20.04.2005 - 3.1 Grundschulstandort im Ortsteil Marquardt
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3.1
- Zusätze:
- Verfasser : Fraktion PDS Fraktion PDS
- Gremium:
- Ausschuss für Bildung und Sport
- Datum:
- Mi., 20.04.2005
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:30
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Beschluss:
- abgelehnt
Dr. Steinicke begründet die Vorlage und ist der Meinung, dass dem Wunsch
der Bevölkerung gemäß vorliegendem Antrag Rechnung getragen werden sollte. Ein
freier Träger zeigt bereits Interesse, sowohl die Schule als auch den Hort ab
dem Schuljahr 2005/06 zu übernehmen.
Frau Fischer informiert darüber, dass die Stadt bei der Errichtung von
Schulen in freier Trägerschaft grundsätzlich keine Einflussmöglichkeiten hat. Für
die Genehmigung ist das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport zuständig.
Durch den freien Träger wurde die Frist zur Antragstellung beim Ministerium für
Bildung, Jugend und Sport nicht eingehalten. Damit ist eine Eröffnung der
Schule zum kommenden Schuljahr nicht möglich. Es spricht nichts gegen eine
Eröffnung für das Schuljahr 2006/07, wenn alle erforderlichen Unterlagen
fristgemäß eingereicht werden.
Dr. Steinicke ändert den Antrag für den Einreicher auf „Schuljahr
2006/07“.
Frau Dr. Lotz ergänzt dahingehend, dass es keinen Handlungsbedarf und demzufolge auch keinen
Abstimmungsbedarf gibt, da der Oberbürgermeister keine Möglichkeit hat, eine
Genehmigung für die Zulassung zu erteilen.
Frau Drohla äußert ihre Meinung dahingehend, dass sie prinzipiell gegen
Schulen in freier Trägerschaft ist. Sie fragt nach, ob nicht die Stadt, wenn
der Bedarf da ist, diese Schule wieder als Grundschule eröffnen soll. Es ist
doch Aufgabe der Stadt, dass Schulen, die durch die Stadt geschlossen wurden,
auch wieder durch die Stadt eröffnet werden.
Frau
Fischer antwortet,
dass es wünschenswert ist, für kleine Kinder kurze Wege zur Schule zu haben.
Voraussetzung für die Einrichtung einer staatlichen Schule ist jedoch, dass auf
Dauer ein Bedarf für Kinder im Grundschulalter vorhanden ist. Die
Regenbogenschule (7) in Fahrland ist ein gesicherter Schulstandort. Um dies
weiterhin zu gewährleisten, sind ausreichende Schülerzahlen erforderlich. Des
Weiteren haben auch Schulen in Potsdam noch freie Kapazitäten so wie Fahrland auch.
Der Schulweg wird seitens des Fachbereiches Schule und Sport als nicht zu weit eingeschätzt.
Frau Lehmann kann dem nicht zustimmen in Anbetracht aller anstehenden
Probleme.
Frau Gülzow verweist darauf, dass die Schließung der Schule in Marquardt
bereits viel früher erfolgen sollte. Die Neuerrichtung ist bei Wahrung der
Regenbogenschule (7) in Fahrland illusorisch. Sie führt einen Vergleich zur
Goethe-Schule (21/31) an. Eine weitere Schule in öffentlicher Trägerschaft
würde den öffentlichen Bereich schwächen. Man sollte bei solchen Überlegungen
immer das Verhältnis wahren.
Eine Förderung kommt dafür nicht in Frage.
Eine staatliche Schule muss nachweisen, dass sie über einen
Zeitraum von 5 Jahren stets 25 Schüler einschulen kann.
Herr Gohlke fügt noch hinzu, dass der Einzugsbereich einer privaten
Schule viel größer ist als bei einer städtischen Einrichtung. Das heißt, dass
viele Eltern ihre Kinder nach Potsdam bringen und einen längeren Schulweg in
Kauf nehmen. Er hält diesen Antrag der PDS für als nicht sehr sinnvoll. Es
führt nur dazu, dass die städtischen Schulen bezüglich der Schülerzahlen
geschwächt werden. Er unterstützt diesen Antrag nicht.
Beschlusstext
(geänderte Fassung):
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen :
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, im Zusammenwirken mit
dem MBJS die Voraussetzungen für die Wiedereröffnung des Grundschulstandortes
Marquardt einschließlich der Hortbetreuung in freier Trägerschaft der
gemeinnützigen Gesellschaft der Anerkannten Schulen für berufliche Bildung und
gemeinnützige Arbeit (ASB gGmbH) zum Schuljahr 2006/2007 zu schaffen.
Gleichzeitig soll geprüft werden, ob die ASB gGmbH neben der
Schule und dem Hort auch die Kita „Seepferdchen“ in ihre Trägerschaft nehmen
kann.