28.02.2007 - 5 Städtepartnerschaft Potsdams mit Sansibar-Stadt
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5
- Zusätze:
- Fraktion DIE LINKE. PDS, Fraktion CDU, Fraktion Die Andere
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 28.02.2007
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Beschluss:
- vertagt
Wie der
Oberbürgermeister eingangs anmerkt, sei in der letzten Sitzung des
Hauptausschusses darum gebeten worden, den Hauptausschuss zu der Frage „warum
Sansibar“ und zu den finanziellen Auswirkungen ergänzend zu informieren. Die
entsprechende Information sei zur heutigen Sitzung ausgereicht worden. Des
Weiteren sei eine Übersicht über die Anfragen zu Städtepartnerschaftskontakten
mit der Landeshauptstadt Potsdam als Tischvorlage ausgereicht worden.
Anschließend
legt Herr Dr. Scharfenberg nochmals die Intention des Antrages dar. Wie er u.a.
ausführt, sei der Antrag keine Marotte, sondern habe einen langen Vorlauf, in
dessen Ergebnis der vorliegende Antrag eingebracht worden sei, dem sich die
Fraktion der CDU und die Fraktion Die Andere angeschlossen haben. Es gehe nicht
darum, bestehende Städtepartnerschaften zu gefährden, sondern es gehe um den
Gedanken, dass die Landeshauptstadt Potsdam eine Städtepartnerschaft in der
dritten Welt haben solle. Das Argument, dass es zahlreiche Interessenten gebe,
habe mit dem vorliegenden Antrag nichts zu tun. Eine deutliche Mehrheit der
Fraktionen spreche sich für eine Städtepartnerschaft in der dritten Welt aus.
Die ausgereichte Übersicht der Anfragen zu Städtepartnerschaftskontakten
beinhalte auch eine Stadt in der Dritten Welt. Insoweit solle man nicht hinter
die bereits geführte Diskussion gehen, sondern es sollte entweder über den
Antrag heute abstimmt werden; bei einer Ablehnung müsse ein adäquater Vorschlag
unterbreitet werden.
Herr
Bretz macht in seinen Ausführungen deutlich, dass die CDU-Fraktion eine knappe
Mehrheit zum Antrag für kein glückliches Zeichen halte. Er halte es für
hilfreich, wenn ein Verfahren gefunden werde, um den Antrag auf eine breite Basis zu stellen, d.h. es stelle sich die
Frage, wie man zu einer Lösung komme.
Der
Oberbürgermeister führt u.a. aus, dass es schon so sei, dass man sich Gedanken
darüber machen müsse, wie eine derartige Städtepartnerschaft inhaltlich
ausgestaltet wird und wie dies finanziert werden solle. Eine Teilung der
vorhandenen Mittel auf dann 8 Städtepartnerschaften halte er auch nicht für den
richtigen Weg. Jeder wisse jedoch, dass die Mittel gering seien und der Bedarf
an weiteren Austauschmöglichkeiten sei gewachsen. Jeder, der sage, es solle
eine Städtepartnerschaft mit Sansibar-Stadt geben, müsse auch sagen, dass der
Etat aufgestockt werden muss. Er habe den Eindruck gehabt, dass viele
Stadtverordnete gar nicht wissen, mit welchen Städten man im Gespräch stehe. Er
erinnert an Nagasaki oder eine Stadt in der Türkei. Der Oberbürgermeister macht
deutlich, dass er sich in derartigen Situationen immer sehr bedeckt verhalten
habe.. Entscheide man sich für Sansibar, dann mache er sich unglaubwürdig
denjenigen gegenüber, die eine solche Bitte an ihn herangetragen haben.
Man müsse
einen Begründungszusammenhang finden. Er erkenne einen Bedarf und seines
Erachtens müsse man nochmals diskutieren, um zu sagen, was man wolle. Er sehe
jedoch auch die Notwendigkeit, mit einem Entwicklungsland in der dritten Welt
in Kontakt zu treten, was der Landeshauptstadt Potsdam gut zu Gesicht stehen
würde. Ein Gedanke wäre, eine Partnerschaft unterhalb einer offiziellen Ebene,
ggf. in der Form einer Projektpartnerschaft, anzustreben. Ziel müsse es sein,
sich um die Belange einer Stadt in der dritten Welt zu kümmern. Auf alle Fälle
müsse man sich mit der Frage auseinandersetzen, wie man mit anderen Anfragen zu
Städtepartnerschaften umgehen wolle. Hierzu müsste man in der nächsten Zeit
nach intensiver Diskussion entscheiden.
Herr Dr.
Gunold macht in seinen Ausführungen deutlich, dass man letztlich über 4.000
Euro im Jahr diskutiere. Man sei schon weiter gewesen und er sei enttäuscht,
dass eine solche Abwehrdiskussion wegen einer so geringen Summe geführt werde.
Der
Oberbürgermeister bedauert, missverstanden worden zu sein, wenn nur mit den
Kosten argumentiert werde. Er betont nochmals, dass er die Notwendigkeit nicht
in Zweifel ziehe, jedoch gebe es auch andere Sachverhalte zu bedenken.
Frau Dr.
Sommer macht ihrerseits u.a. deutlich, dass sie die Frage bedrücke, welche
Erwartungen an eine Städtepartnerschaft in der dritten Welt an die
Landeshauptstadt Potsdam gestellt werden; es werde die Hoffnung nach konkreter
Unterstützung geweckt. Man dürfe nicht den Eindruck haben, dass man mit 3.000
Euro eine Partnerschaft mit Leben erfüllen könne.
Herr
Bretz ist der Auffassung, dass es hilfreich wäre, wenn der Oberbürgermeister
sich mit den Vorsitzenden der Fraktionen nochmals intern verständigt, um zu
einer Entscheidung zu kommen.
Herr Dr.
Scharfenberg führt u.a. aus, wenn man eine derartige Partnerschaft auf den Weg
bringen wolle und man sich vom Grundsatz einig sei, dann sollte man sich darauf
verständigen, was die Gemeinsamkeiten sind. Den Ausführungen des Oberbürgermeister
habe er entnommen, dass er dem Anliegen des Antrages positiv gegenüberstehe.
Wenn man sich also einig sei, sei man auch bereit, sich auf eine stufenweise
oder testweise Realisierung der Städtepartnerschaft zu verständigen. Dazu sei
ein entsprechender Vorschlag zu erarbeiten, auch um zu sehen, inwieweit
Sansibar-Stadt für eine Städtepartnerschaft geeignet ist – dies aber mit dem
Willen, zu einer Städtepartnerschaft zu kommen. Es gehe der Fraktion um das
Anliegen und nicht um die Form.
Der Oberbürgermeister
befürwortet, dass in diesem Sinne verfahren werden sollte. Entsprechend des
Vorschlages von Herrn Bretz werde er die Vorsitzenden der Fraktionen nochmals
zu einem Gespräch einladen, um einen Vorschlag zu erarbeiten, über den in der
StVV am 7. März 2007 dann abgestimmt werden kann.
Eine
Empfehlung des Hauptausschusses zur Beschlussfassung wird in der heutigen
Sitzung nicht gegeben.
Anlagen zur Vorlage
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