15.02.2006 - 3 Sachstand Umzug Jugendwohnheim "Am Schlaatz" un...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3
- Gremium:
- Ausschuss für Bildung und Sport
- Datum:
- Mi., 15.02.2006
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:30
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
Herr
Bretz erinnert,
dass es einen Brief der Wilhelm-von-Türk-Schule (42) gab. Dieser veranlasste
ihn die Kleine Anfrage DS 06/SVV/0005 zu stellen.
Frau
Jonen erläutert die
Verfahrensweise mit dem Jugendwohnheim „Am Schlaatz“, wo die Schüler der
Oberstufenzentren untergebracht sind, Bestandteil des HSK ist. Der Fachbereich
Schule und Sport hat die Aufgabe die Kosten für dieses Wohnheim zu senken. Das Wohnheim
ist seit längerer Zeit nicht so ausgelastet, dass sich die Kosten durch die
Rechnungslegung ausgleichen. Es musste eine Entscheidung getroffen werden, was
zu tun ist. Im Wohnheim der Förderschulen für Hörgeschädigte und
Sprachauffällige wurden von Jahr zu Jahr immer weniger Kinder untergebracht,
zur Zeit 72 Kinder. Die 3. Etage nutzt der Hort, die 4. Etage ist Wohnheim der
Förderschulen, die übrigen Etagen werden zweckentfremdet durch Beratungsstellen
und Verwaltung genutzt. Wir hatten festzustellen, ob es machbar ist, dass das
Jugendwohnheim dort einziehen kann. Dazu waren viele Gespräche mit dem KIS und
der AWO notwendig, was ein langer Prozess war. Im Ergebnis gibt es folgenden
Vorschlag:
Nutzung
der 1. bis 3. Etage im Haus B als Wohnheim für die Auszubildenden der
Oberstufenzentren mit separatem Eingang und separatem Außenbereich. Das
Wohnheim der Förderschulen zieht um in die 4. und 5. Etage Haus A und Haus B.
Die Sonderpädagogische Förder- und Beratungsstelle bleibt in der 1. Etage Haus
A. Der schulpsychologische Dienst, die Arbeitsgruppe Ausstattung Schulen, Lehr-
und Unterrichtsmittel sowie die Beratungsstellen für LRS und Rechenschwäche
belegen die 6. Etage bzw. ziehen dorthin um.
Dadurch können zwei Wohnheime an einem Standort
untergebracht werden. Wichtig war der separate Eingang für das Wohnheim der
Oberstufenzentren. Beide Leiter der Wohnheime haben bestätigt, dass die
pädagogische Betreuung gewahrt bleibt. Die bestehenden Aktivitäten bei der
vorgeschlagenen Aufteilung beizubehalten, ist möglich. Der Umzug ist für die
Sommerferien geplant. Vorher sind Umbauarbeiten und Renovierungen erforderlich.
Frau
Kapp, Schulleiterin
der Wilhelm-von-Türk-Schule (Förderschule für Hörgeschädigte) erhält Rederecht.
Nach ihrer Meinung ist die Sicht der Stadt im Prozess der vorbereitenden Maßnahmen auf die Schule nicht ausreichend. Es ist die einzige Schule
für Hörgeschädigte im Land Brandenburg. Die Schülerzahl ist über Jahre konstant
und beträgt zur Zeit 130 Schüler. Nur 16 Schüler kommen aus Potsdam. Sie geht
auf die Spezifik der Schule ein und spricht sich dagegen aus, den Begriff
Förderzentrum zu verwenden. Für ein Förderzentrum gebe es kein Konzept. Sie
verweist auf das Raumproblem ihrer Schule. Seit 10 Jahren nutzt die Schule 10
Unterrichtsräume in der Förderschule für Sprachauffällige (44) und 3 Räume im
Wohnheim.. 9 Unterrichtsräume befinden sich im Keller. Der Schule fehlen
Fachräume. Im Zusammenhang mit dem Umzug des Wohnheimes bittet sie alle
räumlichen Veränderungen zu
betrachten. Man habe nichts gegen ein gemeinsames Wohnheim mit dem
Oberstufenzentrum, aber der
Prozess erfordert besondere Aufmerksamkeit. Das pädagogische Konzept darf nicht
gestört werden und sollte durch Sozialarbeiter oder Mediatoren begleitet
werden. Die Schule wurde in die Gespräche unzureichend einbezogen. Nicht
zufriedenstellend sind die Aussagen der Verwaltung zum Rauchverbot und zur
Parkplatzsituation.
