07.11.2001 - 3.5 Machbarkeitsstudie ISES-Weiterbau
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3.5
- Zusätze:
- Oberbürgermeister, FB Stadtplanung und Bauordnung
- Datum:
- Mi., 07.11.2001
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 13:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Entsprechend
den beschlossenen Änderungen in der Tagesordnung erfolgte in der 1. Pause eine
nochmalige Verständigung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
zu den von den Stadtverordneten Backhaus und Stephan, Fraktion PDS, Michalske
und Dr. Seidel, Fraktion SPD, beantragten Änderungen/Ergänzungen.
Diese
werden durch den Stadtverordneten Dr. Seidel als Vorsitzender des Ausschusses
für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen bekannt gegeben.
Anträge
zur Geschäftsordnung:
Der
Stadtverordnete Dr. Seidel, Fraktion SPD, beantragt, über die durch die oben
genannten vier Stadtverordneten beantragten Änderungen/Ergänzungen einzeln
abzustimmen.
In der
Diskussion beantragt der Stadtverordnete Jäkel, Fraktion PDS, über die Punkte der DS 01/SVV/0648 einzeln abzustimmen.
Nach 5
Diskussionsrednern beantragt der Stadtverordnete Bretz, Fraktion CDU, den
'Schluss der Debatte'. Nachdem sich alle Fraktionen zum Beratungsgegenstand
geäußert haben, wird dieser Geschäftsordnungsantrag mit Stimmenmehrheit
angenommen.
Anschließend
wird über die Änderungen und
Ergänzungen einzeln abgestimmt:
zu 2.
Der 1.
Absatz ist zu ergänzen mit: ... in der Ausbauplanung vorbereitet und im Rahmen
der bauvorbereitenden Maßnahmen auf dem Stadtschlossgrundstück umgesetzt
(Variante 0 b).
Abstimmung:
Die o. g.
Ergänzung (welcher der SBW-Ausschuss zugestimmt hat) wird
mit
Stimmenmehrheit angenommen.
zu
2.2, 2. Absatz:
ist
ergänzen mit bzw. ändern in: Hierbei wird eine eingeschränkte Erschließung des
Alten Marktes über die wiederherzustellende Humboldtstraße hergestellt, wobei
die verkehrlichen Einschränkungen durch geeignete baulich-verkehrsregulierende
und verkehrsorganisatorische Maßnahmen dauerhaft zu sichern sind.
Die
Haupterschließung der südlichen Innenstadt wird auf den Straßenzug
Yorckstraße-Dortustraße verlagert und die höhere Belastung der Knoten
Yorckstraße/Dortustraße sowie Dortustraße/Breite Straße in Kauf genommen. In
ihrer Funktion als Anliegerstraße wird die Friedrich-Ebert-Straße lediglich
über die Schlossstraße an die Breite Straße angebunden. Dies ist vorzubereiten
und nach Erfordernis der bauvorbereitenden Maßnahmen auf dem
Stadtschlossgrundstück umzusetzen.
Abstimmung:
Die o. g.
Änderung/Ergänzung (welcher der SBW-Ausschuss zugestimmt hat) wird
mit
Stimmenmehrheit angenommen.
zu 3.
ist am
Anfang einzufügen: Um die städtebaulichen Entwicklungsziele der Stadt Potsdam
erreichen u können, ist die Entlastung der Innenstadt vom Bundesstraßenverkehr
erforderlich.
Abstimmung:
Die o. g.
Ergänzung (welcher der SBW-Ausschuss zugestimmt hat) wird
mit
Stimmenmehrheit angenommen.
zu 4.
1. Absatz
ist zu
ergänzen durch: In den Ausschüssen Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen / Recht,
Sicherheit, Ordnung und Umweltschutz ist jährlich ein aktueller Sachstand zur
Verkehrsentwicklung im Innenstadtbereich zu geben.
Abstimmung:
Die o. g.
Ergänzung (welcher der SBW-Ausschuss zugestimmt hat) wird
mit
Stimmenmehrheit angenommen.
