Mitteilungsvorlage - 01/SVV/074
Grunddaten
- Betreff:
-
Drucksache 00/0785 - Bericht zum Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) während der BUGA 2001 Maßnahmen für die Realisierung des Verkehrskonzeptes 2001
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Anhörung
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24.01.2001
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur
Kenntnis:
In Vorbereitung und zur Sicherstellung eines
reibungslosen Verkehrs für die BUGA 2001 sind in den Jahren 1999/2000 wesentliche Infrastrukturmaßnahmen in der
Landeshauptstadt realisiert bzw. werden bis März 2001 fertig gestellt.
Fertigstellung Nordast der Straßenbahn ins
Bornstedter Feld Rekonstruktion und Ausbau der Bundesstraße 2 (B 2) - Nedlitzer
Straße -
-
Realisierung von Maßnahmen des touristischen
Radwegekonzeptes
-
Inbetriebnahme des Zentralen
Omnibusbahnhofes (ZOB) am Hauptbahnhof
Rekonstruktion der Bundesstraße 1 (B 1) -
Zeppelinstraße - im Abschnitt Kastanienallee - Luisenplatz
sowie Fertigstellung des 1. Bauabschnittes
im Bereich Luftschiffhafen bis März 2001
Innerbetriebnahme der Innerstädtischen
Entlastungsstraße (ISES) „Friedrich-List-Straße" im Abschnitt „Heinrich-Mann-Allee"
bis „Rudolf-Breitscheid-Straße"
Realisierung der Teilsysteme
"Parkleitsystem", "Verkehrsabhängige Wegeführung",
„Rechnergestützes Betriebsteilsystem ÖPNV im
Verkehrssystemmanagement
Inbetriebnahme der Tiefgarage Luisenplatz
- Realisierung
der temporären Stellplätze für Pkw und Bus im Eingangsbereich des BUGA-Parks (2500 Pkw-Plätze, 60 Behindertenplätze, 12 Bus Halteplätze,
150 Bus Abstellplätze)
1.0 Verkehrsführung
des Motorisierten Individualverkehrs (MIV) und Belastung des Hauptstraßennetzes
Für die Verkehrsführung im übergeordneten
Straßennetz wird eine starre Beschilderung auf den Zufahrtsstraßen
zwischen dem Berliner Ring und der Stadt Potsdam realisiert. Diese bindet
unmittelbar in die erste Stufe des Parkleitsystems innerhalb des
Potsdamer Stadtgebietes ein und sichert eine effektive Verkehrsführung des
Kfz-Besucherverkehrs zu öffentlichen und nutzbaren privaten Stellplätzen.
Die Hauptzufahrtsstraßen zum BUGA-Park werden
die Nuthestraße und die B 2 (Nedlitzer Straße) sein. Von den
Autobahnen werden sowohl die Nuthestraße (Bundesautobahn-Anschlussstelle
(BAB-AS) Potsdam-Babelsberg), B 2 - Michendorfer Chaussee
(BAB-ÄS Michendorf) und die B 273 (BAB-AS Potsdam Nord) angefahren werden. Die Verkehrsbelegung auf den Hauptachsen wird wie
folgt prognostiziert:
Siehe Tabelle 1
Die Früh- und
Nachmittagsspitzenbelegungen treffen im Zeitraum auf:
Frühspitzenprogramm
(FSP) -Tagesverkehr: 06.00
- 09.00 Uhr BUGA FSP - 09.00-11.00 Uhr
Nachmittagsspitzenprogramm (NSP)-Tagesverkehr:14.00
- 17.00 Uhr BUGA NSP - 16.00-19.00 Uhr
2.0 ÖPNV Verkehr
Die Straßenbahnachse vom
Hauptbahnhof Potsdam -> Stadtzentrum -> Bornstedter Feld bildet das
Rückgrat der Verkehrserschließung der BUGA 2001. Hierfür steht ein
neugestalteter Umsteigepunkt ZOB mit Fernbahn, Regionalbahn, S
Bahn, TRAM- und Busanschluss zur Verfügung.