Frau
H. Fischer führt
aus, man müsse unterscheiden zwischen Schule und Wohnheim. Es geht nicht um die
Schule an sich. Die Verwaltung hat zu prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, die
Schüler der Oberstufenzentren unterzubringen. Das Jugendwohnheim hat keine 100
%ige Auslastung. Es besteht enormer Sanierungsbedarf. Sie erinnert an die
Diskussion zum Beschluss der
Gebührensatzung, weil Übernachtungen für die Bedingungen zu teuer sind. Auf der
anderen Seite wird das Wohnheim der Förderschulen nicht voll genutzt. Sie
bittet um Verständnis, dass man im Oktober noch nicht in die Öffentlichkeit
gegangen ist. Die Verwaltung muss die Möglichkeit haben zu prüfen. Die jetzt
vorgeschlagene Lösung scheint für beide Partner verträglich. Die jetzige
Diskussion in der Öffentlichkeit hat auch dazu geführt, das ein schlechtes
Licht auf die Auszubildenden fällt. Es sind in beiden Wohnheimen Erzieher vor
Ort, die eingreifen müssen. Man sollte es als Chance nutzen Kontakt zueinander
zu finden. Die Stadt kann durch diese Lösung Kosten in Größenordnungen sparen.
Herr
Bretz versteht,
dass man nicht gleich in die Öffentlichkeit geht. Betroffene sollten aber
rechtzeitig einbezogen werden. Er schlägt vor, das Thema Schule als gesonderten
Tagesordnungspunkt in einer der nächsten Sitzungen zu behandeln und diese vor
Ort durchzuführen.
Frau
Drohla freut sich
über den Vorschlag. Sie fragt, was mit den Auszubildenden der Berufsgruppen
Bäcker und Dachdecker passiert und ob sich die eingeschränkte
Übernachtungsmöglichkeit auf die Anwahl der Oberstufenzentren auswirkt. Sie
möchte wissen ob es einen Qualitätsverlust bei der Betreuung der Kinder der
Förderschule gibt und ob die Eltern einbezogen wurden.
Frau
Jonen informiert,
dass die Stadt Potsdam nach dem Schulgesetz dafür zuständig ist, Auszubildende,
die an den drei Oberstufenzentren beschult werden in der Schulzeit
unterzubringen. Dafür reichen 100 Plätze aus.
Frau
H. Fischer ergänzt,
dass die überbetriebliche Ausbildung das Wohnheim in Anspruch genommen hat. Die
Stadt ist nicht in der Pflicht diese Plätze vorzuhalten. Mit den
Ausbildungsbetrieben wurde ein Gespräch geführt. Die Kinder werden durch Erzieher
betreut. Die räumliche Veränderung wirkt sich nicht auf die pädagogische
Betreuung aus. Die Eltern wurden über die Veränderungen informiert.
Herr
Klamke sieht
Probleme in der Zusammenlegung der Wohnheime.
Frau
Dr. Lotz sieht kein
Problem darin und verweist auf das Oberlinhaus, wo Kinder und Jugendliche auf
engem Raum und in den gleichen Häusern zusammenleben. Man sollte die
Entwicklung abwarten. Die Erzieher sind da um Einfluss zu nehmen.
Frau
Klotz meint,
Jugendliche gehen miteinander offener um als Erwachsene denken. Für eine Gruppe
ist das Wohnheim Lebensmittelpunkt, für die andere Gruppe ein zeitweiser
Aufenthalt. Es gibt eine Hausordnung und das pädagogische Personal wird in der
Lage sein müssen diese umzusetzen.
Dr.
Steinicke schließt
die Diskussion ab. Es ist zu prüfen, ob es Sinn macht, das Thema in nächster
Zukunft erneut zu behandeln.