22.12.2004 - 2 Bericht des Schulträgers zur Situation der Förd...

Reduzieren

Herr Weiberlenn stellt die Entwicklung der Förderschulen in der Stadt Potsdam dar und geht dabei auf die einzelnen Förderschulen ein.

 

Dr. Jeschke fragt nach, wie es mit Integrationskindern nach Einführung der Oberschule weitergeht bzw. ob Förderschulen dadurch gefährdet seinen.

 

Herr Weiberlenn informiert, dass es zur Zeit ca. 250 Schüler im gemeinsamen Unterricht an normalen Schulen gibt und ist der Meinung, dass die Integration auch an Oberschulen stattfinden werde.

 

Frau Tyziak hält die Frage für wichtig, warum die Schülerzahl an Förderschulen so hoch ist. Die Schüler kommen aus schwierigsten sozialen Verhältnissen, denen andere Schulen nicht gerecht werden können. In den Grundschulen gibt es gute Ansätze für Integration. Wichtig ist die Förderung in der Sekundarstufe I.

 

Herr Lehmann, Mitglied der erweiterten Schulleitung der Allg. Förderschule Bruno Rehdorf, erhält die Möglichkeit, die Arbeit mit den Schülern an dieser Schule zu erläutern. Die Schule hat 167 Schüler in den Klassen 1 bis 10, arbeitet nach besonderen Rahmenplänen und ist eine Allg. Förderschule mit teilweise gebundenem Ganztagsbetrieb. In den unteren Klassen erfolgt jahrgangsübergreifender Unterricht.  Er erklärt das Praxislernen, welches seit Beginn des Schuljahres in den Klassen 8, 9 und 10 eingeführt wurde. Dazu gibt es eine Kooperationsvereinbarung mit BUS e.V.

 

Herr Bretz interessiert das Verhältnis der Schüler untereinander und Konflikte mit den Lehrern.

 

Herr Ulbrich verweist auf ein gutes Schulklima. Bei 165 Schülern kennen die Lehrer jeden einzelnen Schüler und sind auch Ansprechpartner.

 

Herr Bretz fragt nach, wie der Erfolg der Schule  in Bezug auf das häusliche soziale Umfeld zu werten sei.

 

Herr Ulbrich informiert, dass es schwer sei diesbezüglich eine Rückkopplung zu bekommen. Die Lehrer versuchen für die Probleme der Kinder da zu sein. Alle Klassen fahren in jedem Jahr zur Klassenfahrt. Schüler besuchen mit Theateranrecht das Theater.

 

Frau Tyzak ergänzt, dass jeder Lehrer einer Allg. Förderschule gleichzeitig ein Stück Sozialarbeiter  ist, wo Schüler Geborgenheit und ein offenes Ohr finden, Kultur und andere Dinge erleben. Der soziale Bereich ist an der Allg. Förderschule ein ganz entscheidender.

 

Frau Wicklein hält es für wichtig, bei der Früherkennung solcher Förderbedarfe anzusetzen. Sie fragt, inwieweit es Abstimmung mit den Elternhäuser gibt, inwieweit Sozial- und Jugendarbeit eine Rolle spielen, welche Aktivitäten es diesbezüglich seitens der Schule gibt und wie die Klassenfahrten finanziert werden.

 

Frau Tyziak erläutert, dass die Elternarbeit ein Schwerpunkt ist, obwohl es kompliziert sei. Lehrer führen Hausbesuche durch um den Eltern Partner sein zu wollen. Hinsichtlich der Zusammenarbeit mit dem Jugendamt verweist sie auf positive Erfahrungen. Diese gehört zur Arbeit der Lehrer. Klassenfahrten werden so ausgewählt, dass sie für alle Schüler finanzierbar sind. Sie werden je nach Einzelfall  vom Sozialamt bzw. vom Förderverein der Schule finanziert.

 

Herr Ulbrich verweist ebenfalls auf gutes Einvernehmen mit der Jugendhilfe. Es gibt eine Übereinkunft der Schule regelmäßige Zusammenkünfte durchzuführen. Bei besonderen Maßnahmen hat die Schule einen Ansprechpartner.

 

Frau Dr. Lotz fragt ob die Kinder aus ungünstigem sozialem Milieu kränker sind als andere Kinder.

 

Frau Tyziak verneint.

 

Herr Bretz möchte wissen, ob sich diese Schüler von der Gesellschaft ausgestoßen fühlen und ob man die Entwicklung der Schüler nach dem Schulabschluss verfolgt.

 

Frau Tyziak informiert, dass sich die Schüler in den ersten Jahren an der Schule wohlfühlen. In den Klassen 9 und 10 wird ihnen bewusst, dass sie an der untersten Schulform lernen und zum Teil schämen sie sich dafür. Die Akzeptanz dieser Schüler in der Gesellschaft ist schlecht ausgeprägt. Beruflich können die Schüler zum teil Fuß fassen, wo sich die Eltern bemühen. Es gibt keine Statistik über die Entwicklung nach dem Schulabschluss.

 

Frau Wicklein bewertet die Zusammenarbeit mit der BUS e.V. positiv, da hier versucht wird, frühzeitig für die Schüler Weg in die Praxis zu finden. Sie bietet diesbezüglich ihre Unterstützung an.

 

Herr Ulbrich bedankt sich für das Angebot. Er verwiest darauf, dass die Arbeit mit der BUS e.V. an Gelder gebunden ist und würde sich freuen, wenn die Arbeit mit der jetzigen 8. Klasse in Klasse 9 weitergeführt werden könnte.

 

Frau Drohla  hat erfahren, dass der Spezialkindergarten für hör- und sprachgeschädigte Kinder geschlossen wurde. Damit sei die frühkindliche Diagnostik weggebrochen und die Betreuung beginnt erst in der Schule. Sie fragt, ob man etwas tun könne, um solche Kinder früher zu erkennen.

 

Herr Weiberlenn verweist darauf, dass Möglichkeit der Frühförderung vorhanden ist, wenn die Eltern es veranlassen.

 

Frau Pichler spricht das Problem hochbegabter Kinder an und bittet auch dieses mehr zu unterstützen.

 

Frau Fischer verweist auf die ausführliche Diskussion im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport im Städte- und Gemeindebund. Bei der vorgesehen Novellierung des Brandenburger Schulgesetzes sollte dies thematisiert werden.

 

Dr. Steinicke bedankt sich für die Diskussion und schließt diese ab.

 

 

 

 

 

Reduzieren

 

Reduzieren