17.01.2007 - 2 Jugendförderplan der Landeshauptstadt Potsdam 2...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 2
- Zusätze:
- Oberbürgermeister, FB Jugendamt
- Gremium:
- Ausschuss für Bildung und Sport
- Datum:
- Mi., 17.01.2007
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:30
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- FB Jugendamt
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Frau Dr. Müller schlägt aufgrund des engen Zeitplanes in der heutigen
Sondersitzung vor, die integrierte Grundschul- und Hortplanung zu vertagen. Sie
schlägt einen Zeitrahmen von ca. einer Stunde vor.
Herr Schweers bringt den Jugendförderplan ein und macht dabei deutlich,
dass aufgrund der Sozialraumorientierung der Jugendförderplan in dieser Form
letztmalig vorgelegt wird.
Schnittstellen:
Herr Becker gibt anhand einer Folie einen Überblick über die
Schnittstellen zwischen Jugendhilfe und Bildung und erläutert diese. Die
Unterlagen werden als Tischvorlage ausgereicht.
Auswertung der Schulsozialarbeit:
Herr Stahlberg informiert, dass insgesamt 8 Sozialarbeiter mit je 35
Wochenstunden an Potsdamer Schulen tätig sind. Er bedankt sich bei den
Schulleitern für die gute Zusammenarbeit.
Frau Syperrek weist darauf
hin, dass 75 % der Sozialarbeitarbeit Einzelfallberatungen sind. Trotz
sinkender Schülerzahl ist die Zahl der Fälle gestiegen. Sie geht auch auf die
Lebenssituationen der Schüler und Schülerinnen ein, gibt einen Überblick über
die Zusammenarbeit mit anderen Beteiligten und benennt die
Beratungsschwerpunkte. Von 41 allgemeinbildenden Schulen kann an 8 Schulen
Schulsozialarbeit abgedeckt werden. Die Schulsozialarbeiter wollen sich dem
wachsenden Bedarf stellen, man sollte gemeinsam versuchen Möglichkeiten zu
finden. Die Grundschule am Priesterweg hat schon über 13 Jahre einen Antrag zu
laufen.
Suchtpräventionsarbeit:
Herr Prinz-Schubert informiert, dass die Fachstelle ein überregionales Angebot
ist und sich vom Kita-Alter bis zu 27jährigen erstreckt. Anhand einer
Powerpoint-Präsentation gibt er einen Überblick über die durchgeführten
Veranstaltungen im Bereich Grundschule und Kita, die vom Jugendamt gefördert
und durch die Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam unterstützt werden.
Herr Schmolke, Leiter der Suchtpräventionsfachstelle, gibt einen
Überblick über die Gesundheitsfürsorge und Suchtprävention in Kita, Hort und
Grundschule und erörtert die Ziele. Er bietet an, den Ausschussmitgliedern die
Präsentation als PDF-Datei zur Verfügung zu stellen.
Frau Dr. Müller erklärt, dass zwei Anträge auf Rederecht zu
Schulsozialarbeit vorliegen. Sie schlägt vor, den Anträgen zu entsprechen.
Herr Voehse regt an, erst in die Diskussion einzusteigen und dann die
Redebeiträge anzuhören.
Frau Knoblich bittet sich an das vorgegebene Zeitlimit zu halten, da der
Bildungsausschuss im Anschluss an die gemeinsame Sitzung noch eine eigene
Tagesordnung abzuarbeiten hat.
Abstimmung zum Rederecht:
Zustimmung:
14
Ablehnung: 1
Dem Rederecht wird zugestimmt.
Herr Voehse stellt fest, dass ihm bei der Schulsozialarbeit in Potsdam
der Aspekt des politischen Zusammenhanges fehlt.
Frau Knoblich fragt nach den Angeboten des Malteser Treffpunkt Freizeit,
der erhalten wurde, um dort Kinder- und Jugendarbeit durchzuführen. Sie mahnt
das Konzept an, welches bereits im Sommer im Jugendhilfeausschuss beraten
werden sollte.
Frau Dr. Müller erklärt, dass dies in der nächsten Sitzung des
Jugendhilfeausschusses vorgestellt und beraten wird.
Herr Rudolph weist auf die dringende Erforderlichkeit der
Schulsozialarbeit hin und macht deutlich, dass nicht bei Einrichtung neuer
Stellen für Schulsozialarbeit an anderer Stelle gespart werden darf.
Frau Drohla fragt, ob keine Möglichkeit besteht, die Schulsozialarbeit
bei 8 Stellen zu belassen oder zu steigern. Ihr ist aufgefallen, dass Bambus
e.V. den Antrag auf Betriebserlaubnis nicht eingereicht hat und trotzdem
arbeiten darf.
Herr Schweers erklärt, dass dies der Antrag für AKI war, der nicht
eingereicht wurde, weil dies durch den Träger derzeit noch nicht durchgeführt
wird. Er sieht derzeit keine Möglichkeit Mittel einzusetzen, um die
Schulsozialarbeit auszuweiten.
