06.09.2006 - 7.3 Weihnachtsmarkt
Grunddaten
- TOP:
- Ö 7.3
- Zusätze:
- aus HA 16.08.2006
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 06.09.2006
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
Der Oberbürgermeister informiert eingangs über ein Treffen
mit der Initiative „Freies Tor“, in dessen Ergebnis sich ein offenbar großer
Abstimmungsbedarf zur Gestaltung
des Weihnachtsmarktes gezeigt habe. Er schlägt vor, der genannten Initiative,
der AG City sowie Herrn Kirchfeld, Geschäftsführer von Karstadt Potsdam, das
Rederecht zu geben. Dagegen erhebt sich kein Widerspruch.
Anschließend stellt Frau Chowlik-Lanfermann die Ziele der
Initiative „Freies Tor“ dar und betont, dass erhebliche Defizite bei der
Koordination der Vorbereitungen des Weihnachtsmarktes gesehen werden. So seien
die Beteiligung, Kommunikation und Transparenz der Vorbereitungen sehr
mangelhaft. Die Initiative „Freies Tor“ fordere deshalb die Erstellung eines
Anforderungsprofils und die Ausschreibung der Leistungen bezüglich des
Weihnachtsmarktes. Eine Mehrheit wünsche, die Brandenburger Straße von Buden
freizuhalten bzw. über diesbezügliche Lösungen nachzudenken. Darüber hinaus
solle die Stadt ihre Verantwortung mehr wahrnehmen. Dabei gehe es nicht darum,
einen Weihnachtsmarkt in der Innenstadt zu verhindern, sondern ihn schöner und
besser werden zu lassen.
Der Oberbürgermeister verweist anschließend darauf, dass es
um die Umsetzung kurz- aber auch langfristiger Maßnahmen gehe sowie darum,
Strukturen zu finden und Kompromisse in Gesprächen zu vertiefen. Dafür diene
u.a. das für die übernächste Woche geplante Gespräch mit der Initiative und
weiteren Beteiligten.
Frau Dzaack von der AG City stellt anschließend die
Planungen für den Weihnachtsmarkt 2006 vor, die u.a. einen 15 Meter hohen,
transparenten Lichterbaum vorsehen, der einen Blick auf das Brandenburger Tor
zulasse und blau angestrahlt werde. Blau angestrahlt seien auch mehrere
Fassaden sowie der Turm der St. Peter und Paul-Kirche. Insgesamt seien 30 Buden
weniger als im Vorjahr geplant. Darüber hinaus gebe es weitere neue Details,
die in der neu zu gründenden Arbeitsgruppe Weihnachtsmarkt abgestimmt werden
sollen.
Der Oberbürgermeister hebt hervor, dass es intensive
Vorbereitungen mit Neuerungen gebe, die sich sehr schön mit dem Jahr der
Architektur verbinden.
Im Weiteren betont Herr Kirchfeld, dass er den
Weihnachtsmarkt als unabdingbar für die Innenstadt sehe. Ein Weihnachtsmarkt
ohne Buden werde aus seiner Sicht nicht funktionieren und man werde bis zu 150
000 potenzielle Käufer weniger bekommen. Zu bedenken sei auch, dass die
Budenbesitzer Geld verdienen müssen und demzufolge mit einer Verdrängung in die
Seitenstraßen bzw. in die Hegelallee nicht einverstanden sein werden.
Der Oberbürgermeister schlägt für das weitere Verfahren vor,
die unterschiedlichen Positionen gemeinsam mit den Initiativen zusammenzutragen
und nach Lösungen für den Weihnachtsmarkt 2006 zu suchen sowie eine tragfähige
Perspektive für 2007 und folgende Jahre zu entwickeln. Er meine, die Stadt habe
auch bisher ihre Verantwortung wahrgenommen; wenn es gewünscht sei, könne man
dies aber auch noch verstärken. Der in der DS 06/SVV/0656 geforderte Beirat
sollte sich nicht nur auf den Weihnachtsmarkt beschränken, sondern auch andere
Großveranstaltungen im Blick haben und eine Gewichtung der Ideen vornehmen . Er
erinnert daran, dass es bereits einen so genannten Citymanager gegeben habe und
die Beteiligten hier unterschiedliche Erfahrungen gemacht hätten. Hier sollten
konkret die Erwartungen formuliert werden.
