07.09.2006 - 2 Fortführung der Diskussion um die Förderpraxis ...

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Zu Beginn verweist Herr Kapuste nachdrücklich darauf, dass die Kulturträger die vorgestellte Handhabung der Förderpraxis keinesfalls personalisieren sollten, auch stellt sie keine Bewertung der künstlerischen Aspekte ihrer Arbeit dar. Vielmehr sollte mit dem Prozess der Neuordnung der Förderpraxis auch neuen Projekten und Institutionen die Chance auf eine Förderung gegeben werden.

 

Frau Dr. Seemann informiert über die durchgeführten Gespräche mit den Kulturträgern, was die Handhabung der zukünftigen Förderpraxis betrifft. Stattgefunden haben Gespräche mit dem Offenen Kunstverein Potsdam e.V., dem Potsdamer Kunstverein e.V., dem Brandenburgischen Kunstverein Potsdam e.V., dem Autonomen Frauenzentrum e.V. und dem Stadt- Spiel- Truppe e.V..

Hinsichtlich des Stadt- Spiel- Truppe e.V. erklärt Frau Dr. Seemann, dass hier eine Abschmelzung der BKZ- Förderung auf Projektförderung in Höhe von 30.000 € vorgesehen ist, was eine Absenkung der Mittel um 50 % bedeutet. Parallel befindet sich der Fachbereich, was die weitere Förderung des Stadt- Spiel- Truppe e.V. betrifft in intensiven Gesprächen mit dem Land, welche bisher sehr positiv verlaufen. Des Weiteren ist der Fachbereich bei der Einwerbung von EU- und Drittmitteln für den Verein behilflich.

Sie stellt klar, dass mit der Kürzungsmaßnahme keineswegs die Verhinderung von Laienkultur angestrebt wird, aber eine zwingende Umverteilung der Fördermittel macht eine Förderung im bisherigen Maße nicht mehr möglich. Zugesagt werden kann aber von Seiten des Fachbereichs, dass man den Verein weiterhin mit einer „strukturellen Förderung“ in Form von mietfreier Bereitstellung der Proberäume im Kulturhaus Babelsberg unterstützen wird.

 

Auf Nachfrage von Herrn Arndt ob bei Absenkung der BKZ- Mittel als Ausgleich eine Projektförderung vorgesehen ist, erklärt Frau Dr. Seemann, dass es keine Projektförderung geben wird, aber man versucht Drittmittel aus dem wirtschaftlichen Raum zu akquirieren.

 

Herr Mattukat vom Stadt- Spiel- Truppe e.V. umreißt die Entwicklung und die gegenwärtige Situation des Vereins. Momentan aus 32 Leuten bestehend, mit teilweiser Theaterausbildung und mit Unterstützung von Dozenten der Berliner Theaterhochschule, leistet der Verein engagierte Arbeit auf dem Gebiet des Laientheaters, die vom Publikum sehr positiv angenommen wird. Im letzten Jahr fanden 307 Veranstaltungen statt, davon 37 Theateraufführungen, bei denen die Schauspieler ohne Honorar auftraten. Das Theaterschiff hat sich im Laufe der Jahre auch zu einem überregionalen Veranstaltungsort entwickelt. Insgesamt wurden in einem mühsamen Selbstaufbau insgesamt ca. 1,3 Mio € in das Schiff investiert.

Auf Nachfrage was die Höhe der benötigten Summe für Betriebskosten und den technischen Erhalt des Theaterschiffs betrifft, erklärt Herr Mattukat, dass hierfür jährlich Koste in Höhe von ca. 150.000 € entstehen.

 

Die Kulturausschussmitglieder stehen grundsätzlich zum Erhalt dieser Spielstätte, tragen aber die Entscheidung zur Absenkung der Mittel, da eine ewige Bestandswahrung nicht praktiziert werden kann, wenn Neues in der Kulturszene gewünscht wird. Sie stellen sich jedoch nicht gegen eine erneute Überprüfung der Fördersituation.

 

Frau Hüneke unterstreicht, dass sich alle Freien Träger über einen Fördermix aus verschiedenen Quellen finanzieren müssen.

 

Frau Dr. Schröter regt an, im Rahmen der integrierten Stadtentwicklung investive Mittel für das Theaterschiff bereitzustellen.

 

Frau Dr. Seemann bekräftigt noch einmal, dass man weiterhin beabsichtigt, kulturelle Projekte des Vereins zu fördern, jedoch kann nicht der technische Erhalt des Schiffes mit Mitteln aus dem Kulturetat realisiert werden.

 

Herr Kapuste bringt den Vorschlag ein, die Problematik „Stadt- Spiel- Truppe e.V.“ in der Sitzung der AG „Kulturpolitische Konzepte“ weiter zu diskutieren und in der nächsten Kulturausschusssitzung im Oktober erneut zu behandeln.

 

Der Kulturausschuss nimmt den Vorschlag einstimmig an.

 

 

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