Mitteilungsvorlage - 03/SVV/0752
Grunddaten
- Betreff:
-
Bericht über die Neuorganisation des Agenda 21-Prozesses
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- Oberbürgermeister
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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●
Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Anhörung
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01.10.2003
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20.10.2003
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Erläuterung
Sachverhalt:
Neuorganisation
des Agenda 21 Prozesses
1. Einleitung
1.1.
Die Agenda 21 - ein Aktionsprogramm
Die
Agenda 21 ist ein Aktionsprogramm, dass auf der internationalen Umweltkonferenz
in Rio de Janeiro 1992 von 179 Staaten verabschiedet wurde. Damit wurde auf die
weltweite Forderung nach dem Erhalt unserer Umwelt und einer gesunden
Wirtschaftsentwicklung reagiert. Die Ergebnisse einer solchen Entwicklung
sollen allen Menschen dieser Erde zu Gute kommen. Der damit in Verbindung
stehende, häufig genutzte Begriff, „substainable development“ (deutsch:
nachhaltige Entwicklung oder zukunftsfähige Entwicklung), beschreibt eine
schonende Wirtschaftsweise, welche die natürlichen Ressourcen, aus denen sich
ihr Wachstum speisen soll, nicht zerstört.
Die
Agenda 21 basiert auf drei wesentlichen Säulen: einem ökologischen, einem
sozialen und einem ökonomischen
Aspekt, die, um eine nachhaltige Entwicklung zu garantieren, aufeinander
abgestimmt sein müssen.
Im
Kapitel 28 der Agenda 21 werden die Kommunen aufgefordert, unter Beteiligung
aller gesellschaftlichen Kräfte zukunftsweisende Leitbilder für die Entwicklung
ihrer Gemeinwesen zu erarbeiten
und zu beschließen. Sie bilden als lokale Organisationsform des
gesellschaftlichen Lebens und Handelns einen geeigneten Rahmen, Probleme, die
sich aus den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Ungleichgewichten und
den damit verbundenen ökologischen Folgen unserer Gesellschaft resultieren, auf
ganzheitliche und nachhaltige Weise auf lokaler Ebene zu lösen.
Eine
solche Lokale Agenda 21 ist durch 3 Hauptmerkmale gekennzeichnet:
·
Die Lokale Agenda 21
ist ein kommunales Handlungsprogramm mit festgelegten Zielen und Maßnahmen zur
Umsetzung der Ziele.
·
Sie solle zur
Konsensbildung zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen beitragen.
·
Die Lokale Agenda 21
stellt einen systematischen, schrittweisen Planungs- und Umsetzungsprozess dar.
Die ganzheitliche Herangehensweise der Lokalen Agenda
21 stellt die örtlichen Entscheidungsträger vor eine besondere Herausforderung.
Herkömmliches Politik- und Verwaltungshandeln ist vor allem ressortorientiert
und einzelthemenbezogen. Der Auftrag der Agenda 21 an die Kommunen richtet sich
jedoch an das örtliche Gemeinwesen insgesamt. Somit sind neue organisatorische
und inhaltlich-konzeptionelle Ansätze gefordert.
1.2. Der Weg der Stadt Potsdam zur Lokalen Agenda 21
·
1995 Beitritt der Stadt
Potsdam zum „Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der
Regenwälder“.
·
Die
Stadtverordnetenversammlung hat in zwei Beschlüssen am 11.September 1996 und am
27.Januar 1999 festgelegt, dass die Verwaltung eine Lokale Agenda 21 auf den
Weg bringen soll.
·
Die Verwaltung hat 1996
die Koordinierungsstelle für die Lokale Agenda 21 im Umweltamt eingerichtet und
im Jahr 1997 Bürger, Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Kirche, Verbänden,
Handel usw. zu vier Diskussionsforen eingeladen. Im gleichen Zeitraum fanden
auch Sitzungen der vier gebildeten Fachforen statt.
·
Der Potsdamer
Energietisch nahm1997 seine Arbeit auf und hat 5 Projektgruppen gebildet.
·
Verschiedene
Schulprojekte wurden seit 1995 initiiert und durch die Verwaltung unterstützt
und begleitet.
·
Im November 1998
übernahm der damalige Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam, Matthias
Platzeck, die Schirmherrschaft für den Agenda- Prozess.
