13.12.2001 - 3 Haushaltssatzung der Landeshauptstadt Potsdam f...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3
- Gremium:
- Ausschuss für Kultur
- Datum:
- Do., 13.12.2001
- Status:
- öffentlich (Protokoll bestätigt)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Oberbürgermeister
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Der
Kulturausschuss bespricht alle Tagesordnungspunkte zum Haushalt 2002 (TOP 3 bis
TOP 6) im Komplex.
Frau
Fischer erläutert eingangs die wesentlichen Eckpunkte des Verwaltungs- und
Vermögenshaushaltes für Bibliothek, Musikschule, Potsdam-Museum und Kuturamt.
Zum
Kulturamt, speziell den Haushaltspositionen für die "Potsdamer
Arkadien", nimmt Frau Faber-Schmidt gesondert Stellung.
Anschließend
erhält Frau Chwalisz als Vertreterin des fabrik e.V. Rederecht.
Frau
Chwalisz richtet zunächst ihren Dank an alle, die versucht haben, die
Haushaltssperre von den freien Trägern abzuwenden. Die nun ins Auge gefasste
Möglichkeit der Auszahlung einer ersten Abschlagszahlung für 2002 hilft jedoch
nur kurzfristig und verschiebt die finanziellen Probleme.
Die
Arbeit des fabrik e.V. findet hohe Anerkennung. Die professionelle
künstlerische Arbeit kann aber nur erfolgreich fortgeführt werden, wenn
finanzielle Sicherheit gegeben ist. Frau Chwalisz richtet die dringende Bitte an
den Ausschuss, sich dafür einzusetzen.
Herr
Prof. Rüdiger sieht die Arbeit der freien Träger der Kultur in keiner Weise in
Frage gestellt. Es darf nicht vergessen werden, dass die Stadt in diesem Jahr
sogar zusätzliche Mittel bereitgestellt hat, um die Kofinanzierung für die
Landesmittel zur Absicherung der Stellen der freien Träger zu ermöglichen.
Herr
Prof. Rüdiger schlägt vor, dass das Kulturamt Zahlen der Förderung für den
Bereich der freier Träger in anderen ostdeutschen Landeshauptstädten zusammentragen
soll. Wenn Potsdam nicht unter dem Durchschnitt liegt, sind Angriffe auch nicht
berechtigt.
Einen
größeren Dissens sieht er hinsichtlich der Förderung der Kammerakademie. Die
KAP hat sich künstlerisch sehr schnell in Potsdam etabliert. Die SPD-Fraktion
ist nicht mit dem Vorschlag der Verwaltung über die Förderhöhe der KAP für 2002
einverstanden.
Weitere
Fragen stellt Herr Prof. Rüdiger bezüglich der Personalausgaben in der
Kulturverwaltung und der Finanzierung des Potsdam-Museums, die von der Verwaltung
beantwortet werden.
Herr Dr.
Scharfenberg äußert sich skeptisch über die Entwicklung der Finanzierung der
freien Träger. Die PDS-Fraktion wird die Herausnahme der BKZ-Förderung aus dem
Haushaltssicherungskonzept der Stadt beantragen.
Nach wie
vor vertritt er die Meinung, dass für den Bereich der freien Träger 2 Mio DM in
den städt. Haushalt eingestellt werden müssen, so wie es der Kulturausschuss
einmal beschlossen hat.
Frau
Keilholz spricht weitere Problempunkte an, nämlich den Fahrstuhl für die Stadt-
und Landesbibliothek, der wiederum finanziell nicht im HH-Entwurf eingestellt
ist. Für die Kammerakademie bittet sie um Prüfung, ob eine Finanzierung aus
Hauptstadtmitteln wie beim Kabarett möglich ist.
Den
Vergleich mit anderen ostdeutschen Städten hinsichtlich der Förderung freier
Träger hält Frau Keilholz durchaus für sinnvoll, da zu vermuten ist, dass - wie
im Fall der Stadt Halle - andere
Städte höhere Beträge für diesen Bereich zur Verfügung stellen.
Der
Vorgriff auf das Haushaltsjahr 2002, um den freien Trägern kurzfristig zu
helfen, ist eine absolute Notlösung. Auch sie hält es für erforderlich zu
prüfen, ob das HSK in diesem Punkt unter den gegebenen Umständen politisch
überhaupt noch tragbar ist. Es kann nicht sein, dass die Entwicklung der Schiffbauergasse
als Kulturstandort beschlossen wird und auf der anderen Seite die Existenz der
Träger massiv gefährdet ist.
Frau
Schöneich hält fest, dass die vorhandene Unsicherheit das größte Problem der
Träger darstellt. Sie regt an, das Thema der Einführung von Leistungsverträgen
noch einmal zu besprechen. Am Herzen liegt ihr auch die Haushaltsstelle für
Kunst im öffentlichen Raum. Das wenige bisher vorhandene Geld soll im kommenden
Jahr nochmals gemindert werden. Die Werke von Kunst im öffentlichen Raum
spiegeln jedoch das Bild einer Stadt in der Öffentlichkeit wieder.
Auch Frau
Schöneich spricht den Fahrstuhl in der Bibliothek an. Zudem merkt sie an, dass
die beiden Kulturhäuser gar nicht mehr im Vermögenshaushalt bedacht werden.
Beschlusstext:
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
In den Vermögenshaushalt 2002 werden die im Jahr 2001 gesperrten
Mittel in Höhe von 460 200 EUR (Haushaltstelle 35210 95000, ggf. neu zu
benennende Haushaltsstelle s.u.) für den Einbau eines behindertengerechten
Fahrstuhls in der Stadt- und Landesbibliothek eingestellt.
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
1. Die im Haushalt 2001 gesperrten
Summen für die freien Träger der Kultur (für alle Empfänger der Betriebskostenzuschüsse
sowie für Bürgerhaus am Schlaatz GmbH, Haus der Begegnung und Kammerakademie
Potsdam e.V.) werden zusätzlich zu den im Haushaltsentwurf 2002 geplanten
Summen in die jeweiligen Haushaltsstellen eingestellt.
2. Die Maßnahme
"Haushaltsstelle 34000.70301, Betriebskostenzuschüsse an freie Träger /
Reduzierung der Aufwendungen gemäß HSK-Beschluss" wird aus dem
Haushaltssicherungskonzept herausgenommen.