26.09.2007 - 12.2 Pachtzins für Erholungsgrundstücke
Grunddaten
- TOP:
- Ö 12.2
- Zusätze:
- zurückgestellt - HA 12.09.2007
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 26.09.2007
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
Zu diesem Tagesordnungspunkt wurden an die Fraktionen am
24.09.2007 schriftliche Informationen ausgereicht. In diesem Material, so Herr
Dr. Scharfenberg, fehle nach wie vor der Nachweis für die Festlegung des
ortsüblichen Pachtzinses. Er wolle wissen: Wer hat wann welche Festlegungen
getroffen? Er meine, es seien einheitliche Festlegungen für die ganze Stadt
getroffen worden, obwohl es sehr unterschiedliche Bedingungen in den einzelnen
Einzugsgebieten gebe. In der am Montag ausgereichten schriftlichen Information
sei auch der Beschluss der StVV aus dem Jahr 1995 als Handlungsauftrag
angeführt worden. In der zu diesem Beschluss gehörenden Begründung habe die
StVV aber ausdrücklich darauf verwiesen, dass an die Altverträge anzuknüpfen
sei. Ihm sei bewusst, dass die Begründung nicht zum Beschluss gehöre; trotzdem
erkläre sie die Handlungsgrundlage. Klärungsbedarf bestehe auch zu den
unterschiedlichen Angaben bezüglich des Durchschnittswertes. So seien im
Material vom 20.08.07 bis zu 2,56 €/m² pro Jahr, dann 2,55 €/m² pro Jahr und in
dem letzten Material 2,04 €/m² pro Jahr angegeben – was sehr widersprüchlich
sei. Im Weiteren seien in der Anlage 3 des letzten Materials unterschiedliche
Bewertungen der Einschränkungen, wie Eisenbahn- und Autolärm angegeben. Darüber hinaus sei die Frage, ob die
220 Neuverträge, die nach 2004 abgeschlossen wurden, wirklich neu
abgeschlossen – also vorher gekündigt – wurden oder ob es sich auch um
Grundstücke mit einer Änderungskündigung handele. Er habe nach wie vor den
Eindruck, dass hier willkürlich vorgegangen worden sei und plädiere deshalb für
eine unabhängige Kontrolle, die den Sachverhalt aufkläre und für einen
Verfahrensvorschlag, wie die bereits vergebenen Bescheide wieder geheilt werden
können, bei denen die Vergleichswerte keine Rolle gespielt hätten. Darüber
hinaus werde die Fraktion DIE LINKE einen Antrag in die nächste Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung zu dieser Thematik einbringen
Der Oberbürgermeister macht anschließend darauf aufmerksam,
dass auch im Hauptausschuss eine Redezeit von 5 Minuten gelte und Herr Dr.
Scharfenberg für seinen Redebeitrag 9 Minuten in Anspruch genommen habe. Dies
sei bisher nicht problematisiert worden, weil sich jeder kurz gefasst habe. Dem
entgegnen Frau B. Müller, dass
dann durchgehend auf die Redezeit und die Einhaltung der Geschäftsordnung zu
achten sei und Frau Dr. Schröter, dass das Thema seitens der Verwaltung
aufzuklären und die Fragen zu beantworten seien.
Herr Exner verweist anschließend auf die Ausführungen im
schriftlichen Material zur Ermittlung des Durchschnittswertes und den Hinweis,
dass auf 3 Vergleichsgrundstücke zurückgegriffen werden müsse, was auch
geschehen sei. Herr Richter antwortet auf die Frage zu den unterschiedlichen
Angaben der Durchschnittswerte, dass auf Nachfrage des Kis in einer mündlichen
Information des Gutachterausschusses der Wert von 2,56 €/m² pro Jahr angegeben
wurde, in einer nachfolgenden schriftlichen Information der Wert von 2,55 €/m²
pro Jahr. Nach der letzten Diskussion im Hauptausschuss habe es einen weiteren
Kontakt mit dem Gutachterausschuss gegeben mit dem Ergebnis der 2,04 €/m² pro
Jahr.
Herr Schüler merkt dazu an, dass Herr Dr. Scharfenberg die
durchschnittlichen mit den ortsüblichen Werten verwechsele. Tatsache sei, dass
in Potsdam ein Pachtzins von 1,80 €/m² pro Jahr erzielbar und damit ortsüblich
sei. Damit habe der Kis die Aufgabe, die Erholungsgärten auch zu diesem Preis
zu verpachten.
Herr Dr. Scharfenberg entgegnet, dass die Frage, wie im Jahr
2004 der Wert ermittelt wurde, nach wie vor offen sei – mit dem
Gutachterausschuss, so wie bisher dargestellt, jedenfalls nicht. Die Frage sei,
ob es die Aufgabe der Stadt ist, viel Geld zu fordern oder ob es da noch etwas
anderes gibt. Außerdem seien die gestellten Fragen nach wie vor nicht
beantwortet und der Nachweis bezüglich der 220 neu verpachteten Grundstücke
nicht erbracht.
Herr
Exner verweist darauf, dass noch nicht alle Pachtverträge der genannten 220
Grundstücke ausgewertet seien. Das sei vom Grunde her auch nicht nötig, weil
rechtlich mindestens 3 vergleichbare Grundstücke gefordert seien. Er hege keine
ernsthaften Zweifel daran, dass die 1,80 €/m² pro Jahr zu hoch seien. Und da,
wo Anpassungsmöglichkeiten gegeben seien, habe man sie auch genutzt.