01.09.2004 - 5.4 Kauf des Uferwegs Griebnitzsee
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5.4
- Zusätze:
- Fraktion PDS
- Datum:
- Mi., 01.09.2004
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 13:05
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Beschluss:
- an Gremium überwiesen
Zu diesem Tagesordnungspunkt hat die Initiative „Griebnitzsee für alle“ das Rederecht beantragt. Herr Raffauf schildert die Aktivitäten der Initiative für eine dauerhafte öffentliche Nutzung des Griebnitzsee-Ufers und legt die Historie seit der am 28.12.1990 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Erklärung des südlichen Uferbereich des Griebnitzsees zu einem Erholungsgebiet dar.
Danach
erhält auf Antrag der Fraktion CDU Herr Kirsch namens einer darüber hinaus
existierenden Initiative Griebnitzsee das Rederecht; er äußert sich zu
Finanzierungsmöglichkeiten für den Ankauf und für die Instandsetzung des
Uferweges durch die Stadt bzw. durch Anwohner.
Anschließend wird die Vorlage vom Stadtverordneten Dr. Scharfenberg namens der Fraktion PDS eingebracht.
Der Oberbürgermeister Herr Jakobs erörtert den im
Hauptausschuss von der Verwaltung eingebrachten Verfahrensvorschlag zu den
unterschiedlichen in der Diskussion stehenden Varianten. Er habe sich mit dem Präsidenten der OFD Herrn
Ehlert in Verbindung gesetzt und ihm gesagt, dass noch Zeit benötigt werde, um die unterschiedlichen Varianten
gegeneinander abzuwägen und eine
Entscheidung herbeizuführen. Zum Hinweis, dass dies mit Sicherheit bis zum
30.09. nicht abschließend möglich
sei, habe Herr Ehlert
erklärt, dass es durchaus recht wäre, wenn es im
November zu einer Entscheidung
käme; endgültig müsse man sich noch in diesem Jahr festlegen. Des Weiteren informiert Herr Jakobs zu
den Kaufsummen und legt dar, dass für den Ankauf der Flächen keine Fördermittel
zur Verfügung stehen.
Der
Oberbürgermeister empfiehlt, den Antrag heute zur Kenntnis zu nehmen,
ihn in den Hauptausschuss und in den Ausschuss für Stadtentwicklung und
Bauen zu überweisen.
Man
sollte hier entsprechende Experten anhören, sich mit den Konsequenzen vertraut
machen, um eine abgewogene Entscheidung herbeiführen zu können.
Nachdem
sich 2 Diskussionsredner zum Beratungsgegenstand geäußert haben, wird die Überweisung
der DS 04/SVV/0511 in den Hauptausschuss und in den Ausschuss für
Stadtplanung und Bauen mit 23 Ja-Stimmen, bei 20 Nein-Stimmen angenommen.
Antrag
zur Geschäftsordnung:
Der
Stadtverordnete Friederich, Fraktion CDU, beantragt:
Überweisung ebenfalls in den Ausschuss
für Finanzen.
Abstimmung:
Der
Geschäftsordnungsantrag wird
mit
24 Ja-Stimmen,
bei
14 Nein-Stimmen angenommen.
In einer Wortmeldung zur Geschäftsordnung erklärt sich der
Stadtverordnete Boede, Fraktion Die Andere, anschließend damit nicht einverstanden, dass die Fraktionen keine Gelegenheit mehr
haben, sich zum Beratungsgegenstand zu äußern.
Nach einer Auszeit (18:50 bis 18:58 Uhr) gibt die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung bekannt, dass die in die Rednerliste vorgemerkten Anträge zur Geschäftsordnung bzw. persönlichen Erklärungen noch zugelassen werden.
Eine weitere Diskussion zur DS 04/SVV/0504 könne erfolgen,
wenn die Vorlage mit den Voten der Ausschüsse wieder in die
Tagesordnung der Sitzung aufgenommen werde.
Entsprechend
dem Antrag der Fraktion PDS ist der Redebeitrag des Oberbürgermeisters Herrn
Jakobs wörtlich in die Niederschrift aufzunehmen. Die wörtliche Wiedergabe ist
der Niederschrift als Anlage beigefügt.
