18.12.2007 - 4 Kompensatorische Sprachförderung / Qualitätsforum
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Jugendhilfeausschuss
- Datum:
- Di., 18.12.2007
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 16:30
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Sprachförderung
Frau Figiel erörtert das Landesprogramm zur „Kompensatorischen
Sprachförderung im Jahr vor der Einschulung“ und weist darauf hin , dass das
Kita-Gesetz im § 3 Abs. 1 die Kindertagesstätten berechtigt und verpflichtet,
bei den von ihnen betreuten Kindern im letzten Jahr vor der Einschulung den
Sprachstand festzustellen und wenn erforderlich, Sprachkurse durchzuführen.
Sie gibt Erläuterungen zur Sprachstandsfeststellung und weist darauf hin, dass durch das Land für die Sprachförderung ca. 2,5 Mio Euro bereit gestellt werden, von denen die Landeshauptstadt Potsdam ca.100.000 Euro erhalten hat.
Für
die Fortbildung des Personals wurden 2007 durch das Land 422.000 Euro zur
Verfügung gestellt. Die Praxisberatung im Land Brandenburg wird zusätzlich mit
110.000 Euro unterstützt.
Frau
Figiel informiert, dass bereits 40 Potsdamer Erzieherinnen im Rahmen der
Fortbildung qualifiziert werden konnten. Anfang 2008 wird eine Informationsveranstaltung
für Kita- Leiterinnen und Träger durchgeführt.
Im kommenden Jahr werden zwei weitere Fortbildungen für ca. 40 Erzieherinnen stattfinden.
Herr Wernick-Otto stellt fest, dass keine Mittel für die
Umsetzung der Bildungsziele übrig bleiben.
Er fragt, wo Netzwerke für
die Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund angebunden werden.
Herr Schweers erklärt, dass die benannten Mittel zusätzlich ausgereicht
wurden.
Er stimmt Herrn Wernick-Otto zu, dass für
Bildungsmittel keine finanziellen Mittel übrig sind.
Frau Figiel macht darauf aufmerksam, dass die Idee der Netzwerke war,
die Betroffenen zusammen zu bringen, die Bedarfe festzustellen und mögliche
Unterstützungsmöglichkeiten zu finden.
Frau Schulze weist darauf hin, dass der Jugendamtsleiter in der Presse
mitgeteilt hat, dass es ein finanzielles Defizit gibt. Sie fragt, ob dieses
jetzt gedeckt ist.
Sie bittet um Information,
ab wann in Potsdam das Verfahren der kompensatorischen Sprachförderung
angewandt wird.
Frau Schulze fragt, ob die
110.000 Euro für Praxisberatung jährlich ausgereicht werden oder ob dies eine
einmalige Zuwendung ist.
Frau Figiel erklärt, dass diese Mittel auch im nächsten Jahr in
gleicher Höhe ausgereicht werden sollen.
Sie informiert, dass sich
die Einrichtungen mit einer bereits fortgebildeten Erzieherin mit zeitlichem
Verzug an den Verfahrensablauf halten.
Herr Schweers erklärt, dass von den 110.00 Euro für die Praxisberatung
das gesamte Land lediglich 6.000 Euro für Potsdam sind.
Frau Figiel weist darauf hin, dass die Einrichtungen, die hier bereits
präventiv arbeiten, einen geringeren Anteil an Kindern mit Sprachförderbedarf
haben.
Frau Eiserbeck fragt nach der praktischen Umsetzung der Sprachförderung,
da nicht jede Einrichtung eine qualifizierte Erzieherin hat.
Frau Figiel erklärt, dass zum Schuljahr 2009/10 die
Sprachstandsfeststellung und -förderung Pflicht wird und in jeder Einrichtung
eine qualifizierte Erzieherin sein sollte. Kleine Einrichtungen werden sich
diesbezüglich sicherlich zusammenschließen. Auch aus dem Grund, dass viele
Übungen Gruppenübungen sind.
Sie weist auch darauf hin,
dass Sprachtests nicht bei Kindern durchgeführt werden, bei denen eindeutig
klar ist, dass keine Defizite vorliegen.