·
Im Mai 1999 beauftragte
der Oberbürgermeister die Geschäftsstelle Sicherheitskonferenz mit der
Koordination des lokalen Agenda-Prozesses und somit zur Übernahme der
Koordinierungsstelle vom Umweltamt.
2. Beschreibung der gegenwärtigen Situation
2.1. Finanzielle „Not“ und Verknüpfung von
Einzelinteressen
Die gegenwärtige Situation der Lokalen Agenda in
Potsdam ist noch immer nicht ganz befriedigend. Nach wie vor gestaltet es sich
sehr schwierig, die verschiedenen Bereiche der Verwaltung mit den einzelnen
Aktionsgruppen und NRO´s zu vernetzen. Das liegt zum einen daran, dass die
Einzelinteressen noch immer zu verschieden sind und daher keine
konsensualen Prozesse angeschoben werden konnten. Zum anderen wirkt sich die
schwierige finanzielle Situation der Stadt Potsdam direkt auf die Weiterführung
des Agenda-Prozesses aus. Einzelne Projekte, die eine nachhaltige Entwicklung
auf allen Lebensbereichen unterstützen, müssen notwendigerweise nachhaltig
betreut und unter anderem nachhaltig finanziert werden. Selten sind diese
Projekte (abgesehen von Umweltmanagementbereichen wie z.B. Einsparung von
Energie an Schulen) in der Lage, sich finanziell selbst zu tragen.
Bildungsprojekte z.B. müssen solange gefördert
werden, bis das Bewusstsein der Bürger soweit gewachsen ist, dass diese am
Agenda-Prozess wenigstens interessiert sind.
Im Gesamtkontext betrachtet ist das noch immer nicht
der Fall. Auf Grund verschiedener Präsentationsveranstaltungen, wie dem „Tag
der Lokalen Agenda 21“ auf der BUGA am 30.06.2001 und der „Agenda-Woche“ im
März 2002 ist es uns zwar gelungen, wieder mehr Bürger über das Anliegen und
den Prozess der Lokalen Agenda in Potsdam zu informieren, konnten jedoch in
diesem Jahr auf Grund der angespannten finanziellen Situation der Stadt Potsdam
diese Inforeihe nicht fortsetzen.
Bei den genannten Präsentationsveranstaltungen gelang
es uns ebenfalls, die unabhängig voneinander arbeitenden Aktivisten zusammen zu
führen. Es wurde ein
fachlich-inhaltlicher Austausch möglich, der Grundlage für eine angestrebte
Vernetzung ist. Nur so können in Zukunft Synergieeffekte genutzt werden.
Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit führen jedoch nur mit Kontinuität zum
erwünschten Ergebnis.
Bei der Betrachtung der aktuellen
Situation der Agenda-Aktivitäten ist neben der Agenda- Gruppe „Eine Welt“, die
sich um die Verbesserung der Lebenssituation der 3. Welt-Länder intensiv
bemüht, besonders die Kinder- und
Jugend-Agenda-Gruppe unter der Leitung von Frau Denecke zu nennen. Bereits zum
4. Mal wurden in diesem Jahr die Umwelttage der Potsdamer Schulen durchgeführt,
einschließlich der Auszeichnung von 2 Schulen mit dem Titel „Agenda - Schule“.
Nicht unerwähnt sollten auch die Energiesparprojekte der Potsdamer Schulen
unter Federführung des Schulverwaltungsamtes bleiben. Auch zahlreiche
Schulhofumgestaltungsprojekte künden von der großen Einsatzbereitschaft vor
allem der jungen Potsdamer Einwohner.
2.2. Ein Beispiel
Als jüngstes Beispiel von
Bürgerbeteiligung an Entscheidungsprozessen der Stadt ist der 2002 gegründete
Verkehrstisch zu nennen.
Auf der Woche der Lokalen Agenda 21 in Potsdam im
März 2002 hat der damalige OBM, Matthias Platzeck, als Reaktion auf
Bürgeranfragen, die Gründung eines Verkehrstisches in Potsdam angeregt. Im November des gleichen Jahres traf
sich der Verkehrstisch als Bürgerforum zum ersten Mal. Seit dem arbeiten zwei
Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen. Die Mitglieder der Arbeitsgruppen
setzen sich aus Vertretern der Stadtverwaltung, Vertretern von NRO´s und
einzelnen interessierten Bürgern zusammen. Jedoch auch innerhalb dieses
Gremiums, welches sich auf einen bestimmten Themenbereich, die
Verkehrssituation in der Stadt Potsdam, konzentriert, zeigt es sich als
besondere Schwierigkeit, die verschiedenen Einzelinteressen zusammenzuführen
und gleichzeitig die finanzielle Situation der Stadt zu berücksichtigen.