(Die
zum Punkt 4, 1. Absatz beantragte Änderung hinsichtlich des Zeitrahmens wurde
durch die Antragsteller zurückgezogen.)
zu 5.,
2. Satz:
ist zu
ändern in: Ziel ist dann die maximale Entlastung der Breiten Straße durch eine
zwei- oder vierstreifige Fortführung der ISES entlang der Nordseite des
Bahndamms bis zur Zeppelinstraße (Variante 2 a oder 3 a) und der Rückbau der
Breiten Straße auf zwei durchlaufende Fahrstreifen.
Abstimmung:
Die o. g.
Ergänzung (welcher der SBW-Ausschuss zugestimmt hat) wird
mit
Stimmenmehrheit angenommen.
Ergänzung
um einen neuen Punkt:
8. Im Zusammenhang mit allen
weiterführenden Arbeitsschritten zur städtebaulichen und verkehrlichen
Entwicklung der Potsdamer Mitte sind zur Gewährleistung einer hohen
Aufenthaltsqualität die Empfehlungen des Beirates Potsdamer Mitte vom 25.
September und 15. Oktober 2001 zu berücksichtigen.
Abstimmung:
Die o. g.
Ergänzung (welcher der SBW-Ausschuss zugestimmt hat) wird
mit
Stimmenmehrheit angenommen.
Der Ausschuss
für Recht, Sicherheit, Ordnung und Umweltschutz hat der Vorlage insgesamt
in Einzelabstimmung zugestimmt und
empfiehlt folgende Ergänzung des Punktes 5:
Bei einem
möglichen ISES-Weiterbau werden die zur Einhaltung der gesetzlich
vorgeschriebenen Lärmgrenzwerte entsprechend der Verkehrslärmschutzverordnung
(16. BlmSchV) erforderlichen Schutzmaßnahmen auf hohem Niveau für die
betroffenen Bewohner vorgesehen.
Abstimmung:
Die durch den Ausschuss für Recht,
Sicherheit, Ordnung und Umweltschutz beantragte Ergänzung des Punktes 5 wird
mit
Stimmenmehrheit angenommen.
Anschließend
erfolgt gemäß dem Antrag des Stadtverordneten Jäkel, Fraktion PDS, die
Einzelabstimmung der 8 Punkte der DS 01/SVV/0648 mit den
Änderungen/Ergänzungen.
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt:
1. Die
Ergebnisse der Untersuchung des Diskussionsprozesses zur verkehrlichen
Entwicklung der südlichen Innenstadt werden zur Kenntnis genommen. Sie bilden
die Grundlage für erforderliche weitere detaillierte Untersuchungen zu
Einzelfragen und zur weiteren planerischen Vorbereitung.
2. Zur
Gewährleistung einer Freilegung des Schlossgrundrisses und zur
Wiederherstellung der städtebaulichen Grundstruktur im Umfeld des Alten Marktes
und des Lustgartens wird vorrangig die verlegte Verbindung der Langen Brücke
mit der Breiten Straße auf vier durchlaufenden Fahrstreifen zwischen
Schlossgrundriss und Hotel Mercure in der Ausbauplanung vorbereitet und im
Rahmen der bauvorbereitenden Maßnahmen auf dem Schlossgrundstück umgesetzt
(Variante 0 b).
Hierbei wird eine eingeschränkte
Erschließung des Alten Marktes über die wiederherzustellende Humboldtstr.
hergestellt, wobei die
verkehrlichen Einschränkungen durch geeignete baulich-verkehrsregulierende und
verkehrsorganisatorische Maßnahmen dauerhaft zu sichern sind. Die
Haupterschließung der südlichen Innenstadt wird auf den Straßenzug Yorckstr. -
Dortustraße verlagert und die
höhere Belastung der Knoten Yorckstraße /
Dortustraße sowie Dortustraße
/ Breite Straße in Kauf genommen.
