11.10.2006 - 5.3 Information zur behindertengerechte Ausstattung...

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Dazu liegt den Mitgliedern des Hauptausschusses eine schriftliche Stellungnahme zu den Mängeln im Hans-Otto-Theater vor.

 

Frau Remann, Werkleiterin des Kis, führt dazu aus, dass eine Mängelbeseitigung nach Bauabnahme normal sei. Dazu gehöre die Beseitigung der Gewährleistungsmängel, die für den Bauherren kostenfrei sei, zu denen es ein entsprechendes Prozedere gebe und eine laufende Kontrolle. Hierzu gehöre u.a. die Arretierung der Stühle. Anders verhalte es sich mit dem behindertengerechten WC, weil es sich hierbei um einen Planungsmangel handele, der insofern schwerer zu beheben sei. Dazu gab es bereits mehrere Gespräche und man habe nunmehr eine mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt  und dem Behindertenbeirat abgestimmte Kompromisslösung gefunden. Durch den Einbau einer anderen Tür werde der Bewegungsraum erhöht und die Erreichbarkeit verbessert. Jetzt könne mit der Planung begonnen werden; zu realisieren sei der Umbau innerhalb von 5 Tagen; allerdings sei das Theater in dieser Zeit nicht bespielbar. Frau Remann betont, dass es sich hierbei um einen sehr bedauerlichen Mangel handele, für dessen Beseitigung jetzt alle Kräfte gebündelt werden.

 

Bezüglich des Mangels an Akustik sei aus ihrer Sicht eine Justierung in der jetzigen Betriebsphase notwendig. Derartige Akustikprobleme seien nicht unüblich und treten auch in anderen Häusern ähnlich auf. Dort werde dies zumindest in der Probezeit akzeptiert. Die multifunktionale Nutzung des Hans-Otto-Theaters und die Bestuhlung mit Stapelstühlen, die anders gepolstert seien als massive Theatersessel, hätten hierbei erhebliche Auswirkungen. 

Leider habe das Theater, abweichend von dem im Modellversuch entwickelten Akustikkonzept, eigene auf akustischem Allgemeinwissen basierende Eingriffe in die komplexe Raumstruktur vorgenommen.

 

In der sich anschließenden Diskussion fragt Frau Paulsen, ab wann die Akustikfachleute hinzugezogen wurden. Sie meine, das früher auf dieses grundsätzliche Problem hätte reagiert werden müssen. Den Zustand bezüglich des Behinderten-WC empfinde sie als unhaltbar und fragt nach den dafür Verantwortlichen. Frau Remann antwortet darauf, dass die Fachleute von Anfang an hinzugezogen wurden. Allerdings bedarf es gewisser Erfahrungswerte in dem speziellen Objekt und auch hier müssen beide Seiten voneinander lernen. Dies sei jedoch nicht ungewöhnlich und durch eine Nachjustierung zu beheben. Bezüglich der Toilette sei die Planung durch die LEG erfolgt.

 

Frau Dr. Müller fragt nach, ob die Planer auch eine Gewährleistung hätten, denn die Maße einer Behindertentoilette sind gesetzlich vorgeschrieben und nichts Ungewöhnliches. Frau Remann betont, dass auch daran gearbeitet werde, die Mängelverursacher festzustellen und die Kosten zu klären. Man müsse sehen, „was sich da gegenseitig aufrechnet“. Man arbeite mit Hochdruck an diesen Dingen und versuche, die Kosten so niedrig wie möglich zu halten.

 

Frau Bankwitz äußert ihr Unverständnis zu den Akustikproblemen, da das Haus von Anfang an als mulifunktionales geplant gewesen sei. Glas und Sichtbeton seien nun mal schwierige Materialien, das habe man vorher gewusst. Diese Probleme seien bedauerlich, auch wenn man jetzt damit leben müsse.

 

Der Oberbürgermeister unterstreicht die Aussage von Frau Remann, dass diese Akustikprobleme nicht ungewöhnlich für einen derartigen Bau seien. Dies sei ihm mehrfach bestätigt worden und z.B. auch im Leipziger Gewandhaus so aufgetreten. Man solle das Gesamtvorhaben aber trotz der noch vorhandenen Mängel nicht schlechtreden. Dies ergänzt Frau Remann und merkt an, dass die Akustik in solchen Räumen schwer nachzuvollziehen sei. Sie widerspricht der Aussage, Glas und Beton seien schwierige Materialien, weil es entsprechende Maßnahmen dafür gebe, die hier auch zum Tragen gekommen seien, z.B. die geometrische Anordnung der entsprechenden Bauelemente.

 

Herr Dr. Scharfenberg meint, man müsse mit der notwendigen Sensibilität an der Beseitigung der Problemen arbeiten. Die Frage sei, ob das an den dafür aufzubringenden Finanzen scheitere. Wichtig sei jedoch eine zügige und zeitnahe Abarbeitung.

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