Das Linienangebot zur BUGA sieht auf der
Strecke Friedrich-Ebert-Straße -> Puschkinallee -> Bornstedter Feld
wie folgt aus:
TRAM-Linien Buslinien
Ist
92,95
604 Falkensee
609 Kartzow
638/639 Spandau
BUGA 90, 92, 95 604
609 638/639
Der TRAM Verkehr wird in 10
min Takt mit der Linie 90 bis zum BUGA-Gelände (Nordast)realisiert. Die Linie 90
verkehrt heute bereits bis zum Platz der Einheit. Eine Verdichtung der Bahnen
in 5 min Takt wird zur BUGA Hauptverkehrszeit 9.00 - 11.00 Uhr und 16.00 -
19.00 Uhr vorgehalten.
Die Linienbusse werden von der Nedlitzer Straße
über den BUGA-Eingang Biosphäre wieder auf die Nedlitzer Straße umgeleitet. Eine Verdichtung ist nicht
vorgesehen.
Auf der ÖV-Strecke Friedrich-Ebert-Straße -
BUGA-Gelände befinden sich 7 Lichtsignalanlagen (LSA), welche durch den
Öffentlichen Verkehr (ÖV) beeinflusst werden können. Davon liegen 4 Lichtsignalanlagen
an Knotenpunkten, an denen sich BUGA-Verkehre mit ÖV-Verkehren kreuzen. Dies
sind die LSA-gesteuerten Knackpunkte:
Friedrich-Engels-Straße/Heinrich-Mann-Allee/Leipziger
Eck Hegelallee/Friedrich-Ebert-Straße (Nauener Tor)
- Alleestraße/Friedrich-Ebert-Straße
Nedlitzer Straße/Am Schrägen
Auf der ÖV-Hauptstrecke
wird es bis auf die Verlängerung der Linie 90 (heute verkehrend bis zum Platz
der Einheit) in das Bornstedter Feld keine zusätzlichen Beeinträchtigungen an
LSA geben. Es kann einschätzt werden, dass der größte Teil
der zusätzlich auftretenden ÖV-Anforderungen an LSA (Linie 90) innerhalb der
jetzt schon gesendeten Freigabefenster erfolgen wird. Demzufolge ergeben sich
an den betroffenen Knotenpunkten nur geringfügige Leistungsminderungen für den
MIV.
3.0 Verkehr
anlässlich von Highligts
Im Rahmen der Diskussion
von Problempunkten zu Highlights anlässlich der BUGA konnte bezüglich der
Organisation folgendes geklärt werden.
Die Highlights finden in
der Regel an Wochenenden außerhalb des Berufsverkehrs statt, Leistungsreserven
sind zwischen 20% - 5% auf der An- und Abfahrtsstraße vorhanden.
- Gespräche
mit der VIP und der HVG werden durchgeführt um Verstärkung durch den Einsatz
von
Straßenbahn (TRAM) und Bus zu
erreichen.
Parkangebote für
verstärkten Anreiseverkehr zu Highlights werden mit der BUGA GmbH auf den
Reservestandorten zu organisiert und abgesichert.
Die Polizei ist in die
Abläufe von Großveranstaltungen einzubeziehen. Die Bereitschaft an bestimmten
»Knackpunkten" oder Haupttrassen in Spitzenzeiten (z. B. Abreiseverkehr)
den Verkehr zu überwachen und erforderlichenfalls
verkehrsregelnd einzugreifen, liegt vor.
4.0 Maßnahmen des
Verkehrssystemmanagement
Neben den baulichen Maßnahmen zur Abwicklung
der BUGA-Verkehre sind im Zusammenhang weitere
verkehrsorganisatorische Maßnahmen vorgesehen. Das betrifft insbesondere den
Aufbau des Verkehrssystemmanagements (VSM). Darunter ist die
gesamtheitliche Realisierung kollektiver und individueller
Verkehrsinformationen und Beeinflussungsmaßnahmen zur Optimierung des Verkehrsgeschehens
in der Stadt zu verstehen. Auf der Grundlage von netzbezogenen Messwerten (Prozeßdaten)
und des Zusammenwirkens von Teilsystemen wie:
-
verkehrsabhängige Programmumschaltung an LSA
-
dynamische Parkleitbeschilderung zur
Vermeidung von Park-Suchverkehr
-
verkehrsabhängige Wegeführung
(Wechselwegweisung)
werden Regelbereiche
bewertet und Strategien zur Beeinflussung des Verkehrs entwickelt.
Durch Informationen über Verkehrszustände in
der Stadt und während der Fahrt auf Anzeigetafeln, im Radio,
Videotext und Internet wird es möglich sein, Stauerscheinungen entgegenzutreten.
