08.03.2006 - 4 Verfahren zum Bürgerhaushalt
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 08.03.2006
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
Herr Dr. Scharfenberg führt dazu aus, dass aus dem
bisherigen Verfahren Schlussfolgerungen zu ziehen und das „Wie“ im
Hauptausschuss zu diskutieren sei. Dabei sei zu bedenken, dass demnächst die
Weichen für den nächsten Haushalt gestellt werden. Deshalb habe die Fraktion
DIE LINKE. PDS einen Vorschlag unterbreitet, der allen
Hauptausschussmitgliedern vorliege. Die Fraktion habe versucht, die Vorteile
des bisherigen Verfahrens zu bewerten, aber auch das, was nicht funktioniert
habe. Daraus resultierend werden Elemente für das künftige Verfahren
vorgeschlagen, die zu einer „tatsächlichen Beteiligung der Bürger führen“. So
sollte im ersten Halbjahr 2006 ein Workshop mit wissenschaftlicher Begleitung
durch die Uni Potsdam eine Konzeptentwicklung unterstützen. Im Weiteren
erläutert Herr Dr. Scharfenberg die Elemente aus dem Vorschlag der Fraktion.
Frau B. Müller
verweist auf die Beratung der Fraktionen am vergangenen Montag zum Thema
Bürgerhaushalt. Hier sei verabredet worden, dass die Vorschläge der Fraktionen
über sie als Vorsitzende der StVV an alle anderen Fraktionen weitergeleitet
werden. Die Vorschläge der Fraktionen CDU und Grüne/B 90 wurden per Mail
weitergereicht; der Vorschlag der Fraktion SPD liege als Tischvorlage den
Fraktionsvorsitzenden vor.
Herr Schubert meint Bezug nehmend auf das genannte Treffen
der Fraktionen, dass die Meinungsbildung zum Thema Bürgerhaushalt ein offener
Prozess sei. Um das Thema nicht zu zerreden, sollte nicht um Einzelpunkte
gestritten werden. Vieles aus dem Vorschlag der Fraktion DIE LINKE. PDS decke
sich mit den Vorschlägen und Hinweisen aus dem genannten Treffen und deshalb
sollte es eine gemeinsame Verständigung mit allen geben, an der sich auch alle
beteiligen. Ein Auftreten mit einer Meinung sei jedenfalls besser als zu dieser
Thematik in Konkurrenz zu gehen. Dem schließt sich Herr Bretz in seinen
Ausführungen an und empfiehlt, heute nicht abschließend zu diskutieren. Die
Diskussion sollte in der Arbeitsgruppe mit einer weitestgehend abgestimmten
Zielstellung erfolgen. Man sollte sich die Zeit dafür nehmen, auch das Papier
der Fraktion DIE LINKE. PDS mit einzubeziehen.
Herr Dr. Scharfenberg betont, dass er auf Konstruktivität
hoffe – die PDS habe ein Angebot gemacht. Es müsse eine gemeinsame Diskussion
mit der Verwaltung geben, denn man könne ihr nichts „aufzwingen“.
Herr Schüler meint, dass niemand gegen die Verwaltung etwas
initiieren wolle. Sie war in der Arbeitsgruppe präsent und konstruktiv. In der
Arbeitsgruppe soll die gedankliche Vorarbeit geleistet und Vorschläge
erarbeitet werden; dem sollte sich die PDS nicht verweigern.
Daran anschließend fordert auch Herr Schubert die Fraktion
DIE LINKE. PDS auf, sich an der Arbeitsgruppe zu beteiligen. Darüber hinaus
wolle man die Erfahrungen anderer Städte nutzen. Lichtenberg habe z.B. ebenso
mit einer Selbstverständigung begonnen und dabei sei man jetzt in Potsdam auch.
Herr Exner führt dazu aus, dass sich Potsdam in der 2. Runde des
Verfahrens, im sog.
Feedback-Verfahren befinde. Er weist die Aussage von der Fraktion DIE LINKE.
PDS zurück, Bürgervorschläge seien missachtet worden. Außerdem habe die Fraktion DIE LINKE. PDS ihre Chance für
eine aktive Rolle nicht genutzt und die seit Anfang Dezember 2005 vorliegenden
Vorschläge nicht diskutiert. Bei
der Vielzahl der Vorschläge sei die Überlegung wichtig, was man damit tun wolle.
Für die 3. Runde des Bürgerhaushalts müsse ein Beteiligungsverfahren im engeren
Sinne machbar sein und man müsse überlegen, wie die notwendigen Kapazitäten
bereitgestellt werden können.
Frau Dr. Müller verweist auf die zum Verfahren
Bürgerhaushalt geführten
Diskussionen im Jugendhilfeausschuss, die nicht von den Mitgliedern der
Fraktionen initiiert wurden, sondern von den Vertretern der
Jugendorganisationen und Verbände. Sie plädiere für eine sachliche
Problemanalyse.
Herr Dr. Scharfenberg betont anschließend, dass das
Verfahren zum Bürgerhaushalt nicht im Hauptausschuss diskutiert wurde und kein
Vorschlag der Bürger in den Haushalt eingeflossen sei. Man müsse sich mit dem
Thema kritisch auseinandersetzen.
Der Oberbürgermeister meint, dass das Verfahren
verbesserungswürdig sei. Der Verwaltung vorzuwerfen, sie hätte das Verfahren
„versiebt“, sei nicht berechtigt. Die unterschiedlichen Vorschläge sollten
jetzt gesammelt und im Rahmen der Arbeitsgruppe diskutiert werden, für deren
Moderation die Vorsitzende der StVV zur Verfügung stehe. Das Ergebnis der
Diskussion sollte in einer Beschlussvorlage münden, die dann in die
Stadtverordnetenversammlung einzubringen sei.
Herr
Dr. Scharfenberg beantragt die Aufnahme der Thematik Bürgerhaushalt in die
nächste Tagesordnung des Hauptausschusses. Dagegen erhebt sich kein
Widerspruch.