Mitteilungsvorlage - 03/SVV/0678
Grunddaten
- Betreff:
-
Bericht über die Umsetzung der Kooperationsvereinbarung zwischen der Landeshauptstadt Potsdam und der Universität Potsdam
gemäß Vorlage: 03/SVV/0419
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- Oberbürgermeister
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Hauptausschuss
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Anhörung
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24.09.2003
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Erläuterung
Im Frühjahr 1997 haben der damalige Oberbürgermeister Dr.
Gramlich und der Rektor der Universität Prof. Dr. Loschelder eine
Kooperationsvereinbarung mit Schwerpunkten der Zusammenarbeit zwischen der
Landeshauptstadt Potsdam und der Universität unterzeichnet (Mitteilungvorlage
(DS.Nr.: 97/0636).
Unter anderem ist eine enge Kooperation in den Bereichen der Wissenschaft - Forschung - Lehre, der Kultur, der Weiterbildung, des Umwelt- und Naturschutzes und der Wirtschaftsförderung vereinbart worden. Eine Zusammenarbeit bei der Erarbeitung notwendiger Schritte und deren Umsetzung im Zuge der Verwaltungsreform der Stadtverwaltung ist ebenso Gegenstand der Vereinbarung wie die gemeinsame Entwicklung eines Konzeptes, das Möglichkeiten und Maßnahmen der Integration der Universität am gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Stadt aufzeigt.
Die Praxis der vergangenen Jahre zeigt nicht nur den starken
Wille beider Seiten zur Umsetzung der schriftlich fixierten Vereinbarungen,
sondern auch vorzeigbare Ergebnisse.
Als Stadtverordnete konnten Sie am Beispiel der „Verwaltungsstrukturreform“
die gemeinsamen Anstrengungen ganz unmittelbar erleben. Stadt und Universität
haben im Jahr 2000 und 2001 zusammen je ein Workshop zu den Themen: „Moderne
Verwaltung = moderne Poltik?“ und „Reformpolitik = Politikreform?“
durchgeführt. Auch an die seinerzeit etablierte Verwaltungsreformkommission als
Beratungsgremium für Verwaltung und Stadtverordnete werden Sie sich erinnern,
meine Damen und Herren.
Wir können mit Freude auf das Engagement unserer Studenten
schauen. Anlässe für Befragungsaktionen durch sie werden gerne genutzt.
Auch hier erinnere ich an eine Aktion, bei der im Rahmen der Verwaltungsreform
im Jahre 2000 Führungskräfte der Verwaltung und Stadtverordnete interviewt
wurden.
Entsprechend der Kooperationsvereinbarung haben Studierende
zudem die Möglichkeit, in der Verwaltung selbst oder in Einrichtungen der Stadt
ein Praktikum zu absolvieren. Hier ist allerdings anzumerken, dass die
Einsatzmöglichkeiten bei weitem noch nicht ausgeschöpft sind. Wir werden uns deshalb
überlegen müssen, wie das Potenzial der jungen Menschen besser zum
gegenseitigen Vorteil genutzt werden kann.
Eine sehr
gute Zusammenarbeit existiert im Bereich Bildung. Vielfältige
Aktivitäten der Universität an Schulen dienen u.a. dazu, potenzielle
Studierende einzuwerben und sie in
ihrer Wahl für eine bestimmte Fachrichtung zu unterstützen. Schüler haben die
Möglichkeit, sich an den Tagen der offenen Tür, während des Sommerfestes der
UNI oder in Schülerpraktika ausreichend über angebotene Studiengänge zu
informieren.
Die UNI Potsdam hat mit 7 Potsdamer Schulen eine
Kooperationsvereinbarung zur Unterstützung der Didaktikausbildung der
Pädagogikstudenten und bietet neben zahlreichen Informationsveranstaltungen
Möglichkeiten der Einbindung von Schülerinnen und Schüler in wissenschaftlichen
Forschungsprojekten. Speziell als Forschungsprojekte werden Tutorenprogramme
angeboten, Schüler werden bei der Arbeit mit neuen Medien unterstützt und es
gibt eine Mathe-Vorlesung für interessierte Schüler. Eine pädagogisch - psychologische Betreuung an Potsdamer
Schulen ist mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden. Das Spektrum der
Angebote der Universität ließe sich um ein Vielfaches fortführen. Hervorheben
möchte ich allerdings noch das große Engagement in der Aus- und Fortbildung von
Lehrern sowie die Aktivitäten im Bereich der Beratung. In enger Abstimmung
zwischen Schulen und Uni werden beispielsweise pädagogische Konzepte entwickelt
oder generelle Möglichkeiten der Schulentwicklung aufgezeigt.
Der Bereich Sport kann sich ebenso sehen lasen. Der
engen Zusammenarbeit mit der UNI haben wir den Bericht „Perspektiven der Sport-
und Sportstättenentwicklungsplanung der Stadt Potsdam“ zu verdanken und die
Mitarbeiter des Instituts für Sportmedizin bringen ihre Erfahrungen
beispielsweise im Arbeitskreis „Gesundheit“ der Stadt ein. Ein besonderes
Ereignis war das von der UNI Potsdam im Rahmen des Jahres der Wissenschaft
durchgeführte Sportwissenschaftliche Symposium.
Auf sehr gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der
Universität verweist der Bereich Kultur und Museum. Ein ganz besonderes
Highlight für interessierte Bürgerinnen und Bürger bieten die
Sonntagsvorlesungen, die im Rahmen des Jahres der Wissenschaften und in
Kooperation mit dem Alten Rathaus Am Alten Markt stattfinden. Diese
Vorlesungsreihe findet regen Zuspruch und soll im nächsten Jahr fortgesetzt
werden. Das Alte Rathaus arbeitet im übrigen mit mehreren Fakultäten der
Universität zusammen. Gemeinsam werden Konzepte für Veranstaltungen ganz unterschiedlicher
Art umgesetzt. Zu Beginn des nächsten Jahres ist beispielsweise eine
Ausstellung von Abschlussarbeiten der Lehrerstudenten für Kunst geplant.
Das „Grüne Klassenzimmer“ im Botanischen Garten der
Universität, in dem Kinder direkt mit Pflanzen und Tieren konfrontiert werden,
ist gemeinsam mit dem Potsdam-Museum aus der Taufe gehoben worden und soll die
Begeisterung für die Natur und das Interesse am naturkundlichen Lernen wecken.
Die Eröffnung des Klassenzimmers dieser „etwas anderen Art“ war im April dieses
Jahres.
Drei Mitarbeiter der UNI Potsdam sind ständiges Mitglied im
Naturschutzbeirat der Stadt. Hier bringen sie ihren Fachverstand ein und
entwickeln gemeinsam mit dem Bereich Umwelt und Naturschutz
Projekte. Enge Kontakte gibt es mit dem Lehrstuhl „Landschaftsplanung“ und dem
Lehrstuhl „Ökoethologie“.
Die Reihe von Beispielen guter Zusammenarbeit ließe sich
fortsetzen. Bei all dem Genannten und bei all den positiven Erfahrungen sehe
ich durchaus noch brachliegendes Potenzial. Deshalb wird der Oberbürgermeister
auch künftig die mit den Rektoren der Hochschulen Potsdams halbjährlich
stattfindenden Gespräche nutzen, um zu einer noch effektiveren Zusammenarbeit
zu gelangen.