Durch die gesamtheitliche Betrachtung des Verkehrsgeschehen
einschließlich Betrachtung der Baustellenorganisation wird eine
Verteilung
(Umverteilung) des
Verkehrs möglich sein, um letztendlich die Funktionsfähigkeit
der Stadt zu erhalten.
Auf der BUGA-ÖV-Haupttrasse werden im Rahmen
des Aufbaus der Subsysteme des VSM die LSA Alleestraße/Friedrich-Ebert-Straße
mit leistungsfähigeren Signalprogrammen versorgt. Am Nauener Tor wie auch am
Leipziger Eck sind auf Grund der Koordinierungsbedingungen und Abhängigkeiten zu
anderen Lichtsignalanlagen keine zusätzlichen Programme vorgesehen.
Die nachstehenden Tabellen
geben eine Übersicht von derzeitigen Querverkehren durch ÖV Anforderungen sowie BUGA
Zusatzverkehre für die Knoten:
- Leipziger
Eck, Potsdam Center Süd Nauener Tor
- Alleestraße
(Tabelle 2-4)
sowie den Mehranforderungen des ÖV-Verkehrs durch die BUGA.
Am Leipziger Eck, ZOB, wird
es auf Grund der jetzt schon verkehrenden Linie 90 zu keinen wesentlichen
Auswirkungen des ÖV auf den MIV kommen. Bei Fahrten im Verdichtungstakt (5 min)
wird eingeschätzt, dass die zusätzlichen Querungen über die Heinrich-Mann-Allee
im Zeitfenster (Freigabeangebot der TRAM) ohne weitere
Einschränkungen für den MIV abgewickelt werden können.
Am Nauener Tor kann es auf
Grund von Mehranforderungen (hier ist der 5 min Takt berücksichtigt) zu
einer Leistungsfähigkeitsreduzierung für den MIV bis zu 4% kommen. Zur Zeit
wird die LSA Nauener
Tor alle 3 min durch den ÖPNV beeinflusst, bei Einsetzen des BUGA-TRAM-Verkehrs
alte 2 min. Eine Leistungsminderung auf der
Hegelallee hätte in diesen Fall eine Reduzierung der Durchlassfähigkeit
von ca. 40 Fahrzeugen je Stunde und Richtung zur Folge. An der LSA Alleestraße zeigt sich auf Grund gleicher Querungsanzahl ein
ähnliches Bild. Hier ist mit einer
Leistungsreduzierung des MIV um 3% zu rechnen, weil das Grünzeitangebot für den
MIV auf der Alleestraße höher liegt
als auf der Hegelallee.
An der LSA Nedlitzer Straße
sind heute Leistungsreserven von 20% vorhanden. Durch den BUGA-Mehrverkehr
bleiben immer noch 10% Reserven übrig, sodass es zu keiner Behinderung des MIV durch
den ÖV kommen wird.
Zusammenfassung:
Im Hinblick auf den gewählten technischen
Ansatz, die Pilotstufe des Verkehrssystemmanagements in
Betrieb zu nehmen und abgestimmter Maßnahmen mit den Verkehrsträgem zur
Organisation des BUGA-Verkehrs vom ZOB zum Bornstedter Feld,
ist im wesentlichen die Forderung nach Flexibilität und gesamtheitlicher
Maßnahmen zum Verkehrsablauf erfüllt.
Es besteht werktags im Primärnetz eine
zeitlich versetzte Verkehrsbelastung durch den BUGA- Besucherverkehr.
An Wochenenden liegt das Gesamtaufkommen unter dem des Werktages. Durch
strategische Steuerungen (VSM) lassen sich Verkehrsspitzen beeinflussen und das
Verkehrsgeschehen optimieren.
Komplexe Vernetzungen von Verkehrsteilsystemen
und des Informationssystems fokussieren die Wahl des Verkehrsmittels
zur BUGA auf den ÖV.
Die Leistungsfähigkeitsminderung des MIV an
den Knotenpunkten mit ÖV-Querverkehr ist als vertretbar
einzuschätzen.
Die Beeinflussung der Verkehrsnachfrage durch
das rechnergestützte
Betriebsleitsystem und die Bevorrechtigung an
Lichtsignalanlagen
sollte zur Durchführung der
BUGA als Grundlage verkehrstechnischen
Handelns fester Bestandteil sein.
Anlagen
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(wie Dokument)
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