In der nächsten Sitzung des Hauptausschusses werde er über
die weitere Entwicklung berichten.
In der sich anschließenden Diskussion betont Herr Dr.
Scharfenberg, dass die Möglichkeit gegeben sein müsse, noch auf die Gestaltung
des Weihnachtsmarktes 2006 Einfluss nehmen zu können. Dazu solle in der
nächsten Sitzung des Hauptausschusses ein konkreter Vorschlag unterbreitet
werden. Im Weiteren beinhalte der Antrag der Fraktion Grüne/ B 90 nicht nur den
Weihnachtsmarkt, sondern auch weitere Events. In diesem Zusammenhang sollte der
von der Fraktion DIE LINKE. PDS unterbreitete Vorschlag zur Erarbeitung einer
Volksfestsatzung umgesetzt werden.
Herr Schubert meint, dass es bezüglich der Erarbeitung einer
Volksfestsatzung bereits einen Beschluss gebe. Hier sollte recherchiert und in
der nächsten Hauptausschusssitzung ausführlich diskutiert werden. Wichtiger sei
die Frage, inwieweit noch auf das Konzept des Weihnachtsmarktes 2006 Einfluss
genommen werden könne und dieser Einfluss über die Aufstellung der Buden
hinausgehe.
Frau Chwolik-Lanfermann sieht diese Einflussnahme als
schwierig an, da das Konzept als sehr weit fortgeschritten erscheine. Dies
bestätigt der Oberbürger-meister, sieht aber trotzdem noch Möglichkeiten der
Einflussnahme. Er meine, die Aufstellung der Buden vor den Geschäften löse den
größten Unmut aus. Bezüglich einer Volksfestsatzung habe die Verwaltung bereits
in der Vergangenheit empfohlen, davon Abstand zu nehmen. Er weist darauf hin,
dass in der nächsten Hauptausschusssitzung kein fertiges Konzept zu erwarten
sei, sondern ein Sachstandsbericht.
Im Weiteren führt Herr Schüler aus, dass es im Antrag der
Fraktion Grüne/ B 90 darum gehe, Klarheit darüber zu schaffen, an welchen
Orten, was erträglich sei. Letztendlich gehe es um eine hohe Qualität des
Weihnachtsmarktes und um eine hohe Zufriedenheit der Besucher. Frau Grimm sieht
das Haupanliegen in einer zukünftig besseren Verknüpfung von Inhalt und Standort. Die CDU Fraktion werde
den Antrag 06/SVV/0656 unterstützen, so Herr Cornelius. Er meine, die
Initiative „Freies Tor“ solle mit den Veranstaltern reden und nicht über
sie. Herr Dr. Scharfenberg gibt zu bedenken, dass einer Beiratsbildung bisher
nicht zugestimmt wurde und es darum gehe, die Diskussion mit starker
städtischer Unterstützung weiterzuführen, weil eben die bisherige Organisation
nicht funktioniert habe. Ebenso
meint Herr Schubert, dass die Stadt mit ihrer Verantwortung intensiver umgehen
müsse, um die Frage zu klären, wie mit dem öffentlichen Raum umgegangen werde.
Abschließend
verweist der Oberbürgermeister auf die Weiterführung der Diskussion dieses
Themas in der nächsten Hauptausschusssitzung. Der Weihnachtsmarkt soll
Aushängeschild für die Landeshauptstadt Potsdam sein. Nun müsse geklärt werden,
wie das organisiert und finanziert werde.