17.08.2006 - 2 Memorandum zur gegenwärtigen Situation des...

Reduzieren

Herr Markus Wicke, Vorsitzender des Fördervereins des Potsdam–Museums

e. V. trägt kurz die wichtigsten Punkte des Memorandums vor.

Das Potsdam Museum benötigt dringend einen qualifizierten konzeptionellen Rahmen, d. h. eine Museumsentwicklungskonzeption, incl. einer Sammlungskonzeption. Hierzu sollte die Kooperation zum Museumsverband gesucht werden, hier werden solche Leistungen ohne zusätzliche Finanzforderungen angeboten.

Das zweite Problem besteht in der Raumfrage, es fehlen angemessene Raumstrukturen.

Der Förderverein schätzt die Leistungen und die Ausstellungstätigkeit des Museums als hochwertig ein. Besonders herausragend waren die Ausstellungsprojekte „Königliche Visionen“ und „1945“.

Als besonderer Mangel wird das Fehlen einer Dauerausstellung zur Geschichte der Stadt und der Bürger Potsdams festgestellt. Er kennt keine Landeshauptstadt in Deutschland, die eine solche Ausstellung nicht besitzt. In Potsdam mit seiner reichen Geschichte wird das Fehlen einer solchen Dokumentation besonders stark wahrgenommen.  Der Förderverein sieht hier auch eine Möglichkeit zur touristischen Vermarktung im Sinne eines positiven Effektes für das Stadtmarketing von Potsdam.

Im Rahmen der Konzipierung einer anspruchsvollen Dauerausstellung wird die

Gebäudeproblematik des Museums sichtbar. Der derzeitige Standort ist nicht repräsentativ, in der Seitenstraße ungünstig gelegen und von Besuchern und Touristen schwer zu finden.

Weiterhin reicht das Platzangebot selbst nach dem Ausbau der Hofgebäude nicht für die Aufgaben des Museums für Stadtgeschichte aus.

Der Förderverein schlägt die Prüfung von drei Ausweichstandorten vor.

Das Brocksche Palais

Das Alte Rathaus

Die Große Stadtschule, Grande Ecolè

 

Frau Fischer dankt Herrn Wicke für seine Ausführungen und erklärt, dass in diesem Jahr im Rahmen der Haushaltsverhandlungen die Standortentscheidung fallen muss.

 

Frau Dr. Seemann

Der Fachbereich Kultur und Museum begrüßt die Weiterführung und Intensivierung der Diskussion um ein tragfähiges Museumskonzept durch die Initiative des Fördervereins.

In der ersten Hälfte des Jahres 2006 sind bereits einige Kritikpunkte, die das Memorandum formuliert, in ähnlicher Weise durch den Fachbereich dargestellt worden und sowohl intern (mit der Beigeordneten) als auch extern (z. B. mit dem Förderverein selbst) diskutiert worden. Folgende Lösungsansätze sind dabei diskutiert worden:

Standortfrage. Zweifelsfrei ist der Standort Benkertstraße in seiner jetzigen Form ungeeignet für ein stadtgeschichtliches Museum. Deshalb hat der FB Gespräche z. B. mit Architekten geführt, unter der Fragestellung, was ein Umbau kosten würde. Des weiteren werden andere Standorte geprüft (Altes Rathaus, Große Stadtschule, Brocksches Palais), unter räumlichen Aspekt, aber auch unter dem der (finanziellen) Machbarkeit. Wichtig ist: Eine pragmatische Lösung, die nicht zu einem „Luftschloss“ führt.

Die Vermittlungsarbeit muss intensiviert werden. Das Museum hat in Zusammenarbeit mit dem FB neue Veranstaltungen kreiert (Beispiel: Kindergeburtstage), die auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten sind. Es zeigt sich allerdings, dass trotz des Bemühens freie Mitarbeiter zu beschäftigen, Museumspädagogische Anlaufstellen in den Häusern fehlen. Hier muss möglicherweise umorganisiert werden, auch und gerade in Zusammenhang mit der Lindenstraße.

