12.12.2007 - 3.4 Ortsbürgermeister zum Bericht zu den Ortsteilen...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3.4
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 12.12.2007
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
Der
Oberbürgermeister bittet die Ortsbürgermeister um eine Stellungnahme, wie die
Eingemeindung aus ihrer Sicht einzuschätzen sei und welche Schwerpunkte in den
genannten Bericht aufzunehmen seien.
Im
Folgenden nehmen die Ortsbürgermeister wie folgt Stellung:
Herr
Mohr (Golm) führt aus, dass er die Erarbeitung des Berichts über die Ortsteile
als sehr gut empfinde und rückblickend auf die letzten 4 Jahre feststellen
könne, dass der Prozess der Eingemeindung positiv gelaufen sei; manchmal vielleicht auch etwas „zu
leise“. Trotzdem blieben „kleinere Mängel“ und manche Dinge seien dem Bürger
schwer vermittelbar, die im Gesamtblick als nichtig erscheinen, für den
einzelnen Bürger aber sehr wichtig seien. Der Ortsbeirat habe sich bemüht,
seiner Funktion als Bindeglied zwischen Ortsteil und Verwaltung gerecht zu
werden und konnte dabei auf fachliche Unterstützung der Verwaltung
zurückgreifen.
Herr
Becker betont, dass Uetz-Paaren eine Gemeinde ohne Vertrag, ohne Schule, ohne
Kita und auch ohne Schulden gewesen sei. Nach der Eingemeindung habe man damit
begonnen, eine Prioritätenliste der wichtigsten Aufgaben zu erstellen, die sich
im, Laufe der Zeit aber „in Luft“ aufgelöst habe. Trotzdem gab es im Ort eine
Menge Veränderungen, wie die Sanierung von Straßen und anderes, und mehr sei
nicht zu erwarten gewesen. Er hege nach wie vor den Wunsch, den seit langem
geplanten und zugesagten Fußgängerweg nach Uetz in die Tat umzusetzen und
hoffe, dass dies zeitnah möglich sein werde. Positiv sei die Zusammenarbeit mit
der Rathausspitze, ebenso wie die alle 4 Wochen stattfindende Zusammenkunft mit
dem Oberbürgermeister. Hier könne Kritik geäußert und Abstimmungen vorgenommen
werden, deren Umsetzung manchmal jedoch etwas zähflüssig verlaufe. Beim Büro
der Stadtverordnetenver-sammlung wolle er sich bedanken; dies sei eine gute
Einrichtung und große Unterstützung für die Ortsbeiräte.
Herr
Gutschmidt (Grube) schließt sich den Äußerungen seiner Vorredner an.
Herr
Wartenberg verweist in seinen Ausführungen auf die im ersten Bericht zu den
Ortsteilen geäußerten Kritikpunkte, die bis heute nicht vollständig
abgearbeitet seien. Trotzdem schätze er ein, dass sich Fahrland als Gemeinde
ohne Eingliederungsvertrag nicht beklagen könne - das allerdings nur dann, wenn
man bescheiden sei. Einige Dinge, so wie der Flächennutzungsplan seien noch
offen und in den nächsten Wochen und Monaten abzuarbeiten. Kritisch zu bewerten
sei, dass sowohl die Verwaltung als auch
die Stadtverordnetenversammlung die neuen Ortsteile nicht immer
einzuordnen wissen.
Herr
Klemund meint, dass sich die Situation in Eiche etwas anders darstelle, da hier
der Ortsteil-Gedanke erst geweckt werden musste, was aber gut gelungen sei. Für
Bürger sei die Kompetenz eines Ortsbeirates jedoch manchmal schwer
einschätzbar. Vieles wurde bereits erreicht, wie z.B. die Verbesserung der Infrastruktur und letztendlich lebe
Eiche in einer komfortablen Situation. Als Problem sei die Grundschule zu
benennen, da für das nächste Schuljahr zahlreiche Anmeldungen vorlägen, und
zwar sowohl aus Eiche selbst als auch aus Golm. Da im Schulentwicklungsplan
eine Zweizügigkeit der Schule festgelegt worden sei, könne man nicht alle
Anmeldungen berücksichtigen und so bleibe für viele Golmer Grundschüler nur die
Lösung, die Inselschule Töplitz anzuwählen. So entstehe die Situation, dass von
nebeneinander wohnenden Schulanfängern einer nach Eiche und einer nach Töplitz
gehen müsse, was als nicht praktikabel angesehen werde. Bei einer Dreizügigkeit
der Schule in Eiche stoße man wiederum an die Grenzen der Raumkapazitäten und
müsse Fachkabinette wieder umrüsten zu Klassenräumen. Zu dieser Problematik
sollten Überlegungen angestellt werden, da Golm noch weitere Potenziale durch
den Zuzug von Familien mit Kindern habe.