Persönliche
Bemerkung:
Der Stadtverordnete Dr. Seidel bezieht sich als Vorsitzender des Ausschusses für Stadtplanung und Bauen auf die Äußerung des Stadtverordneten Dr. Scharfenberg, Fraktion PDS, dass der Antrag hinsichtlich eines B-Planes im Ausschuss „schmore“. Der Antrag sei nach seiner Behandlung im Ausschuss am 25.05.04 einvernehmlich bis zum Herbst zurückgestellt worden.
Persönliche
Erklärung:
Die Stadtverordnete Platzeck, Fraktion BürgerBündnis, bringt
ihre Enttäuschung zum Umgang mit einer eindeutigen politischen Willensbekundung
(Freihaltung des Uferweges, dokumentiert in Beschlüssen seit 1990) zu Ausdruck. Zudem gebe es Befangenheiten, die in der Debatte nicht
erkennbar gewesen seien.
Persönliche
Bemerkung:
Die
Stadtverordnete Hüneke, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, erläutert, was sie sich
von der Überweisung der Vorlage in die Fachausschüsse erhofft und erinnert an
die Zusicherung des Oberbürgermeisters, dass im Zeitraum der Behandlung der DS
04/SVV/0511 in den Ausschüssen für die Stadt Potsdam keine Verschlechterung
ihrer rechtlichen Position eintrete.
Persönliche
Erklärung:
Der Stadtverordnete Bretz, Fraktion CDU, erklärt, dass er die Darlegungen von Herrn Raffauf ausdrücklich unterstützt, die Offenhaltung des Uferweges Griebnitzsee zu gewährleisten und erklärt, dass man für solch einen Beschluss ggf. persönlich in Haftung treten müsse.
In
einem Geschäftsordnungsantrag
hat der Stadtverordnete Boede
namens der Fraktion Die Andere die Durchführung einer Sondersitzung der
Stadtverordnetenversammlung am 15.09.2004
zur Fortführung der Debatte und Entscheidung über die DS 04/SVV/0511
beantragt.
Dieser
Antrag wird von ihm vor der Behandlung des Tagesordnungspunktes 5.5 zurückgezogen.
Antrag
zur Geschäftsordnung:
Der
Stadtverordnete Dr. Scharfenberg, Fraktion PDS, beantragt:
Der Hauptausschuss soll sich in einer Sondersitzung am 15.09.04 mit der Thematik befassen.
Abstimmung:
Der
Geschäftsordnungsantrag wird
mit
16 Ja-Stimmen,
bei
21 Nein-Stimmen abgelehnt.
Persönliche
Erklärung:
Der Stadtverordnete Mühlberg erklärt namens seiner Fraktion, dass die Fraktion SPD nur einer Variante zustimmen werde, die die öffentliche Zugänglichkeit des Uferweges sicherstellt und weist den Vorwurf der Verschleppungstaktik zurück.
Persönliche Bemerkung:
Der Stadtverordnete Dr. Przybilski, Fraktion SPD, bittet das
Präsidium, nur noch Redebeiträge
gemäß § 16 Abs. 2 der
Geschäftsordnung zuzulassen, die persönliche
Angriffe, die in der Aussprache erhoben worden sind, zurückweisen oder eigene
Ausführungen richtig stellen.
Persönliche Erklärung:
Der Stadtverordnete Dr. Scharfenberg, Fraktion PDS, weist
den Vorwurf des Oberbürgermeisters zurück,“... hier Wahlkampfmunition zu
bündeln.“ Er erklärt, die Antragstellerin habe ein wichtiges städtisches Problem aufgegriffen und werde sich
dafür einsetzen.
19:17 Uhr bis 19:55 Uhr P A U S E
Beschlussvorschlag:
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der
Oberbürgermeister wird beauftragt, die notwendigen Schritte für den Erwerb der
Grundstücke zur Sicherung des freien Uferzugangs am Griebnitzsee einzuleiten,
die notwendigen Verhandlungen mit dem Bundesvermögensamt zu führen und die
erforderlichen Mittel in den Haushalt einzustellen. Dabei ist zu prüfen,
inwieweit dafür auch Fördermittel akquiriert werden können.