22.08.2007 - 6.9 Information zur geplanten Strompreiserhöhung
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6.9
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 22.08.2007
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
Der Oberbürgermeister merkt eingangs an, dass die
Ankündigung der Erhöhung der Strompreise zu Reaktionen bei den Bürgern aber
auch den Fraktionen der StVV geführt habe. Er bittet Herrn Paffhausen, die
Zusammenhänge sowie die Gründe und
die Effekte zu erläutern.
Herr Paffhausen erläutert an Hand visueller Darstellungen
die Strompreisentwicklung 2000 – 2007 und geht dabei auf die Zusammensetzung
der Strompreise, die Entwicklung der Energiekosten, die Kostenentwicklung von
Steuern und Abgaben, die Entwicklung der Netzkosten, die Gründe der
Strompreiserhöhung, Vergleiche mit anderen Anbietern, die Vorteile der EWP und
die Gewinnverwendung durch die EWP ein.
Frau Kirchner betont in ihren Ausführungen, dass die
Fraktion Die Andere die Zusammensetzung der Strom- und Gaspreise mehrfach
hinterfragt habe. Sie wolle wissen, welche Umfänge die Quersubventionierungen
haben und sie wolle eine durchgängige Darstellung der Strompreisentwicklung.
Der sich noch im Geschäftsgang befindende Antrag der Fraktion Die Andere bleibe
bestehen, um eine Transparenz bei der Preisentwicklung zu bekommen.
Der Oberbürgermeister verweist auf eine für die Sitzung der
StVV im September ausgereichte Mitteilungsvorlage, in der sehr umfänglich zu
diesem Thema informiert werde. In der Sitzung des Hauptausschusses am 12.
September sei das Thema sowieso wieder auf der Tagesordnung.
Frau Bankwitz findet es „bedauerlich“, dass die
Stadtverordneten erst Informationen erhalten, wenn die Preiserhöhung feststehe.
Sie hätte sich hier eine andere Zusammenarbeit gewünscht und zukünftig sollte
aktiver mit solchen Themen umgegangen und die Stadtverordneten besser
informiert werden. Das ermögliche auch einen besseren Umgang mit diesem Thema
in der Stadt und bei den Bürgern selbst. Das falle ihr auch nach der heutigen Information
schwer.
Herr Scharfenberg meint, dass es in der Vergangenheit
Grundsatz gewesen sei, die Preiserhöhungen im Aufsichtsrat intensiv zu
diskutieren. Die jetzt vorhandene Sensibilität zeige sich in der Reaktion der
Betroffenen. Da die Strompreise jetzt faktisch freigegeben seien, haben die
Stadtverordneten eine Verantwortung, Erhöhungen transparent zu machen und auch
darüber nachzudenken, die Strompreise einzufrieren. Die Stadtverordneten
sollten Kontrollmechanismen sichern und Vorgaben für Strompreiserhöhungen
geben. Er fragt nach den angekündigten Tarifänderungen und wie viele Bürger
diesbezüglich von Verbesserungen und wie viele von den Verschlechterungen
betroffen seien. Diese Untersuchungen, so Herr Paffhausen, wurden gemacht; die
Zahlen werden nachgereicht.
Herr Schubert kritisiert, dass die Stadtverordneten die
Informationen aus der Zeitung erfahren haben und fordert einen Modus, der den
Stadtverordneten einen Zugang zu derartigen Informationen möglich macht.
Bezogen auf den Vorschlag des Einfrierens der Strompreise gibt er zu bedenken,
dass die Stadtverordneten nicht die Rolle der Genehmigungsbehörde einnehmen
können – es gebe auch Grenzen für ihren Einfluss.
Frau Kirchner betont nochmals, dass sie eine höhere
Transparenz erwarte, da dies auch eine gute Werbung für die EWP sei.
Herr Schüler meint, dass es für Preiserhöhungen keinen
günstigen Zeitpunkt gebe; die Stadtverordneten aber wissen sollten, was auf sie
zukommt. Er spricht sich für einen steuerlichen Querverbund in den Stadtwerken
aus, weil damit Leistungen finanziert werden, die allen Potsdamern zugute
kommen.
Herr
Bretz schließt sich der Kritik bezüglich der Information an die
Stadtverordneten an und fragt, mit welchen Preiserhöhungen in den nächsten 2 -
4 Jahren zu rechnen sei. Herr Paffhausen verweist in seiner Antwort darauf,
dass die anderen Stromanbieter spätestens Anfang nächsten Jahres auch
nachziehen werden und er keine „wirkliche Prognose“ geben könne, er aber davon
ausgehe, dass es auf absehbare Zeit „ruhig bleiben“ werde.