Frau E. Müller erinnert daran, dass die Schulsozialarbeiterstellen
ursprünglich aus dem 610-Stellen-Programm eingerichtet und gefördert wurden.
Diese Förderung wird immer weiter zurückgefahren. Aus ihrer Sicht ist die
Schulsozialarbeit unverzichtbar. Es sollte insgesamt überlegt werden, ob nicht
an jeder Schule ein Schulsozialarbeiter zur Verfügung stehen sollte. Der
Jugendhilfebereich deckt einen großen Bereich der Sozialarbeit ab, aber für die
Schulen reicht es nicht aus. Man sollte nicht den Streit beginnen, ob Mittel
für Schulsozialarbeit aus dem Bereich Schule bereit gestellt werden können. Sie
plädiert dafür, mit dem Land darüber ins Gespräch zu kommen, dass an jeder
Schule ein Schulsozialarbeiter zur Verfügung steht. Dies ist aber durch die
Kommune nicht leistbar.
Frau G. Fischer ergänzt, dass dies auch im Bildungsausschuss des
Städte- und Gemeindebundes thematisiert wurde und erneut an das MBJS
herangetragen wird. Der Fachbereich Schule und Sport hat Chill Out in die
Schulleiterberatungen eingeladen, um Kontakte herzustellen.
Herr Liebe macht deutlich, dass die Schulsozialarbeiter auch durchaus
politische Entwicklungsarbeit in den Gesprächen mit den Schülern leisten. Es
ist aber auch eine Aufgabe der Eltern, hier einzuwirken. Durch Ganztagsschule
erhalten Lehrer mehr Stundenzuweisungen. Diese Ressourcen sollten über
Qualifizierung der Lehrer genutzt werden.
Herr Lehmann fragt, ob grundsätzlich eine Komm-Struktur bei der
Schulsozialarbeit besteht oder ob es auch aufsuchende Arbeit gibt.
Herr Burck erklärt, dass nur mit den Schülern gearbeitet wird, die
dies auch wollen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, Schüler zu den Sozialarbeitern
zu schicken.
Herr Kümmel weist auf die Tabelle mit den Kosten und
Sozialarbeiterstellen hin. Er
fragt, ob bei der Stellenfortschreibung bis 2010 von absoluten Zahlen
ausgegangen wurde und wie die Zahlen zustande kommen. Er möchte auch wissen,
wie der Aufwuchs in der Geschäftsstelle des Stadtjugendringes (SJR) zustande
kommt und was die Aufgaben des Koordinators der Schulsozialarbeit beinhalten.
Herr Schweers informiert, dass diese Zahlen nach dem demografischen
Faktor und den Sozialindikatoren
in den Sozialräumen berechnet sind. Die Ausweitung der Arbeit der
Geschäftsstelle des SJR war seit Längerem eine Forderung des
Jugendhilfeausschusses.
Herr Stahlberg berichtet kurz über seine Aufgaben.
Herr Harder lädt Herrn Kümmel ein, sich vor Ort die Arbeit anzusehen.
Er verweist auch auf die Internetseiten des SJR.
Frau Eichelbaum, Schulleiterin der Grundschule am Priesterweg,
informiert über die Situation an ihrer Schule. Sie macht darauf aufmerksam,
dass die Probleme der Kinder insgesamt immer vielschichtiger werden und betont
die Wichtigkeit und Unverzichtbarkeit der Schulsozialarbeit.
Frau Dr. Müller macht deutlich, dass der Antrag dieser Schule auf
einen Schulsozialarbeiter höchste Priorität hat.
Frau Röber, stellv. Schulleiterin der Weidenhof-Grundschule, weist auf
die sehr gute Zusammenarbeit mit den Schulsozialarbeitern hin. Sie schildert
kurz einige Situationen, bei denen ein Schulsozialarbeiter unerlässlich ist.
Frau Dr. Müller macht deutlich, dass Schulsozialarbeit ein ganz
wichtiger Faktor ist. Es muss alles daran gesetzt werden, um zumindest die
Schulsozialarbeit zu verstetigen. Aufgrund der sozialen Entwicklung in Potsdam,
wonach sich weiterer Bedarf abzeichnet, auf den zu reagieren ist, muss es
arbeitsteilige Lösungen zwischen Land und Kommune geben. Die Ressourcen aus Ganztag sollten perspektivisch
durch Qualifizierung der Lehrer genutzt werden können
Frau Dr. Müller unterbreitet folgenden Verfahrensvorschlag:
Im Ergebnis der heutigen gemeinsamen Sitzung sollte
ein gemeinsames Schreiben an das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
gerichtet werden, mit der heute erarbeiteten Tendenz. Beide Ausschüsse sollten
in ihren nächsten Sitzungen darüber befinden.
Dr. Steinicke stimmt dem Vorschlag zu.
Frau Dr. Müller macht auf die ausgereichten Flyer zur Fachtagung
„Ohnmächtige Jugend(arbeit)?“ der Stadtverwaltung am 30.01.2007 aufmerksam.
Anlagen zur Vorlage
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