Dennoch ist es gelungen, die verschiedenen Ansprüche und Qualitäten in einer
Struktur zu binden, die arbeitsfähig geworden ist. Dieses war jedoch nur durch
die logistische und organisatorische Unterstützung der SIKO möglich, da die
Bürger, die sich in ihrer „Freizeit“ den Anliegen der Stadt Potsdam widmen,
nicht die Potenziale haben, sich um logistische Aufgaben zu kümmern.
3. Vorschlag für eine neue Struktur der Lokalen Agenda
21
3.1. Warum ist die Herauslösung der Agenda 21 aus der
SIKO sinnvoll?
·
Durch die Herauslösung
des Agenda-Prozesses aus der Verwaltung und den Aufbau eines unabhängigen
Koordinierungsbüros kann eine größere Bürgernähe hergestellt werden, weil somit
die „Hemmschwelle“ zur Verwaltung verringert werden kann, da für die Bürger
„die Politik“ noch nicht mit einer nachhaltigen Entwicklung im Zusammenhang
gesehen wird.
·
Akteuren erscheint
die Anbindung der
Koordinierungsstelle für die Lokale Agenda 21 an die SIKO, einer
Geschäftsstelle, die für Kriminalprävention im weitesten Sinne zuständig ist,
im besten Fall verwunderlich. So bietet die SIKO scheinbar wenig inhaltliche
Anknüpfungspunkte für fachspezifische Bereiche wie z.B. Umwelt, Wirtschaft und
Eine Welt. Die bereits gewachsenen guten Kontakte zwischen der SIKO und anderen
Fachbereichen ist für die Aktiven nicht wahrnehmbar.
·
Eine unabhängige
Organisationsstruktur für die Umsetzung der Lokale Agenda 21 in Potsdam aus der
Verwaltung heraus aufzubauen, hat sich als unmöglich erwiesen. Die
strukturellen Widersprüche zwischen von der Kommunalverwaltung unabhängigen
Organisationsformen mit gleichzeitiger organisatorischer und fachlicher
„Aufsicht“ durch die Kommunalverwaltung sind antagonistisch (innerer
Interessen- und Vertrauenskonflikt). Dennoch kann die Stadt Potsdam
Auftraggeber zur Umsetzung der zu entwickelnden Leitlinien bleiben und damit
ihre Steuerungsfunktion übernehmen.
·
Die Herauslösung der
Koordination des Agenda-Prozesses aus der Kommunalverwaltung ermöglicht das
Einwerben anderen finanzieller Mittel z.B. Landes-, Bundes-, EU- und Stiftungs-Gelder und Partner
auf lokaler Ebene wie z.B. die IHK, die HK, Verbände und andere.
·
Die Konzeption
(Aufgaben, Tätigkeiten, Ziele und Finanzierung) eines solchen unabhängigen
Agenda-Büros sollten in einem Beteiligungsverfahren mit den Aktiven, der
Kommunalverwaltung und den entsprechenden Ministerien erarbeitet werden, um die
erforderliche Niedrigschwelligkeit und Akzeptanz sicher zu stellen.
·
Das Agenda-Büro ist
koordinative Schnittstelle für die Gremien der Potsdamer Agenda 21 (Agenda
Beirat, Fachforen , Arbeitsgruppen / Bürgerbeteiligung / Forum 21) und der
Bürgerschaft.
·
Ein unabhängiges
Agenda-Büro könnte den Aufbau
unabhängiger Strukturen leiten, koordinieren und logistisch unterstützen.
3.2.
Ein unabhängiges Agenda-Büro
3.2.1.
Ziele
Es ist angesichts des hohen und wachsenden politischen
Stellenwertes der Problematik notwendig, den Agenda–Prozess als eigenständiges
Handlungsfeld politisch aufzuwerten.
Der Agenda–Prozess in der Stadt Potsdam wird von einigen wenigen
Bürgern, Vereinen und Politikern getragen, welche sich sehr engagiert der
Lösung der vielfältigen Aufgaben stellen.