In
ihrer Funktion als Anliegerstraße wird die Friedrich-Ebert-Straße lediglich
über die Schlossstraße an die Breite Straße angebunden. Dies ist vorzubereiten
und nach dem Erfordernis der bauvorbereitenden Maßnahmen auf dem
Stadtschlossgrundstück umzusetzen.
3. Um
die städtebaulichen Entwicklungsziele der Stadt Potsdam erreichen zu können,
ist die Entlastung der Innenstadt vom Bundesstraßenverkehr erforderlich. Die
Herstellung einer weiteren Querung der Havel im Bereich des Eisenbahndamms über
den Templiner See (südliche Verknüpfung B1 - B2) wird im Zusammenhang mit der
Verknüpfung der Bundesstraßen im Raum Potsdam vordringlich weiterverfolgt. Ziel
ist eine Realisierung in Baulastträgerschaft des Bundes.
Die zeitliche Einordnung dieser
Maßnahme bleibt abhängig von den Entscheidungen des Baulastträgers.
4. Vor
weiteren Straßenneubaumaßnahmen in der südlichen Innenstadt (Fortführung der
ISES) sind vordringlich die in der Verkehrsentwicklungsplanung vorgeschlagenen
weiteren Maßnahmen zur Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs im
Innenstadtbereich zu verfolgen und ihre Umsetzbarkeit und Wirksamkeit in einem
Zeitrahmen von 5 Jahren über Querschnitts- und Knotenzählungen sowie ähnliche
Analysen zu beobachten.
In
den Ausschüssen Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen; Recht, Sicherheit, Ordnung und Umweltschutz ist
jährlich ein aktueller Sachstand
zur Verkehrsentwicklung im Innenstadtbereich zu geben.
Die
Freilegung des Standortes des Turms der Garnisonkirche und die qualitative
Aufwertung des Straßenraumes Breite Straße ist wegen der verbleibenden,
erhöhten Belastung des Knotens Breite Straße / Dortustraße vorläufig nicht
möglich.
5. Wenn
die weitere Entwicklung erweist, dass die auf der Breiten Straße verbleibenden
Belastungen die Umsetzung der städtebaulichen Ziele in der südlichen Innenstadt
in nicht zu vertretendem Umfang behindern und/oder die Leistungsfähigkeit des
Knotens Breite Str. / Dortustr. unzumutbar eingeschränkt wird, wird die
Fortführung der ISES weiterverfolgt. Ziel ist dann die maximale Entlastung der
Breiten Straße durch eine zwei- oder vierstreifige Fortführung der ISES entlang
der Nordseite des Bahndamms bis zur Zeppelinstr. (Variante 2 a oder 3 a) und
der Rückbau der Breiten Straße auf zwei durchlaufende Fahrstreifen.
Bei
einem möglichen ISES-Weiterbau werden die zur Einhaltung der gesetzlich
vorgeschriebenen Lärmgrenzwerte entsprechend der Verkehrslärmschutzverordnung
(16. BlmSchV) erforderlichen Schutzmaßnahmen auf hohem Niveau für die
betroffenen Bewohner vorgesehen.
6. Die
genannte Variante ist der erforderlichen Anpassung des Flächennutzungsplanes an
den beschlossenen Verkehrsentwicklungsplan zugrunde zu legen.
7. Wegen des erheblichen zeitlichen
Vorlaufs ist nach Maßgabe bereitgestellter Haushaltsmittel möglichst umgehend
die Vorplanung zu erarbeiten und die Planfeststellungsunterlagen vorzubereiten.
Die Entscheidung über die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens bleibt der
Stadtverordnetenversammlung vorbehalten.
8. Im
Zusammenhang mit allen weiterführenden Arbeitsschritten zur städtebaulichen und
verkehrlichen Entwicklung der Potsdamer Mitte sind zur Gewährleistung einer
hohen Aufenthaltsqualität die Empfehlungen des Beirates "Potsdamer
Mitte" vom 25. September und 15. Oktober 2001 zu berücksichtigen.