Die personelle Situation ist v.a. im Bereich der Aufsichten verschärft. Für die Lindenstraße wurden Gespräche mit dem Personalchef geführt, der Unterstützung zugesichert hat. Diese greift in der Lindenstraße und wird daher auch die stadtgeschichtliche Sammlung entlasten. Es wird deutlich, dass eine Umstrukturierung des Hauses unumgänglich ist. (Zum Vergleich: Das Museum für HH-Geschichte hat 4 wiss. Mitarbeiter).

Kooperationen: Gemeinsames Projekt von Uni und FB 24 (Prof. Aissen-Crewett und Seemann zu „Museen als Lernorte“ im WS 06/07), Erarbeitung neuer Programme.

Der erste Bauabschnitt des Depots ist fertig und muss nun bezogen werden.

Die Außenwirkung muss, auch wenn die räumliche Situation nicht optimal ist, verstärkt werden.

Inhaltliche Aufarbeitung der Sammlung muss in Hinblick auf Schaffung einer zeitgemäßen Dauerausstellung geschehen. Hier auch Leitbild-Diskussion, vor dem Hintergrund einer Potenzial-Analyse.

Erarbeitung von Konzepten für Shop und Cafe in Kooperation mit Studierenden

Einbindung des Fördervereins und Stärkung der ehrenamtlichen Arbeit.

Verfahren:

1. Standortprüfung: läuft bereits, 24 (soll bis Ende 2006 abgeschlossen

sein)

2. Diskussion in der AG Kulturpolitische Konzepte am 27.07., 17 Uhr

(mit 24).

3. Diskussion im Kulturausschuss: Auf der Tagesordnung am 17.08.06

4. Öffentliche Diskussion.. Wird von 24 organisiert.

5. Diskussion eines Integrierten Museumskonzepts: Im Rahmen der Handlungsfelder- und Konzeptdiskussion Januar 2007 - September 2007.

 

Frau Hüneke erläutert den Entwurf eines Antrages, der sich mit der Thematik befasst. Sie bittet alle Fraktionen den Inhalt zu diskutieren und gemeinsam einen Beschluss für die STVV am 27.09.06 vorzubereiten und zu tragen. Sie favorisiert des Standort Brocksches Palais, es könnte zu einen Museumsquartier in der Potsdamer Mitte mit Filmmuseum, HBPG, Langem Stall ,Garnisonkirche und der geplanten Synagoge führen.

Frau Geywitz findet das Brocksche Palais einen würdigen Ort, der zwingt den Arbeitsauftrag relativ klar zu formulieren, da sich in unmittelbarer Nähe andere Museen befinden. Sie gibt weiterhin zu bedenken, das es eine Gesamtkonzeption der Museen geben sollte, die authentischen Orte Lindenstraße und Leistikowstraße nicht aus den Augen verlieren dürften.

Frau Paulsen, plädiert für einen parallel laufenden Diskussionsprozess, da bei der Entscheidung für das Gebäude vorher das Museumskonzept bekannt sein muss.

Einer Entscheidung für das Brocksche Palais steht aus ihrer Sicht entgegen, dass es sich nicht in städtischem Eigentum befindet, das wird das Land schwer mittragen .

Herr Kapuste hat den Eindruck, dass die Potsdamer bisher die Defizite ihrer Museen nie so klar formuliert haben und freut sich über die Initiative. Er erinnert an eine Kostenschätzung für den Ausbau des Brockschen Palais im Zusammenhang mit einer Standortuntersuchung für die Bibliothek, die sich auf kosten von 16 bis 20 Mio. belief.

Herr Arndt ist der Meinung, wenn von den 3 Standorten keiner möglich wäre , sollte auch noch ein Vierter bedacht werden.

Herr Dr. Arlt, spricht sich ganz ausdrücklich für den Standort „Große Stadtschule“ aus, ein historischer Bau im Herzen der Stadt,“ wie ein kleiner Palast“. Das Brocksche Palais hingegen, sei nie ein Palais gewesen und ist in seinem Inneren ein kühles Bürogebäude.

 

Der Ausschuss unterstützt die Initiative und spricht sich dafür aus, eine Gesamtlösung für das Potsdam- Museum im Rahmen der Erarbeitung kulturpolitischer Konzepte herbeizuführen. Er unterstützt des weiteren die Absicht der Stadtverwaltung, die Standortfrage noch im Jahr 2006 zu entscheiden.

 

Reduzieren

 

Reduzieren