14.06.2007 - 6 Museumsstandorte Altes Rathaus und Brocksches H...

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Herr Bruckner, neuer Eigentümer der Immobilie Brocksches Haus, stellt seine Gesamtkonzeption für das Areal in der Yorckstraße vor. Bei der Unterbringung des Potsdam- Museums im Brockschen Haus, versehen mit einem hinteren Anbau, der für die Erschliessung als Museumsstandort erforderlich ist sowie der Nutzung des wiederaufzubauenden Langen Stalls als Lapidarium der Schlösserstiftung und einer möglichen Kunsthalle, für die ebenfalls Platz vorhanden wäre, könnte an diesem Ort ein einzigartiges kulturhistorisches Ensemble entstehen.

Er bietet der Stadt an, sämtliche Sanierungs- und Investitionskosten zu tragen, im Gegenzug soll die Stadt das Brocksche Haus für mindestens 20 Jahre mieten. Die Kaltmiete beträgt nach seinen Angaben für eine Nutzflächen von 2150 Quadratmetern für die ersten zehn Jahre 11 Euro, für weitere 5 Jahre 75 Cent zusätzlich. Danach bestünde eine freiverhandelbare Option für nachfolgende Jahre. Bei den Nebenkosten müsse man, ohne enthaltene Stromkosten, mit 2,75 Euro rechnen.

Weiter informiert er, dass der Mietpreis vertraglich festgeschrieben wird und somit für die Stadt keinerlei Risiko darstellt. Allerdings müssen notwendige Instandhaltungsmaßnahmen, die durch die Nutzung des Gebäudes anfallen, durch den Mieter aufgebracht werden.

 

Auf Nachfrage von Frau Geywitz, was den Verkauf des Hauses betrifft, macht Herr Bruckner deutlich, dass er einen Verkauf ausschließt, da er bei einer Verkaufsklausel im Vertrag die mögliche Denkmalabschreibung verlieren würde.

 

Herr Richter stellt die Kostenkalkulation vor, die sich aus der Unterbringung des Potsdam- Museums im Alten Rathaus ergibt. Die Gesamtinvestitionkosten für den Umbau des Alten Rathauses als Kulturhaus belaufen sich auf ca. 6,2 Millionen Euro. Bei einem Einzug des Potsdam- Museums entstünden noch einmal Mehrkosten in Höhe von 800 000 Euro. Die Kaltmiete wird mit 9,87 Euro im ersten Jahr und 10,25 Euro nach zwanzig Jahren veranschlagt. Die Betriebskosten betragen, inklusive Strom, 3,78 Euro, ebenfalls enthalten sind Instandhaltungskosten im Innenbereich. Bereits eingeplant  für die Sanierung des Alten Rathauses sind 2,5 Millionen an Hauptstadtmitteln.

Herr Richter macht deutlich, dass sobald eine Entscheidung bezüglich des Museumsstandortes gefallen ist, der Sanierungsplan überarbeitet wird und im nächsten Jahr mit dem Umbau des Hauses bei Aufrechterhaltung des laufenden Betriebes begonnen werden kann. 

 

Frau Dr. Seemann erläutert kurz die vorab ausgereichte Tabelle zur Bewertung der beiden möglichen Standorte des Potsdam-Musems. Sie teilt weiter mit, dass es positive Signale seitens der Sprotte- Stiftung gibt, bei einer dauerhaften Ausstellung der Bilder von Siegward Sprotte im neuen Museumsstandort, sich auch finanziell zu beteiligen.

Sollte das Brocksche Haus einr kommunalen Nutzung zugeführt werden, entfallen die Ausgleichszahlungen seitens des Investors an die Stadt Potsdam.

 

Frau Dr. Köstering hält aufgrund der kleinteiligen, kabinettartigen Raumstruktur sowie der positiven Nordausrichtung der großen Fenster das Brocksche Haus für den idealen Museumsstandort. Ebenfalls passt der Charakter der Sammlung des Potsdam- Museums sehr gut zum Charakter des Brockschen Hauses und seiner Räume. Von der Lage her könnte das Museum an disem Standort einen Schlußstein zu einem Museumsquartier mit HBPG, Filmmuseum und Naturkundemuseum bilden. Beim Alten Rathaus verlangt eine museale Nutzung eine teilweise neue Untergliederung und Verdunkelung der Fenster.

 

Herr Schultheiß gibt zu bedenken, dass bei der Unterbringung des Museums im Alten Rathaus, der Besucherzugang durch den davor befindlichen Landtag, welcher zeitweilige Absperrungen notwendig machen wird, beeinträchtigt werden könnte.

 

Frau Hüneke weist darauf hin, dass man mit dem Alten Rathaus das letzte Kulturhaus der Stadt habe und dieses mit dem Potsdam Forum ausgefüllt ist und dementsprechend das Museum an diesem Standort keine Entwicklungsmöglichkeiten hätte.

 

Frau Dr. Schröter hält das Plädoyer von Frau Dr. Köstering bezüglich des Brockschen Hauses für überzeugend und spricht sich dafür aus, das bisherige Konzept des Alten Rathauses zu erhalten.

 

Herr Dr. Scharfenberg unterstreicht noch einmal, dass der Standort Brocksches Palais eine machbare Alternative darstelltund man die vorgestellten ernsthaften Ansätze trotz des hohen Finanzvolumens angehen sollte.

 

Herr Kapuste stellt abschliessend fest, dass bevor ein Votum zu dem Standort aus finanzieller Hinsicht erfolgt, erst einmal die Einschätzung aus inhaltlicher bzw. fachlicher Sicht erfolgen sollte. Eine endgültige Positionierung zu einem konkreten Standort sollte in der Sondersitzung des Kulturausschusses am 30. August 2007 vorgenommen werden.

Auch wenn er das Brocksche Ghaus favorisiere, so halte er auch das Alte Rathaus für einen geeigneten Standort. Bei einer Entscheidung des Ausschusses für das Brocksche Haus erwarte er die Bereitschaft der Stadtverwaltung, hierfür die erforderlichen Haushaltsmittel bereit zu stellen.

 

Der Kulturausschuss plädiert in einem ersten Votum für das Brocksche Haus als Museumsstandort. In der Sondersitzung des Kulturausschusses am 30. August 2007 soll eine endgültige Entscheidung bezüglich des neuen Museumsstandortes fallen.

 

Einstimmig angenommen

 

 

 

 

 

 

 

 

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