27.02.2008 - 3 Luftschiffhafen
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3
- Zusätze:
- Fraktion SPD
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 27.02.2008
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Vorlage:
-
07/SVV/1060 Luftschiffhafen
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion SPD
- Beschluss:
- vertagt
Der Oberbürgermeister verweist auf
die Festlegungen in der Sitzung des Hauptausschusses vom 30. Januar 2008, einen
Bericht zur Entwicklung des Luftschiffhafens unter Leitung des Regiebetriebes
zu geben sowie die Darstellung der Bedingungen für eine Auslagerung.
Anschließend beantragt Herr Dr.
Scharfenberg das Rederecht für Herrn Dr. Henrich vom Sportbund Potsdam e.V.,
wogegen sich kein Widerspruch erhebt.
Frau Fischer erläutert an Hand
visueller Darstellung die Ausgangssituation im Jahr 2005 für den Regiebetrieb,
dessen Zielstellungen, Erfolge und weiteren Vorhaben. Sie verweist dabei auf einen
Investitionsbedarf für die nächsten 5 Jahre in Höhe von 23,7 Millionen Euro,
von denen die Stadt allein 8,7 Millionen Euro selbst aufbringen müsste. Daran
anschließend erläutert Herr Exner, dass die bis 2011 benötigten 5,5 Millionen
Euro im Investitionshaushalt der Stadt nicht darstellbar seien und darüber
hinaus zu Lasten anderer Investitionen gehen würden. Er erläutert ebenfalls an
Hand visueller Darstellung alternative Finanzierungsmaßnahmen bei der Variante
„Eigenbetrieb“ und der Variante „GmbH“ unter Einbeziehung der notwendigen
Entwicklung der „Marke Luftschiffhafen“. Im Ergebnis dessen empfehle die
Verwaltung die Pro Potsdam als künftigen Betreiber.
Anschließend nimmt Herr Dr. Henrich
das beantragte Rederecht wahr und informiert über eine Beratung der am
Luftschiffhafen ansässigen Vereine.
Im Ergebnis der Beratung haben diese 7 Thesen verabschiedet, die bei
einer privatwirtschaftlichen Lösung zu berücksichtigen seien. Diese liegen den
Mitgliedern des Hauptausschusses in einer entsprechenden Mitteilung des
Stadtsportbundes vor. Er betont im Weiteren, dass ein kompetenter Betreiber und
Entwickler mit entsprechenden Erfahrungen im Facility-Management dringend
benötigt und die Mitbestimmung der Sportler vertraglich festgelegt werde.
Herr Dr. Scharfenberg führt aus,
dass diese Drucksache einschließlich des Änderungsantrages der Fraktion DIE
LINKE seit Dezember vergangenen Jahres im Geschäftsgang und die Verwaltung
seitdem damit konfrontiert sei. Die jetzt gegebenen Informationen hätten die
Stadtverordneten viel früher und schriftlich in die Hand bekommen müssen und deshalb bitte er, die Folien
schriftlich auszureichen. Die Ergebnisse des Regiebetriebes zeigen, dass hier
eine gute Arbeit geleistet wurde, diese Form nun aber am „Ende“ sei. Die Stadt
habe nicht nur eine sondern zwei Möglichkeiten der Auslagerung, so dass er
neben der Pro Potsdam auch die Stadtwerke in die Prüfung und Überlegung
einbezogen wissen wolle. Er gibt zu bedenken, dass auch die städtischen
Gesellschaften nicht das „Füllhorn ausschütten“ könnten und fordert, die
nächsten Wochen zur Fixierung der Modalitäten zu nutzen.
Der Oberbürgermeister sagt zu, die
Vorträge in einer entsprechenden Textform dem Protokoll beizufügen. Er betont,
dass neue Formen für die Entwicklung des Luftschiffhafens erforderlich seien
und Herr Exner die „Richtung“ dafür deutlich gemacht habe. Eine definitive
Entscheidung sei jedoch auf Grund der bisherigen Informationen kaum möglich und
deshalb schlage er eine Zurückstellung und Diskussion mit dem Haushaltsentwurf
für 2008 vor. Bezüglich der Investitionen gebe es keine
Dispositionsmöglichkeiten, weil auch die anderen Vorhaben keinen Aufschub
dulden.
Frau B. Müller bittet, in den
Anlagen farblich zu kennzeichnen, welche Gebäude abgerissen werden bzw. wurden.
Herr Schubert bedankt sich in seinen
Ausführungen für die geleistete Arbeit des Regiebetriebes und spricht sich für
eine umfassende Prüfung aller Möglichkeiten – auch der Übertragung an die
Stadtwerke – aus; aus seiner Sicht sei die Pro Potsdam allerdings prädestinierter
dafür. Er schlägt vor, ein entsprechendes Gremium zu schaffen, um dem Sport die
Möglichkeit zu geben, gehört zu werden.
Herr Schüler merkt kritisch an, dass
ihm die Darstellung der wirtschaftlichen Entwicklung gefehlt habe. Man müsse
die Risiken und Kosten kennen, die dauerhaft für den städtischen Haushalt
entstehen. Dies, so der Oberbürgermeister, werde den Unterlagen für das
Protokoll beigefügt.
Frau Paulsen führt aus, dass die
Fraktion CDU eine Entwicklung in Richtung Pro Potsdam für die bessere halte und
ihrer Fraktion eine Zieldefinition zur „Marke Luftschiffhafen“ fehle, da so
nicht genau zu erkennen sei, in welche Richtung das gehe. Die CDU empfehle,
auch über private Mitgesellschafter nachzudenken.
Herr Schliepe bittet, in die Prüfung
nicht nur die Pro Potsdam, sondern auch die Stadtwerke einzubeziehen.
Auffallend sei der Trend, wenn das Geld der Stadt nicht reiche, nach einer
Privatisierung zu „rufen“. Das bedeute aber, dass der Einfluss der Stadt immer
geringer werde.
Frau
Bankwitz bedankt sich für die vorgetragenen Informationen und sieht die
Möglichkeit für eine Entscheidung am heutigen Tag ebenfalls nicht gegeben. Da
die Stadtwerke mit dem Bäderbetrieb bereits eine nicht zum Gesellschaftszweck
gehörende Tätigkeit übernommen habe, könne man auch eine Zusammenführung von
Bäderbetrieb und Luftschiffhafen prüfen. Auf die Nachfrage von Frau Dr.
Schröter, ob es eine Präferenz für die Pro Potsdam gebe, die sich aus dem
Haushalt ablesen lasse, antwortet der Oberbürgermeister, dass auf jeden Fall
die Notwendigkeit einer Auslagerung abzulesen sei. Die Nachfrage von Herrn Dr.
Scharfenberg, ob beide Varianten, also Pro Potsdam und Stadtwerke, noch möglich
seien, bejaht der Oberbürgermeister.