Die Leistungsfähigkeitsminderung des MIV an den Knotenpunkten mit ÖV-Querverkehr ist als vertretbar einzuschätzen.

Die Beeinflussung der Verkehrsnachfrage durch das rechnergestützte   Betriebsleitsystem und die Bevorrechtigung   an   Lichtsignalanlagen   sollte   zur  Durchführung   der  BUGA  als   Grundlage verkehrstechnischen Handelns fester Bestandteil sein.

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Erläuterung

 

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Fazit finanzielle Auswirkungen

 

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Anlagen

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