02.03.2005 - 5.15 Resolution zum Vorschlag einer EU-Richtlinie zu...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5.15
- Zusätze:
- Fraktion PDS
- Datum:
- Mi., 02.03.2005
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 13:04
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Diese
Vorlage wurde den Stadtverordneten in einer neuen Fassung ausgereicht. Zu
dieser hat der Hauptausschuss kein Votum abgegeben, da es dazu noch
Beratungsbedarf in den Fraktionen gab.
Antrag
zur Geschäftsordnung:
Der
Stadtverordnete Bretz, Fraktion CDU, beantragt:
Rücküberweisung in den Hauptausschuss.
Abstimmung:
Der
Geschäftsordnungsantrag wird
mit
Stimmenmehrheit abgelehnt.
Die
Stadtverordnetenversammlung beschließt:
Die
Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam hat sich auf ihrer
Sitzung am 2. Februar 2005 ausführlich mit dem Vorschlag der Europäischen
Kommission für eine Richtlinie über Dienstleistungen im Binnenmarkt befasst.
Der Richtlinienentwurf
ist äußerst unausgewogen und verletzt in erheblicher Weise das im Vertrag über
die Europäische Union verankerte Subsidiaritätsprinzip:
-
Er unterwirft wesentliche Leistungen der Daseinsvorsorge
(Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft usw.), soziale Dienste und durch die
Sozialversicherungen geregelte Dienstleistungen (Gesundheitsdienste, Pflege)
einer allgemeinen Liberalisierung und greift damit tief in die Kompetenzen der
Mitgliedstaaten, ihrer regionalen Untergliederungen und Kommunen ein, diese
Leistungen in eigener Verantwortung zu regeln.
-
Er schafft mit der breiten Verankerung des Herkunftslandprinzips
ungleiche Wettbewerbsbedingungen für Dienstleistungen im europäischen
Binnenmarkt, durchlöchert das einheitliche Recht der Mitgliedstaaten und
organisiert so einen Wettlauf der mitgliedstaatlichen Rechtssysteme um niedrige
Qualitäts-, Arbeits-, Sozial-, Verbraucherschutz- und Umweltstandards.
-
Er verzichtet auf eine sozialpolitische Regulierung des
Dienstleistungsbinnenmarktes und macht eine effektive Kontrolle der Einhaltung
des geltenden deutschen und EU-Rechts zur Arbeitnehmerentsendung unmöglich.
-
Er erschwert eine effektive Wirtschafts- und Unternehmensaufsicht
und bietet unzureichende Vorkehrungen zur Bekämpfung von
Wirtschaftskriminalität.
Die Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
unterstützt die Stellungnahme der kommunalen Spitzenverbände zu diesem
Richtlinienvorschlag.
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, diese Haltung in geeigneter
Weise öffentlich zu machen.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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