Das Büro soll die Koordinierungsstelle für den Dialog zwischen
Verwaltung, Politik, Verbänden, Wirtschaft und den Bürgern der Stadt Potsdam
sein. Dem Büro obliegt die Planung und das Projektsmanagement des gesamten
Prozesses. Es ist für die Logistik und Organisation des Konsultationsprozesses,
sowie die Bereitstellung von notwendigem Fachwissen verantwortlich. Zu seinen
Aufgaben gehört außerdem die Vorbereitung und der Aufbau der Agenda 21 Gremien,
die Budgetplanung und Haushaltsführung, die Vorbereitung der Sitzungen des
Beirates sowie die Öffentlichkeitsarbeit. Das Agenda-Büro hat den
Informationsfluss zwischen den Schwerpunkten sicherzustellen, sowie durch
technisch-organisatorische Unterstützung und inhaltliche Zuarbeit deren
Arbeitsfähigkeit zu gewährleisten.
Für die kontinuierliche Arbeit am Agenda-Prozess ist es
erforderlich, ein unabhängiges, eigenständiges Agenda-Büro einzurichten.
Dieses Büro, welches in Abstimmung mit verschiedenen Trägern,
Ministerien und Vereinen gegründet werden sollte, sollte als ein Ziel eine
größere Bürgernähe und damit auch Bürgerbeteiligung und die Vernetzung der
unterschiedlichen Entscheidungsträger der Kommune und des Landes forcieren.
3.2.2.
Aufgaben
3.2.2.1.
Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit
Im
Agenda-Prozess soll der Dialog zwischen Politikern und Verwaltungsfachleuten,
Bürgerinnen und Bürgern, Vertretern der Wirtschaft und Repräsentanten des
öffentlichen Lebens, Fachexperten und Vertretern von Institutionen und
Initiativen zu allen Fragen einer nachhaltigen Entwicklung der Stadt Potsdam
geführt werden. Das bedeutet für die Öffentlichkeitsarbeit innerhalb des
Prozesses und prozessbegleitend weit mehr als Informationsvermittlung nach
innen und außen. Sie muss so aufgebaut sein, dass die Einbeziehung der
Öffentlichkeit in den Prozess ermöglicht wird und eine Kommunikation zwischen
den Akteuren des Prozesses und der Öffentlichkeit erfolgt. Nur so ist eine
breite Akzeptanz der Resultate des Prozesses in der Öffentlichkeit erreichbar.
· Erstellung von Informationsmaterial in Form von
Broschüren, Faltblättern u.a.
· Organisation und Durchführung von öffentlichen
Veranstaltungen, wie Seminare,
Vorträge und Gesprächsrunden
3.2.2.2.
Koordination
Menschen
vor Ort für ein globales Thema, wie die Agenda 21, zu interessieren, ist ein
schwieriges Unterfangen. Deshalb gilt es, aus nötigen Visionen nachvollziehbare
Strukturen und Beispiele zu entwickeln und weiterzuvermitteln. Dabei kann die
Beantwortung folgender Fragen ein erster Schritt der Verständigung zwischen den
Akteuren sein:
„Was
ist für uns wichtig in unserer Stadt, in der wir wohnen, arbeiten und leben für
heute, morgen und übermorgen? Welche Ziele sollen erreicht werden und welche
Maßnahmen sind notwendig, damit diese Stadt eine Lebensqualität erhält, in der
auch unsere Kinder und Enkelkinder gut leben können, weil sie dauerhaft
sozialverträglich und umweltschonend ist, ohne zusätzliche Lasten in anderen
Regionen oder Ländern zu verursachen.“
· Auf- und Ausbau der Vernetzung von Initiativen,
Projekten und interessierten
Personen
· Geschäftsführung der Agenda-Gruppen
· Regionale, bundesweite und internationale
Zusammenarbeit zur Agenda 21
3.3.
Vorschlag für den Aufbau / Struktur des Agenda-Prozesses in Potsdam
Die
nachfolgende Struktur ist angelehnt an die Erfahrungen der Leipziger Agenda.
Agenda
Beirat (1.Ebene)
Der
Agenda-Beirat ist das übergeordnete Gremium. Es sollte aus Vertretern der
Verwaltung, der freien Wirtschaftsverbände, Einzelhandelsverbände,
Stadtentwicklungsfachleuten etc. bestehen. Den Vorsitz sollte der
Oberbürgermeister inne haben, um die Bedeutung dieses Gremiums für die Stadt
Potsdam und die Verantwortung der Verwaltung zu signalisieren.