Frau
Langenhoff führt aus, dass sie die Einladung als Aufforderung zum Rückblick auf
die letzten vier Jahre verstehe und Groß Glienicke wegen des
Eingemeindungsvertrages privilegiert sei. Über die Existenz der Ortsbeiräte sei
sie sehr glücklich, da diese Gremien sehr vieles steuern und anpacken könnten.
Hervorzuheben sei die „exzellente“ Betreuung und Beratung durch das Büro der
Stadtverordnetenversammlung und die Möglichkeit, auf leitende Mitarbeiter der
Verwaltung „zugreifen“ zu können. Das sehe sie für die Orteile der
Landeshauptstadt im Vergleich zu anderen im Land Brandenburg als sehr
komfortabel an. Ebenso positiv finde sie das Serviceangebot der Verwaltung
insgesamt und dazu gehöre auch die monatliche Beratung mit dem
Oberbürgermeister. Vieles habe man in Groß Glienicke angepackt und trotzdem
gebe es noch große Probleme, wie z.B. die Straßensanierung. Im Weiteren wolle
sie dafür werben, den Ortsteilen die Erlöse aus Grundstücksverkäufen auch nach
Ablauf der Verträge als Investitionsgeld zur Verfügung zu stellen, um die noch
offenen Probleme einer Lösung zuzuführen.
Herr
Reiter verweist darauf, dass Neu Fahrland die erste Gemeinde gewesen sei, die
einen Eingemeindungsvertrag unterzeichnet habe und betont, dass der Vertrag 1:1
eingehalten und die vertraglich vereinbarten Zuwendungen auf Heller und Pfennig
„geflossen“ seien. Damit sei eine Entwicklung der Vereinsarbeit ermöglicht
worden, die es vorher nicht gegeben habe.
Auch er stimme den Ausführungen der anderen Ortsbürgermeister zu, dass
leitende Mitarbeiter der Verwaltung den Ortsbeiräten zur Seite standen und das
Büro der Stadtver-ordnetenversammlung eine sehr gute Betreuungsarbeit geleistet
habe. Zu nennen sei auch Frau Höhnow aus dem Haushaltsbereich, die couragiert
Auskunft über die Kontostände gegeben habe. Einige Vorhaben seien im Ortsteil
noch nicht zu Ende gebracht worden, wie die Gestaltung des nördlichen
Einfahrtbereiches von Potsdam. Anderes, wie die Kinderbibliothek gestaltete
sich schwierig, wurde aber mit Unterstützung der Verwaltung zu einem positiven
Ende gebracht. Er sei zuversichtlich, dass die Entwicklungen im Laufe der Jahre
noch schneller vorangetrieben werden könne.
Herr
Bendyk (Satzkorn) verzichtet auf eine Stellungnahme.
Der
Oberbürgermeister stellt fest, dass sich die Ortsbeiräte als Gremien der neuen
Ortsteile bewährt haben und auch zukünftig beibehalten werden sollten. Ebenso
bewährt habe sich die monatlich stattfindende Beratungsrunde Oberbürgermeister
– Ortsbürgermeister, was nicht bedeute, dass alle Probleme ausgeräumt werden
konnten. Die von den Ortsbürgermeistern angesprochenen Probleme werden Eingang
in den Bericht finden und für kleinere Probleme müsse die Verwaltung adäquate
Lösungen suchen. Die Verwaltung müsse zukünftig auch lernen, dass in den
Ortsteilen z.B. bei der Pflege der Grünflächen mehr auf Eigeninitiative
zurückgegriffen werden könne und nicht immer eine Gartenbaufirma engagiert
werden müsse.
