Mitteilungsvorlage - 08/SVV/0579
Grunddaten
- Betreff:
-
Prüfung EMB-Gelände in der Glasmeisterstraße
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- FB Jugendamt
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, FB Jugendamt
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
---|---|---|---|---|
●
Unterbrochen
|
|
Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
|
Anhörung
|
|
|
04.06.2008
| |||
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Kultur
|
Anhörung
|
|
|
19.06.2008
| |||
●
Erledigt
|
|
Ordnung, Umweltschutz und Landwirtschaft
|
Anhörung
|
|
|
19.06.2008
| |||
●
Erledigt
|
|
Jugendhilfeausschuss
|
Anhörung
|
|
|
26.06.2008
| |||
|
04.09.2008
|
Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:
Auf dem
Gelände der Glasmeisterstraße 14-22 wurde von 1870 bis 1928 ein Gaswerk
betrieben. Das Grundstück mit einer Gesamtfläche von 2.701 m2,
Flurstück 49 der Flur 17 Gemarkung Babelsberg befindet sich im Eigentum der EMB
(Erdgas Mark Brandenburg GmbH). Planungen des Eigentümers sind nicht bekannt.
Das Gaswerk besaß eine durchschnittliche Tagesleistung von 4000 m³ Gas, dabei
entstand als Nebenprodukt ca. 0,35 kg Teer.
Im Rahmen
von Boden- und Grundwasseruntersuchungen in den Jahren von 1992-1994 wurden
umfangreiche Verunreinigungen des Bodens und des Grundwassers mit
gaswerks-typischen Schadstoffen, wie Polyzyklische Aromatische
Kohlenwasserstoffe (PAK), Phenolen, Cyaniden sowie BTEX-Aromaten festgestellt.
Die vorliegenden Konzentrationen der o.g. Schadstoffe stellen ein hohes
Gefährdungspotenzial für eine sensible Umnutzung des Geländes dar. Die
Schadstoffe sind im hohen Maße krebserregend (karzogen).
Insbesondere
die Bereiche des Parkplatzes und des ehemaligen kleinen Gasbehälters weisen
starke Kontaminationen auf. Aufgrund des geringen Grundwasserflurabstandes von
ca. 2,0 -2,5 m ist das Grundwasser ebenfalls massiv verunreinigt.
Im Rahmen
einer zusammenfassenden Gefährdungsabschätzung von 1996 wurden die
Sanierungskosten für eine gewerbliche Umnutzung des Geländes auf ca.
900.000 EURO (damals 1,71 Mio. DM) geschätzt.
Für eine
höherwertige Umnutzung (sensible) wären die Anforderungen an die Sanierung des
Geländes erheblich höher und würden einen zusätzlichen Kostenaufwand bedeuten,
der über dem o.g. weit hinaus geht. Da diese Art der Nutzung bisher nicht
Gegenstand der Untersuchungen war, kann hier kein Kostenrahmen genannt werden.
Da die
Untersuchungen mehr als 10 Jahre zurückliegen, müsste zunächst eine neue
Gefährdungsabschätzung durchgeführt werden. Auch die Sanierungsplanung muss
überarbeitet werden und den neuen Anforderungen bzw. Standards angepasst
werden. Nach den Erfahrungen der Verwaltung liegen die Kosten für diese
Untersuchungen bei ca. 20.000 €.
Die
Altlasten auf dem Gelände der Glasmeisterstraße stellen ein erhebliches Gefährdungspotenzial
dar, welches eine sensible Nutzung aufgrund des hohen Sanierungsaufwandes und
den damit verbundenen hohen Kosten erschweren würde.
Fazit: Das Gelände ist als Jugend- und
Kulturzentrum nicht geeignet.