19.03.2019 - 4.3 Vorstellung der Ergebnisse und Ausblick zum Pro...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.3
- Gremium:
- Ausschuss für Bildung und Sport
- Datum:
- Di., 19.03.2019
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:30
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Frau Lupuleak stellt das Projekt vor. Die „JamMBoxX“ ist ein kreatives Tonstudio für Kinder und Jugendliche, in welchem eigene Songs geschrieben und aufgenommen werden. Das Projekt ist seit anderthalb Jahren aktiv.
Gemeinsam mit Herrn Hillmann und seinen Teamkollegen, als erfahrene Musiker und Pädagogen wurde das Projekt ins Leben gerufen. Ziel sei es, viele verschiedene Kinder und Jugendliche zu erreichen und das Instrumentalspiel von Beginn an zu fördern. Neben den Lernerfahrungen im musikalischen Bereich werde auch die Teamfähigkeit gefördert.
Zur Umsetzung des Projektes wurden zahlreiche Kooperationen eingegangen. Zur Ausstattung des Musikraumes (in tonstudioähnlicher Qualität) wurden ca. 10 Tsd. € durch den Förderverein der Musikschule zur Verfügung gestellt.
20 Unterrichtseinheiten werden zurzeit pro Woche durchgeführt.
Auch sei die Begleitung der Schüler durch Musikpädagogen mit Bühnenerfahrung wichtig.
Angeboten werde das Projekt im Bereich der Grundschulen und Gymnasien, es werde aber auch Streetwork betrieben um auf das Projekt aufmerksam zu machen.
Für die Kinder und Jugendliche ist das Projekt kostenfrei.
Ziel der „JamMBoxX“ für die Schülerinnen und Schüler bzw. Jugendlichen ist die Fertigstellung einer eigenen Musik-CD. Sie musizieren selbst, entwickeln den Bandnamen eigenständig, gestalten das Cover der CD und schreiben ihre eigenen Texte. Diese Prozesse werden durch die Musikpädagogen begleitet.
Herr Hillmann berichtet, dass die Jugendlichen trotz unterschiedlichen Musikgeschmäcker im Laufe des Projektes zusammengefunden haben.
Wichtig war dem Team, alle Ideen wertzuschätzen und die unterschiedlichen Persönlichkeiten miteinander zu vereinbaren. Der Sprach- und Bildungsschatz der Kinder und Jugendlichen sollte aufgegriffen werden.
Er stellt die CD-Cover und einzelne Musiktitel aus dem Tonstudio vor.
Er weist darauf hin, dass die Jugendlichen ihre eigenen Themen in den Titeln verarbeitet haben.
Die Musik entstehe in ungefähr 10 Arbeitsstunden.
Frau Lupuleak informiert, dass jede Woche ca. 100 Kinder die „JamMBoxX“ besuchen. Erweiterungen des Projektes an anderen Standorten seien ebenfalls möglich, beispielsweise am Schlaatz oder am Schulzentrum Stern.
Sie erklärt, dass sich die Stadt nun folgende grundsätzliche Fragen zur weiteren Planung des Projektes stellen müsse:
- Kann sich Potsdam als wachsende Stadt vorstellen, die Kapazitäten der
Musikschule, und hier insbesondere der „JamMBoxX“, an die Bedürfnisse
einer wachsenden Stadt anzupassen?
- Kann die Zuschussgestaltung für die Musikschule angesichts dieser effektiven musikalischen Sozialarbeit mit dieser Aufgabe abgestimmt werden?
Sie stellt mögliche Szenarien für eine Erweiterung der JamMBoxX vor:
- Erweiterung des Tätigkeitsspektrums vom Stern weiter zum Schlaatz
- Installation einer „JamMBoxX“ als Raum z.B. in der Weidenhof-GS und als Unterrichtsform in Kooperation mit der Weidenhof-GS, der Gesamtschule am Schilfhof und der Freien Schule und/oder
- Installation einer „JamMBoxX“ als zweiten Raum im Haus 2 der Musikschule oder im Neuen Schulzentrum am Stern,weiterer hoher Bedarf „JamMBoxX“ am Stern durch Neues Schulzentrum am Stern nachgewiesen (soll in kleinem Umfang auf jeden Fall mit dem Schuljahr 2019 / 2020 starten)
Für jede neue „JamMBoxX“ müssten folgende Voraussetzungen geschaffen werden:
- Ca. 10 T € Investitionsbedarf (Ausstattung)
- 1, 5 neue Stellen für Leitung „JamMBoxX“
Honorarmittel für Coaching „JamMBoxX“ (derzeit bei 20 JamMBoxX-Einheiten (Bands) ca. 30 T € p.a.)
Frau Lupuleak bittet die Mitglieder des Ausschusses für Bildung und Sport, die weitere Entwicklung dieses einzigartigen Projektes aktiv durch entsprechende Beschlusslagen zu unterstützen.
Frau Schkölziger merkt an, dass diese Art von pädagogischer Arbeit, die Förderung des sozialen Umgangs miteinander, Aspekte des Bereiches Schulsozialarbeit beinhalte.
Frau Lupuleak merkt an, dass die Möglichkeit der Kontaktherstellung zur Musik, besonders für Kinder, welche diese nicht durch die Eltern erhalten, sehr wichtig sei.
Herr Wohlfahrt fragt, ob man in Zahlen benennen könne, wie viele Kinder aufgrund der fehlenden Finanzierung oder der nicht ausreichend vorhandenen Proberäume etc. keine Möglichkeit zum Musizieren erhalten.
Frau Dr. Klockow fragt, für welche konkreten Verwendungszwecke die finanzielle Unterstützung gewünscht wird.
Frau Lupuleak erläutert, dass Mittel für den Einzel-Instumentalunterricht fehlen. Viele Schüler hätten Interesse, auch nach der „JamMBoxX“ weiter Musik zu machen. Vier der Bands die sich aus der „JamMBoxX“ gebildet haben sind nach dem Projekt weiterhin an der Musikschule aktiv. Des Weiteren besteht ein Fehlbedarf an Proberäumen. Die erstmalige Finanzierung der „JamMBoxX“ erfolgte über den Freundeskreis der Musikschule Potsdam. Aus dem eigenen Haushalt der Musikschule sei eine Finanzierung leider nicht möglich.
Frau Naundorf spricht sich für das Projekt aus. Man sollte Geld in die Hand nehmen um solch ein Projekt zu fördern.