Mitteilungsvorlage - 08/SVV/1101

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Der Hauptausschuss nimmt zur Kenntnis:

 

Im Wettbewerb zur Interessenbekundung für die jugend- und soziokulturellen Einrichtungen „Waschhaus" und „Lindenpark" hat eine durch die Landeshauptstadt und das Land Brandenburg eingesetzte Jury am 21. 11. 2008 eine Empfehlung ausgesprochen. Beide Einrichtungen mussten im Sommer 2008 die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihre Vermögen beantragen.

Mit Veröffentlichung des „Aufrufs zur Förderung der Einrichtungen ‚Waschhaus' und ‚Lindenpark'" am 8. September 2008 wurde das Verfahren zur Findung neuer Konzepte und Strukturen für beide Einrichtungen eingeleitet. Interessenten waren bis zum 15. Oktober 2008 aufgerufen, ihr Interesse an der Verwirklichung standortbezogener soziokultureller Konzepte zu bekunden. Eine beratende Jury, bestehend aus Vertretern des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Vertretern der Landeshauptstadt Potsdam, Mitgliedern der Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung sowie Experten der Soziokultur wurde am 22.10.2008 konstituiert. Sie hatte die Aufgabe, die geeigneten Interessenten für die Förderung der Einrichtungen zu ermitteln. Dabei beschäftigte sie sich mit den Bewerbungen von insgesamt sieben Interessenten.

Im Ergebnis des Findungsprozesses sind die Geschäftsbereiche 2 und 3 der Empfehlung der Fachjury gefolgt und werden künftig an folgende Träger Fördermittel vergeben: Die sich in Gründung befindliche „Waschhaus gGmbH" wird Zuwendungen für den Standort „Waschhaus" und die Stiftung Sozialpädagogisches Institut Zuwendungen für den „Lindenpark" empfangen, um dort ihre sozio- und jugendkulturellen Konzepte umzusetzen. Damit ist die jugend- und soziokulturelle Arbeit an diesen Standorten gesichert.

 

Die Fördermittelvergabe erfolgt im Rahmen des Zuwendungsrechts, daher sind hierfür keine Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung nötig. Der Förderzeitraum beginnt voraussichtlich am 01.01.2009. Es ist es gelungen, die Einrichtungen Waschhaus und Lindenpark zu retten, die Veranstaltungen zu erhalten und für einen bruchlosen Übergang zu sorgen. Die eingereichten Konzepte, für die sich die Verwaltung entschieden hat, überzeugten sowohl inhaltlich, vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen in der Jugend- und Soziokulturszene, als auch hinsichtlich der Anforderungen an ein professionelles Management.

 

Ausschlaggebend für die Entscheidung der Verwaltung für die Waschhaus gGmbH in Gründung sind die konzeptionell-partizipatorischen Ansätze, die den verschiedenen Zielgruppen den Zugang und die Teilhabe an den vielfältigen Kunst- und Kulturangeboten sowie Veranstaltungen im Waschhaus ermöglichen. Tagesaktive Programmangebote und ein zunehmend tragender Beitrag zu kulturtouristisch wirksamen Veranstaltungen sollen, insbesondere in den Sommermonaten, zur Belebung des gesamten Areals führen.

Die Waschhaus gGmbH strebt an, kooperativ mit den Trägern am Standort Schiffbauergasse und in der Landeshauptstadt Potsdam zusammenzuarbeiten. Die Gesellschafterversammlung wird sich aus Vertretern aus Kultur, Wirtschaft und Verbänden zusammensetzen, um die Arbeit auf eine breite Basis zu stellen. Die Stelle der Geschäftsführung wird ausgeschrieben und durch eine Person mit kaufmännischem und juristischem Hintergrund besetzt werden.

 

Für den Standort Lindenpark war für die Entscheidung der Verwaltung zugunsten der Stiftung Sozialpädagogischen Instituts Berlin „Walter May“ ausschlaggebend, dass das SPI einerseits bereits auf Erfahrungen beim erfolgreichen Betreiben ähnlicher Einrichtungen im Land Brandenburg verweisen konnte. Andererseits basierte das vorgelegte Konzept auf einer von hoher Sach- und Ortskenntnis geprägten kritischen Analyse der bisherigen Jugend-/Soziokultur des „Lindenpark“-Stammhauses. Zudem wurde einer stringenten partizipatorischen Einbindung von Zielgruppen und Nutzer/innen oberste Priorität eingeräumt, was seine Entsprechung in einem Stufenmodell der Konzeptumsetzung fand. Darüber hinaus sollen die stadtteilorientierten Angebote der Jugend(sozial)arbeit im j.w.d. und  S 13 sowie der Anderen Kindertagesbetreuung in der Sternwerkstatt konzeptionell fortgeführt und bedarfsentsprechend weiterentwickelt werden. Alle drei vorgenannten Bereiche bildeten ein schlüssiges Gesamtkonzept, das eine spartenbezogene und -übergreifende Profilierung beinhaltete.

 

Im Kontext der aktuellen Diskussion über die Zukunft der jugend- und soziokulturellen Einrichtungen in der Landeshauptstadt Potsdam konnten damit tragfähige Lösungen für beide Häuser gefunden werden. Mit den zukünftigen Zuwendungsempfängern beider Einrichtungen werden kurzfristig Verhandlungen aufgenommen werden, um die finanziellen Vorstellungen mit den verfügbaren Mittel in den vorhandenen Budgets der Geschäftsbereiche abzugleichen.

 

 

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Erläuterung

 

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Fazit finanzielle Auswirkungen

keine

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