Frau Drohla fragt, inwieweit eine so intensive Qualifizierung von
Erzieherinnen notwendig ist. Aus ihrer Sicht gehört dies grundsätzlich zum
Berufsbild einer Erzieherin.
Sie
fragt nach dem Personalschlüssel in den Kitas und ob es die Möglichkeit der
Erhöhung des Schlüssels bei bilingualer Erziehung gibt.
Frau
Figiel erklärt,
dass immer wieder deutlich gemacht wird, dass es im Land Brandenburg den
schlechtesten Personalschlüssel gibt. Von Seiten des Landes wird signalisiert,
dass keine Erhöhung des Personalschlüssels erfolgen wird.
Sie informiert, dass die Praxisberaterinnen des Landes Brandenburg Anfang 2008 eine Petition beim Land einreichen werden.
Herr Schweers ergänzt, dass sich der Personalschlüssel folgendermaßen
gestaltet:
Bei den unter 3-jährigen
Kindern betreut eine Erzieherin (0,8 Stellen) 7 Kinder. Bei den 3- bis
6-jährigen betreut eine 1 Erzieherin 15 Kinder. Im Hortalter werden 18 Kinder
durch eine Erzieherin betreut.
Herr Lehmann fragt nach dem Umfang der Fortbildung für
Sprachförderkurse.
Frau Figiel erklärt, dass es sich hierbei um 100 Fortbildungsstunden
handelt.
Herr Lehmann fragt wie die Förderung in der Kita erfolgt.
Frau Figiel erklärt, dass pro Kind und pro Übungseinheit 15 Minuten
geplant sind. Sie weist darauf hin, dass noch keine konkrete Aussagen getroffen
werden können, da noch keine
Erfahrungswerte vorliegen
Frau Eiserbeck schlägt vor, dass zu gegebener Zeit ein Sachstand zu
diesem Thema gegeben wird.
Frau Figiel schlägt vor, zum Ende dieses Kita-Jahres einen
Sachstandsbericht zu geben.
Qualitätsforum
Herr Schweers erörtert die Umsetzung der Qualitätsfeststellung.
Hierzu
wurden alle 87 Kitas mit einem Fragebogen angeschrieben. Es ist aber nur von 32
Einrichtungen eine Rückmeldung erfolgt. Daher gibt es derzeit die Überlegung,
ein Qualitätsforum ins Leben zu rufen.
Er
stellt die Ziele des Qualitätsforums vor und betont, dass im Qualitätsforum
auch freie Träger mitwirken sollen.
Er
bittet darum, dass auch ein Mitglied des Jugendhilfeausschusses in dieser
Fachgruppe mitarbeitet.
Herr Schweers stellt die Zeitschiene vor und erklärt, dass die Gründung der Arbeitsgruppe bis Ende Januar 2008 erfolgt sein soll. Ziel ist es, im September 2008 eine entsprechende Beschlussvorlage im Jugendhilfeausschuss vorzulegen.
Frau Dr. Müller schlägt vor, die gezeigten Folien als Anlage
zum Protokoll zu nehmen.
Sie weist darauf hin, dass
der Zeitplan sehr ehrgeizig ist.
Herr Wernick-Otto hält das Qualitätsforum für einen möglichen Weg
der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben.
Herr Voehse schlägt Herrn Wernick-Otto für die Mitarbeit im
Qualitätsforum vor, wenn dieser damit einverstanden ist.
Frau Knoblich unterstützt den Vorschlag von Herrn Voehse.
Frau Eiserbeck schlägt vor, einen weiteren Vertreter des
Jugendhilfeausschusses in das Qualitätsforum zu entsenden Sie bekundet ihr
Interesse an der Mitarbeit im Qualitätsforum.
Frau Dr. Müller gibt zu bedenken, dass hier eine Vertretung im
Falle des Ausfalls durch Urlaub oder Krankheit schwierig ist.
Frau Dr. Müller schlägt vor, dass Herr Wernick-Otto und Frau
Eiserbeck als Vertreter des Jugendhilfeausschusses im Qualitätsforum
mitarbeiten.
Dagegen erhebt sich kein Widerspruch.