Der
Agenda Beirat tagt 2 mal im Jahr.
Fachforen
(2.Ebene)
Entsprechend
der Struktur der Leitlinien der Potsdamer Agenda bilden sich Fachforen.
Diese
Fachforen haben die Aufgabe, die themenspezifischen Zuarbeiten der
Arbeitsgruppen zusammenzufassen, aufeinander abzugleichen und aus
übergeordneter fachlicher Sicht zu koordinieren.
Die
aus den AG´s zugearbeiteten Vorschläge für Maßnahmen und Projekte sind darauf zu
überprüfen, ob diese den Maßnahmenkatalogen (z.B. des
Verkehrsentwicklungsplans) der Potsdamer Agenda entsprechen. Dabei kann
sichergestellt werden, dass keine
Projekte mit gleichen oder annähernd gleichem Umsetzungsziel
durchgeführt werden. Gleichzeitig kann die Vernetzung sich ergänzender
Maßnahmen koordiniert werden.
Daher
sollten sich diese Fachforen aus Fachkräften zu den Hauptthemen zusammensetzen,
die gleichzeitig gewählte Vertretern aus den AG´s sind.
Arbeitsgruppen
oder Forum 21 (3.Ebene)
Zu
bestimmten untergeordneten Einzelthemen, wie z.B. Mobilität / Verkehr, bilden
sich Bürgerforen, zu denen alle Bürger, Institutionen, Vertreter der
entsprechenden Bereiche der Stadtverwaltung und Unternehmen vertreten sind.
Diese Foren wählen ihre Vertreter in die Fachforen.
3.4.
Finanzierung der Potsdamer Agenda
Die
Stadt Potsdam übernimmt weiterhin die Finanzierung ihrer hoheitlichen Aufgaben
(z.B. Umsetzung der im Verkehrsentwicklungsplan festgeschriebenen Maßnahmen).
Entscheidungsträger ist die Stadtverordnetenversammlung.
Für
freiwillige Leitungen der Stadt (Haushaltsstelle für Potsdamer Agenda 21)
übernimmt der Agendabeirat die Verantwortung, ist aber den anderen Gremien
gegenüber rechenschaftspflichtig (siehe Pkt.4 Evaluation). So sind alle Entscheidungen
dem Antragsteller gegenüber zu begründen. Projektgelder des Landes Brandenburg
werden nach Abstimmung in den Fachforen beantragt. Die Fachforen geben ein
Veto.
Alle
weiteren Projekte und Maßnahmen werden durch Sponsoring finanziert. Arbeitsgruppen,
Fachforen und Agendabeirat tragen für die Einwerbung von Sponsoren
gleichermaßen Verantwortung.
3.5.
Der Start
Um
eine solche Struktur aufzubauen, ist ein längerer Entwicklungsprozess nötig.
Erfahrungen anderer Städte haben gezeigt, das ein solcher Aufbau zwischen zwei
bis fünf Jahren dauern kann. Daher ist eine politisch gewollte Akzeptanz,
Unterstützung und Kontinuität über mehrere Jahre unabdingbar.
Durch
eine großangelegte „Werbeaktion“, die von der Stadt angeschoben wird und von
bisher bekannten Akteuren mitgetragen wird, soll die Öffentlichkeit über das
Vorhaben informiert werden.
Die
Bürger der Stadt Potsdam werden gezielt und im Besonderen dazu aufgerufen, sich
und ihre Themen in Arbeitsgruppen zu organisieren. Dabei wird die erste Aufgabe
sein, die Bedürfnisse, Wünsche, Anliegen und Themen der Bürger und
entsprechenden Institutionen zu sammeln, zu priorisieren und zu organisieren.
Aus diesen AG´s (Verkehrstisch und AG Eine Welt, Jugendagenda, ...) heraus
werden die VertreterInnen der Fachforen gewählt und zusätzlich bekannte
Fachkräfte eingeladen.
3.6.
Evaluation
Alle
zwei Jahre wird vom Agendabeirat in Zusammenarbeit mit dem Agenda-Büro oder
durch Auftrag an das Agenda-Büro ein Umsetzungsbericht veröffentlicht. Dieser
dient zur Überprüfung der
Umsetzung der Zielvorgaben und der Kriterien (Prozessevaluation und
Ergebnisevaluation) sowie der Rechenschaftslegung gegenüber Geldgebern und der
Bürgerschaft.