Antrag - 09/SVV/0171
Grunddaten
- Betreff:
-
Marketing und Management für den Integrierten Kultur- und Gewerbestandort Schiffbauergasse
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Einreicher*:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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04.03.2009
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06.05.2009
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Erledigt
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Ausschuss für Kultur
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Vorberatung
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12.03.2009
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23.04.2009
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Erledigt
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Hauptausschuss
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Vorberatung
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29.04.2009
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Oberbürgermeister
wird beauftragt, die erforderlichen konkreten rechtlich-organisatorischen
Grundlagen für die Durchführung eines effizienten Managements und Marketings
für die Schiffbauergasse zu sichern.
Die Ziele
bestehen in der Steigerung der kulturellen und wirtschaftlichen Potentiale des
Standortes sowie in der Verstetigung und Steigerung von Einnahmen zur
Entlastung der öffentlichen Haushalte in der Kulturfinanzierung.
Die
Realisierung soll über eine wirtschaftliche GmbH erfolgen, über deren
Aufsichtsrat der Einfluss und die Kontrolle durch die Landeshauptstadt Potsdam
und das Land Brandenburg gesichert werden.
Das
Facilitymanagement wird durch die GmbH beim KIS der Landeshauptstadt Potsdam
beauftragt und abgerechnet.
Bei allen
Aktivitäten ist die kulturelle Individualität der Träger in besonderer Weise zu
schützen und zu fördern. Ihre Mitwirkung ist strukturell abzusichern.
Der
Stadtverordnetenversammlung sind im September 2009 folgende Beschlussgrundlagen
vorzulegen:
- eine Beschreibung der Gesamtstruktur, die die Art und Beziehung aller am Standort aktiven Einheiten und vor allem das Ergebnis der Abstimmungen mit den kulturellen Trägern sowie der auf Besucherfrequenz orientierten Gewerbetreibenden einschließt;
- ein
Sponsoringkonzept, das eine professionelle Grundlage für die durch die GmbH
einzuwerbende Mittel bieten soll;
- den
Berufungsvorschlag für einen Geschäftsführer/eine Geschäftsführerin.
Erläuterung
Begründung
Der
Beschlussvorschlag fußt auf dem Beschluss für ein Betriebs- und
Marketingkonzept Schiffbauergasse vom 7. 12. 2005, DS 05 SVV 0675, auf der mit
diesem Beschluss bestätigten Marketingstrategie von 2004 und dem daraus
entwickelten Dachmarken-Konzept.
Der
Integrierte Gewerbe- und Kulturstandort Schiffbauergasse zeichnet sich durch
hervorragende Standortvorteile aus:
-
Die
Lage in der Mitte der Stadt, durch den ÖPNV erschlossen, mit einem Parkhaus
versehen, ist noch durch die Lage am Wasser inmitten der UNESCO-Welterebestätte
der Potsdamer Kulturlandschaft in Europa einzigartig.
-
Die
Nutzungsstruktur des Standortes ist sowohl auf die Kulturträger als auch auf
die wirtschaftliche Nutzung bezogen, vielfältig.
-
Die
hervorragende Kulturarbeit am Standort mit seiner Entwicklung freier
Kulturträger von freien Theatergruppen, der Tanzfabrik, des Kunstraumes sowie
des Hans-Otto-Theaters stellt einen kulturell besonderen Mix dar. Alle
Kulturträger haben unter eigenen Marken qualitativ hochstehende, spezifische
Angebote entwickelt.
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Die
hohe Akzeptanz des Wohnumfeldes stützt und stärkt den Standort.
Die EU, das
Land Brandenburg und die Landeshauptstadt Potsdam haben erhebliche Mittel zur
Sanierung und Entwicklung des Standortes aufgebracht und stellen spezifische
Bedingungen an den Standort. Die Kulturarbeit durch gemeinnützige Vereine sowie
die Hans-Otto-Theater-GmbH werden jährlich durch Stadt und Land gefördert
(Insgesamt sind über 80% des Volumens staatliche Förderung.). Die kulturelle
Arbeit ist außerordentlich erfolgreich und wird mit hohen Engagement der Beteiligten
erarbeitet. Dennoch ist die strukturelle Unterfinanzierung der Träger
unübersehbar. Sie hat zur Insolvenz des Waschhaus e.V. geführt und schränkt die
Veranstaltungsintensität aller Träger ein. Die Unterfinanzierung führt bereits
zu einem ersten Nachlassen der Strahlkraft des Standortes, nachdem die
Nachwendetradition und der Neuigkeitsbonus nach der Sanierung nicht mehr
ausreichen.
Ein
Aufwuchs der öffentlichen Mittel für den Standort ist in dem erforderlichen
Umfang nicht möglich, eine wirtschaftliche Betätigung der freien Kulturträger
ist förderrechtlich nicht möglich und steuerlich unvorteilhaft, die
Einnahmepotentiale des Standortes werden bei weitem nicht ausgeschöpft.
Deshalb
wird die Bildung der o.g. wirtschaftlichen GmbH aus finanziellen und zeitlichen
Gründen für dringend notwendig erachtet.