14.04.2004 - 2.3 Schulwegsicherung Waldsiedlung Groß Glienicke
Grunddaten
- TOP:
- Ö 2.3
- Zusätze:
- Fraktion PDS
- Gremium:
- Ausschuss für Bildung und Sport
- Datum:
- Mi., 14.04.2004
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:30
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Beschluss:
- abgelehnt
Dr. Steinicke bringt den Antrag ein.
Frau Fischer empfiehlt den Antrag abzulehnen.
Herr Ofcsarik trägt die Begründung der Verwaltung vor. Die Straße
befindet sich in einem extrem schlechten Bauzustand. Er verweist auf die
Stellungnahme des Geschäftsbereiches 4 zum vorliegenden Antrag. Nach ersten
Kosteneinschätzungen wären ca. 3.2 Mio EUR erforderlich, was die Überlegung zur
Folge hätte, welche Priorität der Antrag in der Haushaltsdiskussion erhält. Zu
den Schülerfahrtkosten gibt es keine Ausnahmeregelung. Mit der Eingemeindung
gilt für Groß Glienicke die Satzung der Stadt Potsdam. Von 293 Schülern der
Realschule Groß Glienicke sind 82 aus der Stadt Potsdam. 211 kommen aus dem
Landkreis Potsdam-Mittelmark oder Berlin. Für 82 Schüler würden monatlich
Kosten in Höhe von 2.000 EUR entstehen, für die eine Deckungsquelle
erforderlich wäre.
Herr Bretz sieht Handlungsbedarf zum ersten Teil des Antrages. Bei den
Fahrtkosten fehlt ihm die Kausalkette.
Frau Drohla erläutert, dass die Fahrtkosten bisher der Landkreis als
Träger der Schülerbeförderung
getragen hat. Nach der Eingemeindung fällt diese Erstattung weg.
Frau Paulsen fragt, ob es
durch die Gemeinde Groß Glienicke vor der Eingemeindung einen Ansatz gab, den
Schulweg zu verbessern. Ansonsten wäre der Antrag eine Reaktion darauf, dass
die Fahrtkosten selbst zu tragen sind.
Für Investitionen sind
Deckungsquellen nötig. Der Antrag müsste in eine andere Zeitschiene eingeordnet
werden.
Dr. Jeschke ist den Schulweg abgefahren. Lehrer der Schule haben
bestätigt, dass die Schüler seit Jahren mit dem Rad fahren. Unfälle gab es
bisher nicht. Er sieht keine Grundlage für den Antrag, weil hohe Kosten für die
Stadt anfallen würden. Die Schüler sind entsprechend der Satzung über die
Schülerbeförderung der Stadt Potsdam zu behandeln.
Frau Dr. Lotz meint, die gleiche Forderung könnten andere Potsdamer
Eltern stellen, wo der Schulweg schlecht ist. Sie schlägt vor den Straßenbau
langfristig einzuplanen.
Herr Bretz befürchtet
ebenfalls Folgewirkung auf andere
Bereiche in der Stadt. Man sollte keine Ausnahmetatbestände schaffen. Dadurch
wäre der Gleichheitsgrundsatz bei den Gebühren in Frage gestellt.
Herr Ofcsarik vermerkt, die Situation könne unbeherrschbar werden, da es
im Stadtgebiet ähnlich schlechte Schulwege gibt, wie in Neu Fahrland oder
Bornim.
Frau Fischer meint, der Antrag habe zwei Teile. Die Schulwegsicherung
gehört in die längerfristige Diskussion. Wenn dem zweiten Teil gefolgt wird,
gäbe es Ungleichbehandlung Potsdamer Bürger. Die Satzung Schülerfahrtkosten
wurde erst Anfang des Jahres beschlossen und Groß Glienicke gehört zu Potsdam.
Dr. Steinicke lässt den Antrag in zwei
Teilen abstimmen.
Beschlusstext:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, unverzüglich die
notwendigen Maßnahmen zur Sicherung des Schulweges zur Waldsiedlung im Ortsteil
Groß Glienicke einzuleiten.
Bis zur ausreichenden Sicherung des Schulweges werden für
alle Schüler der Realschule/des Hortes Groß Glienicke die Fahrtkosten
entsprechend der Ausnahmeregelung in der Schülerbeförderungssatzung erstattet.