28.05.2008 - 7.4 weitere Verfahren zur Haushaltssatzung 2008
Grunddaten
- TOP:
- Ö 7.4
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 28.05.2008
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
weitere Verfahren zur Haushaltssatzung 2008
Der Oberbürgermeister verweist darauf, dass die
entsprechenden Vorlagen in die Tagesordnung der nächsten Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung unter der Maßgabe einer schnellen Beschlussfassung
und Genehmigung aufgenommen wurden. Er habe alle Fraktionsvorsitzenden für den
kommenden Montag eingeladen, um deren Vorstellungen noch einmal abzuwägen. Er
gehe aber davon aus, dass alle Änderungsvorschläge mit einer Deckungsquelle
versehen werden. Da u. a. die Stellen für zusätzliche Schulsozialarbeiter das
Thema war, an dem der Haushalt gescheitert sei, habe die Verwaltung eine
Verständigung im Jugendhilfeausschuss vorgeschlagen und werde dazu selbst einen
Vorschlag unterbreiten. Ebenso werde zum Thema „Schulessen“ eine Modifizierung
erfolgen; hierzu habe man die Verfahren anderer Städte mit in die Prüfung
einbezogen. Er betont, dass in anderen Städten mit unterschiedlichen Verfahren,
die Effekte eines kostengünstigeren oder kostenlosen Schulessens nicht
nachweisbar seien. Der dazu gefasste Beschluss der Stadtverordnetenver-sammlung
sei weiter zu diskutieren und zu evaluieren. Insofern hoffe er auf eine
einvernehmliche Regelung und Verständigung. In diesem Zusammenhang habe Herr
Dr. Scharfenberg um eine Information bezüglich der zu erwartenden
Steuereinnahmen gebeten, die Herr Exner im Anschluss erläutern werde. Er meine
aber, dass damit nicht zu erwarten sei, dass das Anliegen in einem „günstigeren
Licht“ erscheine.
Herr Exner verweist eingangs darauf, dass für die nächste
Sitzung der StVV eine neue Drucksache-Nummer vergeben und eine neue Vorlage
eingereicht worden sei, da die Haushaltssatzung am 21.05.08 abgelehnt wurde. In
der neu eingereichten Satzung habe die Verwaltung alle Änderungen und
Ergänzungen, die sie selbst betreffen sowie alle vom Ausschuss für Finanzen zur
Annahme empfohlenen mit aufgenommen, so dass die „schwarze Null“ gesichert sei.
Bezüglich der zu erwartenden Steuereinnahmen erläutert er schriftlich
ausgereichte Materialien. Er betont, dass die dem Entwurf der Haushaltssatzung
zugrundeliegenden Zahlen auf sorgfältigen Steuerschätzungen und auf der
Grundlage der Erfahrungen der letzten Jahre beruhen. Er erläutert im Einzelnen
die Steuerarten Grundsteuer B, Gewerbesteuer, Umsatzsteuer und den
Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer sowie deren Höhe, die für 2008 zu
erwarten sei. Gleichzeitig werden Risiken und Faktoren erläutert, die diese
beeinflussen könnten. In diesem Zusammenhang betont Herr Exner, dass auch die
Nachhaltigkeit der Steuereinnahmen nicht sicher sei und demzufolge Änderungen,
die über mehrere Jahre Auswirkungen auf den Haushalt haben, „schwierig“ seien.
Herr Dr. Scharfenberg führt aus, dass er sich über die
„Einsichtigkeit“ des Oberbürgermeisters freue und damit die Grundlage für einen
Haushaltsbeschluss geschaffen wurde. Er betont, dass die Fraktion DIE LINKE
einen beschlossenen Haushalt wolle und das auch für möglich halte. Er wolle
konkrete Zahlen für 2007 und das I. Quartal 2008 haben und meine, dass die
Einkommenssteuer-entwicklung für Potsdam „nach oben gehe“, was dazu berechtige,
über die Größenordnungen der Änderungsanträge aus der letzten Sitzung positiv
zu entscheiden. Herr Exner entgegnet, dass er nicht auf den Jahresabschluss
vorgreifen und Zahlen nennen wolle, die im Endeffekt nicht haltbar seien.
Außerdem liege die Betonung auf „Nachhaltigkeit“ und das sei es, was zur
Vorsicht mahne. Die Ergebnisse für das I. Quartal lägen noch nicht vor; er
könne sie jedoch nachliefern. Der Oberbürgermeister verweist auf die immer noch
fehlende Eröffnungsbilanz, so dass man nicht wisse, ob man „darüber“ oder
„darunter“ liege. Das mach den Haushalt „unwägbar“ und mahne zur Zurückhaltung.
Herr Schliepe meint, dass seine Änderung bezüglich der
Deckungsquellen und der Angabe, diese in zusätzlichen Steuereinnahmen zu
suchen, nicht falsch gewesen sei. Da in der neuen Haushaltssatzung nur die
Änderungen der Verwaltung selbst und die vom Ausschuss für Finanzen zur Annahme
empfohlenen übernommen wurden, erneuere er seine Kritik einer starken
Ungleichbehandlung zwischen den „verwaltungsnahen“ und den „verwaltungs-fernen“
Fraktionen. Die Übernahme dieser Änderungen und Ergänzungen zementiere genau
das, weil mögliche Deckungsquellen dadurch bereits aufgebraucht seien. Dem
widerspricht der Oberbürgermeister, denn es habe auch die Zustimmung zu
Änderungsvorschlägen aus anderen Fraktionen gegeben. Er fordert dazu auf,
weitere Änderungen konkret zu untersetzen und sichert eine konstruktive
Begleitung seitens der Verwaltung zu.
Herr Schüler führt aus, dass die Fraktion Grüne/ B 90 einige
Änderungen deshalb abgelehnten habe, weil sie Auswirkungen auf mehrere
Haushaltsjahre gehabt hätten und keine Deckung vorhanden gewesen sei. Von einer
Kurzschlussreaktion seiner Fraktion könne da keine Rede sein.
Herr Schubert verweist abschließend auf die im schriftlichen Material ausgewiesene Entwicklung der Schulden, die eine eventuelle positive Entwicklung der Steuereinnahmen in einem anderen Licht erscheinen lasse. Bevor neue „Wohltaten“ verteilt würden, gelte es, die Schulden abzubauen.