14.09.2005 - 8 Abwägung der Modelle und Entscheidungsvorschlag...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 8
- Zusätze:
- aus HA 22.06.2005
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 14.09.2005
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
Frau Fischer erläutert eingangs die bisherigen
Handlungsschritte und verweist auf die schriftlich ausgereichte Information, in
der die Ergebnisse der Abwägung der Modelle festgehalten seien. Der
Oberbürgermeister habe daraus ableitend festgelegt, die Sanierung des Schulcampus
Am Stern in Teilabschnitten über den Vermögenshaushalt der Landeshauptstadt zu
finanzieren.
Herr Dr. Scharfenberg begrüßt, dass endlich eine Entscheidung getroffen sei. Gleichzeitig kritisiert er die umständlichen Vorbereitungen und das nicht zufriedenstellende Ergebnis. Der geplante Zeitraum von eineinhalb Jahren für die Sanierung erfordere die entsprechende Bereitstellung der Mittel, was über den Vermögenshaushalt nicht zu leisten sei. Hinzu komme, dass die Beschlusslage auch die Aula und die Sportanlagen bei der Sanierung einschließe. Nun sollte die Stadt versuchen, innerhalb von drei Jahren unter Berücksichtigung des laufenden Schulbetriebs zu sanieren. Damit im Zusammenhang stehe für ihn die Frage, wie das in die Gesamtentwicklung der Neubaugebiete eingeordnet werde.
Herr Kümmel meint, dass die Entscheidung enttäuschend für
die Stadtverordneten und für die Bewohner des Wohngebietes „Am Stern“ sei. Mit
der Schließung der Grundschule wurde die Sanierung und Entwicklung als
Schulcampus versprochen – es habe zahlreiche Aktivitäten gegeben, wie Workshops
und Aktionen von Studenten. Nun müssen die Stadtverordneten auf Grundlage der
getroffenen Entscheidung ihre Vorstellungen formulieren und die Haushaltsmittel
sichern.
Herr Schüler merkt an, dass er einen anderen als den jetzt
vorgeschlagenen Weg besser gefunden hätte. Dem von Herrn Dr. Scharfenberg
skizzierten Zeitplan halte er für ausgeschlossen, was u.a. an den zu
erwartenden Haushaltsbelastungen liege. Er empfehle, die Möglichkeit einer
Kreditaufnahme weiterhin zu prüfen, weil sich die Bedingungen im Laufe der
Jahre ändern können und dann doch eine Beschleunigung des Projekts möglich sei.
Herr Exner bittet, die Handlungsmöglichkeiten genau zu
betrachten. Das vorhandene Investitionsprogramm sei „ausgeknautscht“ – soll
mehr gemacht werden, müsse woanders weniger gemacht werden. Darüber hinaus sei
Potsdam eine Kommune mit einem Haushaltssicherungskonzept. Eine Kreditaufnahme
komme nicht in Frage, da sie eine zusätzliche Belastung darstelle und man den
Kredit nicht bedienen könne.
Sicherlich gebe es Ausnahmen, die aber der Erfüllung bestimmter Voraussetzungen
bedürfen, wie z.B. die Rentierlichkeit der Maßnahme. Die Wahl des ppp-Modells
helfe insofern nicht weiter, da dies ebenso genehmigungspflichtig sei.
Herr Mühlberg fragt nach, ob es Berechnungen gebe, die
aussagen, ob mit der Maßnahme der Bereich der Rentierlichkeit erreicht werde
oder nicht. Der Oberbürgermeister verweist darauf, dass diese Berechnungen gemacht
wurden – im Bereich der Rentierlichkeit war man nicht. Selbst wenn, sei das aber noch keine Garantie für eine
Kreditgewährung. Eine konkrete Berechnung der Rentierlichkeit brauche Zeit und
koste Geld. Um das Projekt voranzutreiben habe er entschieden, klassisch zu
finanzieren. Es gebe noch andere Projekte, die über ein ppp-Modell finanziert
werden können.
Herr Schröder findet es bedauerlich, dass die Stadt sich das „alles auf den Tisch ziehe“. Wenn er das Vorhaben mit der Sanierung der Finkenwegschule vergleiche, bei der man auch nicht vorankomme, sei es fraglich, ob der Weg richtig sei. Der Stern-Standort habe besonderes Gewicht und er sehe es problematisch, alle zur Verfügung stehenden Mittel zwei Jahre in diesen Standort zu geben, weil das für die Gesamtschullandschaft wiederum nachteilig sei. Das Projekt sollte aber innerhalb von zwei Jahren beendet werden und es sei zu verhindern, dass eine Situation wie an der Finkenwegschule eintrete. Darüber hinaus wurde das ppp-Modell nur beim KIS und bei der GEWOBA geprüft, aber noch nicht in der freien Wirtschaft.
Herr Schubert meint, dass ein Abbau des Investitionsstaus
ohne private Mittel sowieso kaum möglich sei. Deshalb sollte das Thema „ppp“
weiter verfolgt werden, weil es noch andere Standorte gebe, die dringenden
Bedarf hätten. Auf seine Nachfrage, welche Kosten Aula und Sportanlagen
verursachen, antwortet Frau Fischer, jeweils eine Millionen Euro und weist
darauf hin, dass der Erlös aus dem Verkauf der Musikschule am
Johann-Strauß-Platz in den Standort Stern fließen solle.
Herr Dr. Scharfenberg betont, dass im nächsten Jahr mit den
eingestellten 5,2 Millionen Euro begonnen werden und weiterhin eine Prüfung
erfolgen sollte, welche Teile des Vorhabens anders finanziert werden können.
Seine Nachfrage zur Möglichkeit, Fördermittel in das Gesamtvorhaben einfließen
zu lassen, verneint der Oberbürgermeister – das sei nach jetzigem
Erkenntnisstand nicht möglich. Die weiteren Schritte der Sanierung seien vom
Vermögenshaushalt der Stadt abhängig und das sei letztlich die Entscheidung der
StVV.
Herr Gohlke findet die jetzige Finanzierungsform „misslich“
und weist darauf hin, dass die Erwartungen groß seien. Er fordert die
Verwaltung auf, an dem Konzept mit Nachdruck zu arbeiten und gegenüber der
Elternschaft verbindliche Aussagen zu machen.
Herr
Kümmel bittet, keine neuen Erwartungen zu wecken und fragt nach, ob die
Gestaltung der Außenanlagen aus dem Programm „Soziale Stadt“ finanziert werde.
Daran schließt sich eine kontroverse Diskussion zur Nutzung verschiedener
Fördermöglichkeiten einschließlich durch die EU an. Der Oberbürgermeister weist
abschließend darauf hin, dass selbstverständlich alle Fördermöglichkeiten
geprüft wurden.