11.10.2006 - 5.3 Information zur behindertengerechte Ausstattung...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5.3
- Zusätze:
- aus HA 20.09.2006
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 11.10.2006
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
Dazu liegt den Mitgliedern des Hauptausschusses eine
schriftliche Stellungnahme zu den Mängeln im Hans-Otto-Theater vor.
Frau Remann, Werkleiterin des Kis, führt dazu aus, dass eine
Mängelbeseitigung nach Bauabnahme normal sei. Dazu gehöre die Beseitigung der
Gewährleistungsmängel, die für den Bauherren kostenfrei sei, zu denen es ein
entsprechendes Prozedere gebe und eine laufende Kontrolle. Hierzu gehöre u.a.
die Arretierung der Stühle. Anders verhalte es sich mit dem behindertengerechten
WC, weil es sich hierbei um einen Planungsmangel handele, der insofern schwerer
zu beheben sei. Dazu gab es bereits mehrere Gespräche und man habe nunmehr eine
mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt
und dem Behindertenbeirat abgestimmte Kompromisslösung gefunden. Durch
den Einbau einer anderen Tür werde der Bewegungsraum erhöht und die
Erreichbarkeit verbessert. Jetzt könne mit der Planung begonnen werden; zu
realisieren sei der Umbau innerhalb von 5 Tagen; allerdings sei das Theater in
dieser Zeit nicht bespielbar. Frau Remann betont, dass es sich hierbei um einen
sehr bedauerlichen Mangel handele, für dessen Beseitigung jetzt alle Kräfte
gebündelt werden.
Bezüglich des Mangels an Akustik sei aus ihrer Sicht eine
Justierung in der jetzigen Betriebsphase notwendig. Derartige Akustikprobleme
seien nicht unüblich und treten auch in anderen Häusern ähnlich auf. Dort werde
dies zumindest in der Probezeit akzeptiert. Die multifunktionale Nutzung des
Hans-Otto-Theaters und die Bestuhlung mit Stapelstühlen, die anders gepolstert
seien als massive Theatersessel, hätten hierbei erhebliche Auswirkungen.
Leider habe das Theater, abweichend von dem im Modellversuch
entwickelten Akustikkonzept, eigene auf akustischem Allgemeinwissen basierende
Eingriffe in die komplexe Raumstruktur vorgenommen.
In der sich anschließenden Diskussion fragt Frau Paulsen, ab
wann die Akustikfachleute hinzugezogen wurden. Sie meine, das früher auf dieses
grundsätzliche Problem hätte reagiert werden müssen. Den Zustand bezüglich des
Behinderten-WC empfinde sie als unhaltbar und fragt nach den dafür
Verantwortlichen. Frau Remann antwortet darauf, dass die Fachleute von Anfang
an hinzugezogen wurden. Allerdings bedarf es gewisser Erfahrungswerte in dem
speziellen Objekt und auch hier müssen beide Seiten voneinander lernen. Dies
sei jedoch nicht ungewöhnlich und durch eine Nachjustierung zu beheben.
Bezüglich der Toilette sei die Planung durch die LEG erfolgt.
Frau Dr. Müller fragt nach, ob die Planer auch eine
Gewährleistung hätten, denn die Maße einer Behindertentoilette sind gesetzlich
vorgeschrieben und nichts Ungewöhnliches. Frau Remann betont, dass auch daran
gearbeitet werde, die Mängelverursacher festzustellen und die Kosten zu klären.
Man müsse sehen, „was sich da gegenseitig aufrechnet“. Man arbeite mit
Hochdruck an diesen Dingen und versuche, die Kosten so niedrig wie möglich zu
halten.
Frau Bankwitz äußert ihr Unverständnis zu den
Akustikproblemen, da das Haus von Anfang an als mulifunktionales geplant
gewesen sei. Glas und Sichtbeton seien nun mal schwierige Materialien, das habe
man vorher gewusst. Diese Probleme seien bedauerlich, auch wenn man jetzt damit
leben müsse.
Der Oberbürgermeister unterstreicht die Aussage von Frau
Remann, dass diese Akustikprobleme nicht ungewöhnlich für einen derartigen Bau
seien. Dies sei ihm mehrfach bestätigt worden und z.B. auch im Leipziger
Gewandhaus so aufgetreten. Man solle das Gesamtvorhaben aber trotz der noch
vorhandenen Mängel nicht schlechtreden. Dies ergänzt Frau Remann und merkt an,
dass die Akustik in solchen Räumen schwer nachzuvollziehen sei. Sie
widerspricht der Aussage, Glas und Beton seien schwierige Materialien, weil es
entsprechende Maßnahmen dafür gebe, die hier auch zum Tragen gekommen seien,
z.B. die geometrische Anordnung der entsprechenden Bauelemente.
Herr
Dr. Scharfenberg meint, man müsse mit der notwendigen Sensibilität an der
Beseitigung der Problemen arbeiten. Die Frage sei, ob das an den dafür
aufzubringenden Finanzen scheitere. Wichtig sei jedoch eine zügige und zeitnahe
Abarbeitung.