16.08.2006 - 10.1 Sachstandsbericht zum Freizeitbad Potsdam
Grunddaten
- TOP:
- Ö 10.1
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 16.08.2006
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:05
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
Herr Exner informiert, dass es auf Grund modifizierter
Antragsunterlagen jetzt „grünes Licht“ vom Wirtschaftsministerium für den
„normalen“ Fortgang des Verfahrens für das Freizeitbad gebe, das heißt, die
Unterlagen werden der ILB zur Prüfung übergeben. Mit Datum vom 15.08.06 gebe es
die Abgabenachricht vom Wirtschaftsministerium. Die Angelegenheit ist wieder im
Geschäftsgang der ILB.
Wie Herr Exner zu den Hintergründen weiter informiert, sei
in den Arbeitsgesprächen mit dem Wirtschaftsministerium sondiert worden, was
möglich ist. Ein wichtiger Ansatz sei gewesen, dass alle Kostengruppen der
Investitionssumme hinsichtlich einer Reduzierung durch die Stadtwerke nochmals
geprüft wurden. Man habe mit drei Teams nach Sparpotenzial suchen lassen;
dadurch konnten die Gesamtinvestitionskosten von rd. 3,5 Mio € vermindert
werden. Im Ergebnis konnte die Investitionssumme im Antragsverfahren auf 29,7
Mio € reduziert werden. Davon 80 % Förderung = ca. 24 Mio € plus Eigenanteil
der Stadt von 9 Mio € - Gesamtinvestitionssumme = 32,9 Mio €.
Herr Paffhausen gibt eine kurze Erläuterungen zu den
Positionen der Kostenreduzierung. Wie er betont, habe man darauf geachtet,
dabei die Attraktivität und Funktionalität der Freizeitbadanlage zu erhalten.
Was man aus dem Projektvolumen herausgenommen habe, sei die Sanierung der alten
Schwimmhalle. Diese sei, wie auch schon die Sanierung der Schwimmhalle Am
Stern, von der Bäderlandschaft GmbH zu finanzieren (ca. 3 Mio €). Die alte
Schwimmhalle erhalte ein wellenförmiges Niemeyer-Dach und das Dach werde aus
Holzbindern gebaut. Man habe weiterhin Fensterflächen verkleinert bzw. Fenster
selbst geändert.
Es seien Einsparungen bei den Materialien bei der
Unterkellerung, Bodenbelägen etc. vorgenommen worden. Der Business-Plan werde
sich nicht verschlechtern, auf die Qualität der Gesamtanlage werde gemeinsam
mit den Architekten und Ingenieurbüros geachtet.
Herr Dr. Scharfenberg weist in seinen Ausführungen
insbesondere darauf hin, dass in der langen Diskussion zu diesem Vorhaben eine
Reduzierung der Summe abgelehnt wurde und gesagt worden sei, für eine geringere
Summe bekomme man kein Niemeyer-Bad. Herr Paffhausen habe gesagt, die
Attraktivität und Funktionalität werden nicht unter der Reduzierung leiden.
Herr Dr. Scharfenberg stellt die Frage, wie es möglich ist, dieses Vorhaben bei
dieser erheblichen Finanzreduzierung im Wesentlichen zu erhalten.
Herr Paffhausen weist u.a. darauf hin, dass sich die
Reduzierung auf rd. 3,5 Mio € beziehe; alles andere sei eine Verlagerung von
Kosten. Die Architekten seien nochmals zur Prüfung von Reduzierungen
aufgefordert worden; dies unter der Androhung, dass ansonsten dieses Projekt
sterbe. Man habe alles herausgenommen, was realisierungsfähig sei.
Herr Schubert hätte gern eine transparente Darstellung über
die einzusparenden Maßnahmen. Diese Übersicht wird den Fraktionen zur Verfügung
gestellt.
Im Übrigen verweist Herr Schubert auf die geänderten
Materialien und fragt nach, ob sich in Anbetracht dieser gesamten Änderungen
immer noch um einen „100 % igen Niemeyer“ handelt.
Dies wird bestätigt.
Herr Dr. Scharfenberg fragt weiter nach, 1.) ob jetzt keine
Ausschreibung zu diesem Vorhaben mehr stattfinde, 2.) wie sicher ist es, dass
nicht doch durch die Eu-Vorgaben, eine Verlagerung erfolgt (nach EU-Richtlinien
werden solche Vorhaben nicht mehr gefördert) und 3. bittet Herr Dr.
Scharfenberg darum, dass in dem weiteren Vorgehen mit mehr Transparenz
gearbeitet werde.
Herr Exner äußert u.a. zur Ausschreibung, dass es sich
lediglich um die Leistungsphasen 1-3 der Architektenleistung gehandelt habe,
die nicht ausgeschrieben worden sei. Im übrigen sei ein Wettbewerb vergeben
worden bzw. werden dann die Bauleistungen im Wettbewerb vergeben. § 5 VOF lasse
es unter bestimmten Voraussetzungen ausnahmsweise zu, so wie geschehen, von
einer Ausschreibung abzusehen. Hierzu habe es auch eine schriftliche
Bestätigung der ILB gegeben. Dem Wirtschaftsministerium sei es vermutlich nicht
um eine Ausschreibung der genannten Leistungsphasen im rein formalen Sinne
gegangen, sondern darum sicherzustellen, dass ein marktüblicher Preis erzielt
werde. Die geforderte Ausschreibung sollte in diesem Sinne Mittel zum Zweck
sein. Hinsichtlich der öffentlich gewordenen und zum Teil missverstandenen
Antwort der EU-Kommission auf die Anfrage eines Europaabgeordneten sei
festzustellen, dass bereits seit einiger Zeit vom Land nicht mehr vorgesehen
sei, EFRE-Mittel „beizumischen“, was auch Inhalt der Antwort der EU-Kommission
sei.
Herr Bretz fragt nach einer Zeitschiene, bis wann mit einem
Ergebnis der Prüfung durch die ILB zu rechnen sei.
Herr Exner kann keinen Termin nennen; wie er anmerkt, hoffe
man auf einen Baubeginn im nächsten Jahr. Die Bauzeit werde dann
voraussichtlich 24 Monate betragen.
Herr
Grünberg widerspricht der Verabredung zur Wahrung von Stillschweigen über die
Arbeitsgespräche mit dem Ministerium; das Freizeitbad sei eine öffentliche
Angelegenheit, die die Bürger der Stadt betreffe und da müssen die Dinge auch
öffentlich besprochen werden. Er ist der Auffassung, dass man heute dann schon
weiter wäre.