17.01.2007 - 1 Festlegung der Beschlussfähigkeit und der ordnu...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 1
- Gremium:
- Ausschuss für Bildung und Sport
- Datum:
- Mi., 17.01.2007
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:30
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
Zu Beginn der Sitzung sind 9 stimmberechtigte Mitglieder des
Ausschusses für Bildung und Sport sowie 9 stimmberechtigte Mitglieder des
Jugendhilfeausschusses anwesend. (Frau Knoblich, Frau Drohla und Frau Schulze
sind Mitglieder in beiden Ausschüssen)
Somit sind beide Ausschüsse beschlussfähig.
Begrüßung und Eröffnung der Sitzung durch den Vorsitzenden
des Ausschusses für Bildung und Sport, Dr. Steinicke.
Dr.
Steinicke informiert, dass ihm
aufgrund der aktuellen Ereignisse betreffs der Eisenhart-Schule drei Anträge
auf Rederecht von vorliegen. Er schlägt vor, den Vertretern jeweils fünf
Minuten Rederecht einzuräumen und vor Eintritt in die Tagesordnung eine
Anhörung durchzuführen. Die Problematik betrifft beide Ausschüsse, da Schule
den Bildungsausschuss und Hort den Jugendhilfeausschuss tangiert.
Gegen den Vorschlag erhebt sich kein Widerspruch.
Dr. Steinicke schlägt Rederecht
für Frau Frehse, Förderverein der Eisenhart-Schule, Frau von Heimendahl
und Frau Cunze, Elternvertreter, vor. Er empfiehlt vor, die Argumente der
Eltern zur Kenntnis zu nehmen. Zur Problematik gibt es eine Beschlussvorlage
der Verwaltung und einen Antrag der Fraktion DIE LINKE.PDS , die in der
Stadtverordnetenversammlung am 31.01.2007 auf der Tagesordnung stehen und
vermutlich in die Ausschüsse überwiesen werden. Somit wird es genügend
Gelegenheit geben das Problem zu diskutieren.
Frau
Frehse bringt zum
Ausdruck, dass es erheblichen Widerspruch der Eltern gegen die einseitigen
Pläne der Stadt zum Umzug der Eisenhart-Schule an den Standort der
Rosa-Luxemburg-Schule gibt. Sie führt verschiedene Kritikpunkte auf.
Frau von Heimendahl stellt dar, dass die Raumprobleme erstmals in der Schulkonferenz im November diskutiert wurden. Fazit war, am Campus festzuhalten. Man sprach sich für den kurzfristigen Kauf des Grundstückes, den Abriss der Baracke, das Aufstellen von Containern und den Umbau der Aula aus. Am 21.12.06 erhielten die Eltern eine Einladung für eine außerordentliche Schulkonferenz am 09.01.07, auf der Vertreter der Verwaltung, die Schulleiterin der Rosa-Luxemburg-Schule und der Schulrat anwesend waren. Der Schulkonferenz wurden keine Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen, sondern es wurde nur der Fakt dargestellt. Es gab keine Alternative. Im Anschluss wurde der Brief der Schulleiterin zum Umzug an die Eltern verschickt. Im Hauptausschuss wurde dargestellt, alle Eltern seien mit dem Umzug einverstanden. Den Eltern wurde diese Entscheidung aufgezwungen, sie sind nicht angehört worden. Die Eltern halten am Campus fest, welches in ihren Augen nicht die teuerste Variante ist.
Frau Frehse kritisiert, dass die Schulleitung angehalten war
Stillschweigen zum geplanten Umzug zu wahren. Die Eltern hatten keine
Möglichkeit Stellung zu nehmen. Die Argumente der Verwaltung für den Umzug sind
der Ganztag und die Finanzen. Wenn die Eltern gewusst hätten, dass der Ganztag
Hebel für den Umzug ist, hätte man keinen Antrag gestellt. Hinsichtlich der
Finanzierung schlagen die Eltern Alternativvarianten vor, mit dem Ziel, den
Campus umzusetzen. Die Elternvertreter sind gern bereit darüber zu informieren.
Frau Cunze, Mutter von zwei Kindern, die inzwischen nicht mehr an der
Eisenhart-Schule sind und Mitglied der FDP, appelliert, dass die Verwaltung
ihre Entscheidung überdenken solle und die Variante umsetzen sollte, die alle
wollen. Man wird erkennen müssen, dass Eltern gewillt sind, Kinder in schöne
Schulen zu geben. Schulen sind ein Standortfaktor für eine Stadt.
