Antrag - 08/SVV/0431
Grunddaten
- Betreff:
-
Kostenloses Schülerticket
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Andere
- Einreicher*:
- Fraktion Die Andere
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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07.05.2008
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04.06.2008
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02.07.2008
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Erledigt
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Hauptausschuss
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Vorberatung
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25.06.2008
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Erledigt
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Ausschuss für Bildung und Sport
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Vorberatung
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28.05.2008
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18.06.2008
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Erledigt
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Ausschuss für Finanzen
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Vorberatung
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18.06.2008
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Die
Stadtverordnetenversammlung spricht sich für die Einführung eines kostenlosen
Schülertickets aus.
Der Oberbürgermeister
wird beauftragt, umgehend Gespräche mit ViP und VBB aufzunehmen, die das Ziel
haben, für die 13.000 Schülerinnen einen Preis von max. 10 € pro Schüler und
Monat auszuhandeln, welcher durch die Stadt Potsdam getragen wird.
Die
Stadtverordnetenversammlung ist im August 2008 über den Sachstand zu
informieren.
Erläuterung
Begründung:
Studenten der Potsdamer Uni können mit dem seit Jahren bewährten
Semesterticket für 22,- € pro Monat jedes Nahverkehrsmittel in ganz Brandenburg
und Berlin nutzen. Allerdings sind alle Potsdamer Uni-Studenten verpflichtet
(soziale Ausnahmefälle sind möglich) das Semesterticket zu erwerben.
Eine Potsdamer Schülerin hingegen bekommt für 26,30 € pro Monat
lediglich eine Monatskarte des Potsdamer Tarifbereiches AB.
Hier sollte es gelingen, unter Berücksichtigung aller ca. 13.000
Schüler der Stadt mit dem VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg ein speziell auf die Bedürfnisse der
Schülerinnen zugeschnittenes Schülerticket auszuhandeln. In Gesprächen mit dem
VBB sollte es möglich sein, einen weit günstigeren Monatspreis für Schüler als
für Studenten zu erzielen. Immerhin lassen sich Kosten durch eine Begrenzung
auf das Potsdamer Tarifgebiet AB und die Ausklammerung einzelner Verkehrsmittel
(wie z.B. Züge der Deutschen Bahn) begrenzen. Da die Stadt nach unseren
Vorstellungen das Schülerticket pauschal für alle Schülerinnen übernimmt,
entfallen außerdem Ausnahmeregelungen für soziale Härtefälle. Auch der
geringere Mobilitätsbedarf eines Grundschülers gegenüber einer Studentin und
die üblicherweise gegebene größere
Nähe der Grundschule zum Wohnort gilt es, zu beachten. Deshalb hält die Fraktion Die Andere
einen Preis um 10 € pro Monat und Schüler für ein solches Schülerticket für
angemessen.
Die Kosten für alle Schülertickets und somit für den
Schüler-Nulltarif trägt die Stadt Potsdam. Bei Einführung des Schülertickets
entstehen Kosten von ca. 1,56 Mio. € (120 € x 13.000). Auf der anderen Seite
kann die Satzung über die Erstattung von Schülerfahrtkosten (SüESK) aufgehoben
und entsprechende Haushaltstitel von 456.000 € (Zahlen aus Haushaltsplan 2006, Gruppierung 63900 und
63901, Beschlussvorlage 06/SVV/0383) eingespart werden. Die vom Land Brandenburg zur Unterstützung des
Schülerverkehrs in Aussicht gestellten Mittel dürften sich auf ca. 240.000 € (den
verhältnismäßigen Anteil an den vom Land in Aussicht gestellten Mitteln i.H.von
4 Mio.€) für Potsdam belaufen. Weitere Einsparungen ergeben sich durch sinkenden
Verwaltungsaufwand bei VBB und Stadtverwaltung.
Mit einem relativ geringen städtischen Zuschuss (500.T€ - 700 T€)
können also alle Schülerinnen in Potsdam kostenlos den ÖPNV zur Schule nutzen.
Die Andere hält dies für eine sinnvolle sozial- und umweltpolitische
Entscheidung.
Während andere Modelle zu hohem Verwaltungsaufwand führen, ist das
kostenlose Schülerticket direkt, unbürokratisch und modern.
Mit unserer Initiative reagieren wir auch auf die Ergebnisse der
Bürgerhaushalts 2008. In dem Diskussions- und Entscheidungsprozess landeten
gleich mehrere Vorschläge für eine Ausweitung oder Verbilligung des ÖPNV auf
vorderen Plätzen in der Liste der Bürgerinnen und Bürger.