In der
weiteren Diskussion äußert Herr Dr. Scharfenberg, dass er viel Positives gehört
habe, meine aber, dass trotz der positiven Grundeinschätzung Probleme
hinterfragt werden müssten. Der Ausgangspunkt für die Antragstellung der
Fraktion DIE LINKE zu diesem Bericht war u.a. das Auslaufen der
Übergangsregelungen und die damit verbundenen Steigerungen bei Abgaben und
Steuern. Deshalb wolle er wissen, wie die Ortsbeiräte zu diesem Thema stehen.
Im Weiteren bitte er um eine Stellungnahme bezüglich des jedem Ortsbeirat zur
Verfügung stehenden Sachaufwandes, da er gehört habe, dass der Einfluss des
Ortsbeirates gering und das Antragsverfahren kompliziert und aufwendig sei.
Ebenso wolle er eine Stellungnahme zur Teilnahme der Fraktionen an den
Beratungen des Oberbürgermeisters mit den Ortsbürgermeistern, die bei einer
früheren Antragstellung abgelehnt worden sei. Abschließend fragt Herr Dr.
Scharfenberg nach, ob es bereits eine Struktur für den Bericht gebe und wenn
ja, welche.
Der
Oberbürgermeister schlägt vor, diese Themen im Bericht ausführlich zu behandeln
und nicht im Rahmen der Hauptausschusssitzung zu diskutieren. Bezüglich der
Struktur des Berichts erläutert er, dass diese vorliege und es bereits
Zuarbeiten gebe. Nach einer Bearbeitung erfolge die Rückkopplung mit den
Ortsbürgermeistern und die Vorlage des Berichts in der März-Sitzung der StVV.
Herr
Heinzel führt aus, dass er als Stadtverordneter und als Mitglied des
Ortsbeirates Golm dem positiven Grundsignal zustimme. Trotzdem sehe er die
Schwierigkeit u.a. auch darin, dass Landgemeinden in die Stadt eingemeindet
wurden. Er meine, dass die Bildung der Ortsbeiräte das Vernünftigste war, was
im Zuge der Eingemeindungen gemacht werden konnte und das sollte nicht nur
beibehalten, sondern auf Stadtteile erweitert werden.
Herr
Schubert meint, man habe sich nicht nur aneinander gewöhnt, sondern man sei
auch zusammengewachsen. Die unbürokratische Handhabung bestimmter Themen, wie
des Sachaufwandes sollte man sich für die nächsten Jahre vornehmen. Und
Auseinandersetzungen zu führen - das gehöre für ihn zum Prozess dazu.
Herr
Mohr führt bezüglich der Teilnahme der Fraktionen an den Beratungen des Oberbürgermeisters mit den
Ortsbürgermeistern aus, dass es so, wie es jetzt sei, auch gut sei, weil in
dieser Runde spezifische Dinge besprochen werden. Er meine, dass die
Ortsbürgermeister sich zu jeder Zeit an die Fraktionen wenden können, wenn sie
das denn wollten. In den genannten Beratungen werden u.a. Fachbereichsleiter
eingeladen und das sei hilfreich, die Themen „unpolitisch“ zu diskutieren. Frau
Langenhoff nimmt Bezug auf die erbetene Stellungnahme zum Auslaufen der
Übergangsregelungen und fragt Herrn Dr. Scharfenberg, was er diesbezüglich
erwarte. Sicher seien die Bürger nicht begeistert, aber die Angleichung sei nun
mal unabdingbar. Sie meine, man solle den Bürgern durch adäquate Angebote
zeigen, dass sich das auch lohne. Bezüglich des Sachaufwandes betont sie, dass
das Verfahren eine ordnungsgemäße Abrechnung sichere und mittlerweile auch die
Antragstellung und Nachweisführung relativ einfach sei.
Abschließend
informiert der Oberbürgermeister über eine Verständigung in der
Beigeordnetenkonferenz bezüglich des Verbrennens von Weihnachtsbäumen (sogenannte
Knut-Feste). Eine Genehmigung seitens der Verwaltung werde es immer dann geben,
wenn diese Feuer der Brauchtumspflege dienen.