Herr Bretz möchte deutlich machen, dass man im Hautausschuss am
10.01.07 den Eindruck hatte, dass das dort Gesagte mit der Schule abgestimmt
sei. Er stellte diesbezüglich eine Nachfrage und bekam die Antwort, dass die
Schulkonferenz in einer konstruktiven Atmosphäre verlaufen sei. Am Tag nach der
Hauptausschusssitzung erreichten ihn viele Elternbriefe. Man müsse jetzt
klären, wie man mit der jetzigen Situation umgehe. Eltern und Schüler müssen
beteiligt werden. In der nächsten Stadtverordnetenversammlung wird es eine
Beschlussvorlage zum Campus-Kurfürstenstraße geben. Ein Kernargument, welches
nicht gelöst ist, ist der Investitionsbedarf. Unklar ist, wie das Problem
Investitionsstau gelöst werden soll. Die CDU-Fraktion neigt sehr dazu die
Eisenhart-Schule an ihrem Standort zu belassen.
Frau Fischer informiert, dass am 18.01.07 eine Elternkonferenz
stattfinden soll, wo solche Detailfragen besprochen werden können. Sie
widerspricht energisch, dass im
Hauptausschuss etwas Falsches gesagt wurde. Die Schulkonferenz am 09.01.07 hat
votiert, dass in dieser Richtung weiter gearbeitet wird.
Frau Knoblich bringt zum Ausdruck, dass sie von Anfang an Bedenken hatte.
Der Beschluss einer Schulkonferenz sei etwas Bindendes. Sie fragt die Eltern,
wie ein einstimmiger Beschluss der Schulkonferenz zustande gekommen ist und 14
Tage später alles anders ist.
Herr Wendt hat die gleiche Frage.
Dr. Steinicke informiert, dass er bei beiden Schulkonferenzen anwesend
war und bestätigt, dass die Schulkonferenz zunächst für den Umzug votiert hat.
Das Problem scheint, dass in der Schulkonferenz 4 Eltern vertreten sind und die
Schule ca 300 Eltern hat. Anscheinend gibt es dort Differenzen. Er verweist
darauf, dass die Schulkonferenz anhörungspflichtig ist.
Frau Fischer verweist auf ein Schreiben vom 12.01.07, welches alle
Elternvertreter der Schulkonferenz unterschrieben haben. Nach der
Presseveröffentlichung hat die Schulkonferenz der Eisenhart-Schule ihre
Entscheidung zur Verlagerung des Schulstandortes widerrufen. Darauf hat die Verwaltung
reagiert und am 18.01.07 zu einer erneuten Schulkonferenz eingeladen. Die
Schulleiterin teilte mit, dass die Lehrerkonferenz dem Umzug zugestimmt hat.
Frau Frehse erklärt, dass es auf der Schulkonferenz keine Abstimmung
gab. Die Verwaltung habe das Projekt vorgestellt und es gab keine Alternative.
Es wurde gesagt der Campus sei tot. Die Eltern haben viele Kritikpunkte
angemerkt.
Frau Dr. Lotz merkt an, dass die in der Dezembersitzung des Ausschusses
für Bildung und Sport geäußerten Bedenken Realität geworden sind. Ihre Fraktion
wird über den Umzug noch einmal ernsthaft nachdenken und prüfen, inwieweit das
Verfahren akzeptabel ist. Sie bittet die Verwaltung ernsthaft zu prüfen, ob man
eine günstigere Lösung finden kann. Sie würde die Aufgabe des Standortes
bedauern.
Dr. Steinicke verweist auf die Stadtverordnetenversammlung am 31.01.07.
Dort werden dazu eine Beschlussvorlage der Verwaltung und ein Antrag seiner
Fraktion eingebracht. Es wird danach Gelegenheit geben, umfassend zu
diskutieren.
Herr Gohlke meint, die Situation war nicht vorherzusehen. Der Ausschuss
für Bildung und Sport müsse sich umfassend damit befassen. Er hält eine
Sondersitzung für dringend erforderlich und schlägt vor, diese an der
Rosa-Luxemburg-Schule durchzuführen, damit sich die Ausschussmitglieder ein
Bild machen können und sehen, welchen Investitionsbedarf man vor sich habe.
Herr Arndt erklärt, dass die Fraktion Bürger Bündnis /FDP die Argumente
der Eltern sehr ernst nehme. Man sei im Findungsprozess am Anfang. Er ist
entsetzt darüber, dass die Argumente der Verwaltung nicht mit den Argumenten
der Eltern übereinstimmen. Wenn es um Investitionen geht sollte man
Investitionen dort tätigen, wo sie am schnellsten den Schülern zu Gute kommen.
Das wäre nach seiner Auffassung in der Kurfürstenstraße.
Frau Drohla nimmt die Argumente der Eltern sehr ernst und meint, man
müsse sich selbst ein Bild verschaffen. Sie gibt zu bedenken, dass es ein sehr
langer Weg sein kann und fragt ob sich die Eltern auf unbestimmte Zeit mit
einer Containerlösung zufrieden geben wollen und die schöne Aula für zwei
Klassenräume umnutzen wollen.
Dr. Steinicke erklärt um 18.15 Uhr die Anhörung für beendet. Er informiert
die Eltern über die Möglichkeit, die Teilnahme an der
Stadtverordnetenversammlung am 31.01.07 zu beantragen, um die Diskussion zu
verfolgen.