02.06.2020 - 4.4 Aktuelle Situation der Sportvereine vor dem Hin...

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Herr Gessner informiert, dass am 13.03.2020 alle kommunalen Sportanlagen für die Nutzer

geschlossen worden wären. Seit dem 14.05.2020 dürften die meisten Freisportanlagen

wieder unter Auflagen genutzt werden. Im Stadtsportbund seien ca. 33.000 Sporttreibende in

167 Sportvereinen organisiert. Für den organisierten Sport hätte die Sportstättenschließung

bedeutet, keinen Sport in qualifizierten Sportanlagen treiben zu dürfen. Alle Sportveranstaltungen sowie der Wettkampf- und Punktspielbetrieb seien dementsprechend abgesagt worden.

Individueller Sport sei zu jedem Zeitpunkt der Corona-Krise erlaubt gewesen. Für den

größten Teil der Betroffenen hätte die Krisensituation vordergründig natürlich den Verlust des Sportbetriebs, aber auch den Verlust von sozialen Kontakten und emotionalen Erlebnissen bedeutet. Da die Vereinsarbeit in den meisten llen auf ehrenamtlicher Basis erfolge, spielten wirtschaftliche Gesichtspunkte überwiegend keine primäre Rolle. Anders verhalte es sich bei den hauptamtlich geführten Großsportvereinen, zu deren Ausgabepositionen u.a. Personalstellen oder z.B. in einigen Fällen Kredite gehören würden. Zudem würden Vertragssituationen und Einnahmeverluste aus Sponsoren- und Fördermittelleistungen Verwerfungen in den Haushalten dieser Vereine verursachen. Für die finanzielle Unterstützung gemeinnütziger Sportvereine in der Corona-Krise würden verschiedene Hilfsprogramme gehören, wie beispielsweise das Kurzarbeitergeld, die Soforthilfe Corona Brandenburg, die Corona-Soforthilfe für Sportvereine der Stadt, die Verdienstausfallentschädigung, das Soforthilfeprogramm für kleine und mittlere Unternehmen sowie Freiberufler sowie KfW-Hilfsprogramme. Die Landeshauptstadt Potsdam halte wie gesagt ebenfalls einen Hilfsfonds für gemeinnützige Vereine vor. Vereine wie z.B. SC Potsdam e.V., SV Babelsberg 03 e.V. sowie Potsdam Royals e.V. hätten sich auf die begrenzt zur Verfügung stehenden Mittel beworben. Derzeit würden dem Bereich Familie, Freizeit und Sport nur vier Anträge in Bezug auf diesen Hilfsfonds vorliegen.

Frau Pichler vom Stadtsportbund ergänzt, dass über 90 Prozent der Vereine keine großen

finanziellen Einbußen zu beklagen hätten. Der Stadtsportbund begrüße das Handeln der Landeshauptstadt Potsdam bei der Mittelbereitstellung. Auch im Kulturbereich würden entsprechende Mittel bereitgestellt werden. Frau Pichler vom Stadtsportbund betont, dass der organisierte Sport von der Gemeinschaft und der sozialen Komponente leben würde. Dort, wo dies gepflegt wird, hätte man die Mitglieder halten können. Frau Pichler vom Stadtsportbund verdeutlicht, dass ihr die Zukunft des organisierten Sports Sorge bereiten würde. Sie mahnt, dass der Sport bei den Haushaltsplanungen nicht als freiwillige Komponente anzusehen sein sollte. Die Sportstätten sollten weiterhin weitestgehend möglichst kostenfrei genutzt werden dürfen. Es werde Härtefälle geben und auch die Mitgliederzahlen der Sportvereine könnten sinken. Frau Pichler vom Stadtsportbund bedankt sich bei Herrn Gessner für die von Anfang an klare Kommunikation im Hinblick auf Konzepte.

 

Frau Schkölziger merkt an, dass die Mitglieder der Sportvereine eine hohe Erwartungshaltung hätten und fragt nach Informationen zu Austritten aus Schwimmsportvereinen. Frau Pichler vom Stadtsportbund antwortet, dass ihr keine Informationen zu Austritten aus Schwimmsportvereinen vorliegen würden. Aufgrund entsprechender digitaler Angebote hätten die Mitglieder dem Verein die Treue gehalten. Frau Pichler vom Stadtsportbund vermutet, dass die aus den Sportvereinen ausgetretenen Mitglieder auch mit der Zeit wieder in die Sportvereine eintreten werden, so beispielsweise beim OSC Potsdam e.V.                                     

 

Herr Viehrig fragt Frau Pichler vom Stadtsportbund, ob man aufgrund der nur vier beim Bereich Familie, Freizeit und Sport vorliegenden Anträge zum Hilfsfonds für gemeinnützige Vereine der Landeshauptstadt Potsdam vielleicht nachbessern müsste und ob es Potentiale bei den Mitteln gibt. Frau Pichler vom Stadtsportbund betont, dass die Förderkriterien beim

Land Brandenburg extrem schwer erreichbar seien. Die Förderkriterien der Landeshauptstadt Potsdam seien so weit gut und nicht so hoch. Eine Förderung durch das Land sei vorrangig für den Ligabetrieb höherklassiger Vereine vorgesehen. Hierbei sei jedoch ein Zweckbetrieb und ein wirtschaftlicher Betrieb schwierig zu differenzieren, was auch schwierig im Hinblick auf Subventionen sei.

 

Frau Becker verweist auf die Öffentlichkeitsarbeit der Sportvereine und möchte wissen, ob auch Sponsoren aus der Wirtschaft für die finanzielle Unterstützung der Sportvereine infrage kommen können. Frau Pichler vom Stadtsportbund antwortet, dass die Potsdamer Sportvereine zukünftig kaum Sponsoren mehr haben werden, da in Potsdam die Wirtschaft fehle. Das Klinikum Ernst von Bergmann würde als Sponsor nicht mehr infrage kommen, möglicherweise kämen aber auch zukünftig die Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) oder die ProPotsdam GmbH als Sponsoren infrage. Die AOK Nordost könne als möglicher zukünftiger Sponsor keine Aussagen machen, da es keine Planungssicherheit geben würde.

         

Frau Becker verweist auf die mittelständischen Unternehmen und möchte wissen, ob auch diese als Sponsoren infrage kommen. Frau Pichler vom Stadtsportbund antwortet, dass die entsprechende Öffentlichkeitsarbeit in den Sportvereinen stattfinden würde.

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