20.04.2021 - 5.2 Bericht über die Winterhilfe für Obdachlose
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5.2
- Datum:
- Di., 20.04.2021
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:08
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
Frau Fisch (Bereich Soziale Wohnhilfen) informiert, dass es im letzten Winter trotz des Kälteeinbruchs im Februar 2021 keine Kältetoten in der Landeshauptstadt Potsdam gab. Alle Bedürftigen haben ein Angebot erhalten und konnten untergebracht werden. Bis auf 6 – 10 Menschen, die auf Grund eigener Entscheidungen draußen schlafen wollten, konnte ein Großteil der Unterbringungsbedarfe gleich zu Beginn der Winterhilfe am 01.11.2020 gedeckt werden. Die Personen, die die Angebote nicht angenommen haben, wurden engmaschig durch die Sozialarbeiter und Mitarbeiter des Ordnungsamtes betreut und begleitet.
Frau Fisch verweist auf die gute Vernetzung zwischen Wohnhilfen, Streetworkern und Ordnungsamt.
Entgegen der Zielstellung des Wohnungsnotfallhilfekonzeptes von 2014 – kein weiterer Ausbau der Unterbringungskapazitäten für Wohnungslose - mussten die Kapazitäten in den letzten Jahren kontinuierlich aufgestockt werden, nicht nur im Winter.
In diesem Jahr wurden im Rahmen der Winterhilfe 100 Betten angemietet. Dieses Angebot wurde von insgesamt ca. 130 Personen angenommen. Die Versorgung in den Pensionen erfolgte einmal wöchentlich über die Potsdamer Tafel und in der kalten Jahreszeit durch Spenden eines Caterers sowie warmes Essen der Suppenküche mit Auslieferung.
In der Zeit der Winternothilfe wurden tägliche Öffnungszeiten von 9 bis 15 Uhr in der AG Unterbringung angeboten. Das gesamte Angebot wird von der Arbeitsgruppe selbständig organisiert und abgewickelt. In diesem Jahr sind die Mitarbeiter über Ihre Grenzen gegangen, um das Angebot aufrecht zu erhalten.
Die nächste Winterhilfe ist bereits in Vorbereitung. Es erfolgt eine vertragliche Bindung von Plätzen auf Grund der Nachfrage und der fehlenden Angebote.
Für das Anmieten der Plätze waren Mehraufwendungen nötig und werden auch für den nächsten Winter nötig sein. Außerhalb des Obdachlosenwohnheimes sind 30 Plätze ganzjährig notwendig. Frau Fisch bittet um Unterstützung für Haushaltsmittel im Haushalt 2022.
Herr Adler dankt Frau Fisch ausdrücklich für die geleistete Arbeit in diesem Bereich.
Auf Nachfrage erklärt Frau Fisch, dass ein Projekt für die Frauen mit 12 Plätzen schon länger geplant war. Die Frauen aus der Winterhilfe sind jetzt anderweitig betreut. Aber auch im nächsten Winter wird dies als Extraangebot wieder geprüft. Es kann noch nicht abschließend gesagt werden, ob über die 12 Plätze hinaus weitere Plätze benötigt werden.
Hierzu gibt es aktuell Gespräche mit dem Fachbereich Soziales und Inklusion.
Des Weiteren erklärt Frau Fisch auf Nachfrage, dass die Kapazität im letzten Winter fast alle erreicht werden konnten. Sie betont, dass, wenn die Obdachlosenunterkunft voll belegt ist, die Stadt die Pflicht der Unterbringung hat. Es erfolgt eine intensive Aufklärungsarbeit auch durch Flyer in verschiedenen Sprachen.
Herr Otto spricht die Menschen an, die das Angebot nicht angenommen haben, und fragt, ob dies mit der Pandemie zu tun hat.
Das wird von Frau Fisch verneint. Sie erklärt, dass es Personen gibt, die die Angebote grundsätzlich ablehnen und auf der Straße leben möchten.
Frau Schulze fragt mit Bezug auf die 12 Plätze ausschließlich für Frauen, ob diese Bestandteil der zusätzlichen Betten sind und wo die zusätzlichen Plätze angeboten werden. Des Weiteren bittet sie, bis zu den Haushaltsberatungen 2022 zu signalisieren, um welche Summe es sich handelt.
Frau Fisch erklärt, dass die 12 Plätze für Frauen nicht darin enthalten sind. Hier wird die Betreuung ausgeschrieben.
Für die zusätzlichen 30 Plätze muss jemand gefunden werden, der bereit ist, diese Personengruppe aufzunehmen. Sie betont, dass es nicht sehr viele Möglichkeiten gibt, diese Personengruppe gut unterzubringen.