17.02.2009 - 2 Informationen der Verwaltung
Grunddaten
- TOP:
- Ö 2
- Datum:
- Di., 17.02.2009
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Unterbringung und Betreuung ausländischer Flüchtlinge
Frau Müller informiert, dass es bezüglich des Umzuges der ausländischen
Flüchtlinge am 03.02.2009 eine erweiterte Expertenrunde vor Ort gegeben hat. Am
16.02.2009 hat dann im Bürgerhaus am Schlaatz eine Bürgerversammlung
stattgefunden.
Im Ergebnis kann gesagt werden,
dass die Bürgerversammlung eine gute Veranstaltung war, die letztlich sehr
konstruktiv verlaufen ist. Es wurde deutlich, dass begleitende Maßnahmen und
ein Stadtteilkonzept als sehr wichtig erachtet werden.
Die
Entscheidung über den Umzug des Übergangswohnheimes an den Schlaatz soll am
25.02.2009 im Hauptausschuss getroffen werden. Danach werden umgehend durch die
Diakonie Gespräche mit den Betroffenen bezüglich des Umzuges geführt.
Zur
Entwicklung der begleitenden Maßnahmen wird eine Arbeitsgruppe gebildet.
In
dieser Arbeitsgruppe werden die Diakonie, Vertreter der Verwaltung, die
Ausländerbeauftragte, die Polizei u.a. mitwirken.
Auch regelmäßige Gesprächsforen sollen je nach Bedarf mindestens einmal im Quartal durchgeführt werden. Aber auch gemeinsame Projekte sind geplant.
Herr Fröhlich bittet, den Ausländerbeirat sowie die Interessenvertretung
der Asylbewerber einzubeziehen. Auch die Bewohner der Waldstadt I sollten
einbezogen werden.
Frau Müller macht darauf aufmerksam, dass die Aufzählung der Akteure
nicht abschließend war. Sie macht deutlich, dass der Ausänderbeirat einbezogen
ist.
Frau von Halem hebt hervor, dass die Bürgerveranstaltung sehr gelungen
war. Die Einbindung der Flüchtlinge in das gesamte Projekt ist aus ihrer Sicht
wichtig. Sie macht aber auch deutlich, dass nach der Beschlussfassung durch den
Hauptausschuss ein weiteres Bürgergespräch durchgeführt werden sollte.
Auch
die Frage der Unterbringung der Flüchtlinge in Wohnungen sollte weiterhin
verfolgt werden.
Frau Müller betont, dass aktuell auch weitere Wohnungen für diejenigen
gesucht werden, die mit Erfolg in Wohnungen untergebracht werden können. Dies
bleibt weiterhin die Strategie der Landeshauptstadt Potsdam.
Frau Schulze weist darauf hin, dass es mit dem Standortwechsel der
Einrichtung auch einen Trägerwechsel gibt. Sie fragt, in wie fern mit beiden
Trägern einvernehmlich der Umzug besprochen wird und ob es bereits eine
Zeitschiene zum Umzugsverfahren (Step-by-Step) gibt.
Frau Müller erklärt, dass es diese Gespräche erst dann geben kann,
wenn es einen Beschluss des Hauptausschusses gibt. Sie sagt zu, im nächsten
Ausschuss für Gesundheit und Soziales weitere Informationen zu geben.
Herr Nickel stellt fest, dass zu Beginn der Bürgerversammlung am
16.02.2009 aus seiner Sicht eine sehr schlechte Stimmung mit hohem
Gewaltpotenzial vorhanden war. Daran waren aus seiner Sicht die Gruppe „Die Andere“ und die Fraktion „Die
Linke“ maßgeblich beteiligt. Er hat Informationen, dass bereits im September
2008 durch Bauarbeiter am Objekt ausgesagt wurde, dass dort ein
Asylbewerberheim gebaut wird. Dieses widerspricht den Aussagen der Verwaltung.
Frau Müller macht deutlich, dass sie auf der Bürgerversammlung am
16.02.2009 zu keinem Zeitpunkt Angst vor aggressiven Übergriffen gehabt habe.
Sie hat wahrgenommen, dass es eine Solidarisierung im Raum gab, als der
Vertreter der DVU seine Äußerungen getätigt hat.
Sie
erläutert nochmals das europaweite Ausschreibungsverfahren und macht deutlich,
dass aus diesem das derzeit diskutierte Gebot hervorgegangen ist.
Nach
Eingang des Gebotes gab es eine eingehende interne Verständigung, wie damit
umgegangen werden soll.
Bei
europaweiten Ausschreibungen dürfen Dritte nicht einbezogen werden. Dies wäre
ein Vergabefehler.
Das
Gespräch mit dem Arbeitskreis „Stadtspuren“ und der PBG wurde erst am 27.01.09
an ihrem Tisch durchgeführt, da kein früherer gemeinsamer Termin gefunden
wurde.
Herr Fröhlich sieht die Veranstaltung vom 16.02.2009 sehr positiv. Der
jetzt in Gang gesetzte Prozess sollte seiner Meinung nach parteiübergreifend
begleitet werden.
Frau Dr. Herzel macht deutlich, dass jeder das Recht haben
sollte, Äußerungen zu tätigen.
Frau Schulze bittet, im Gesamtprozess nicht die Asylbewerber zu
vergessen und hebt die bisherige sehr gute Arbeit des derzeitigen Trägers
hervor.
Frau Busch macht darauf aufmerksam, dass am Schlaatz mit ausländischen
Mitmenschen nicht mehr oder weniger Probleme bestehen, als mit den deutschen
Bewohnern. Sie bietet an dieser Stelle ihre Unterstützung an.
Behindertenbericht
Frau Müller informiert, dass es eine Verständigung gab, dass der
Behindertenbericht zukünftig unter Federführung von Herr Häschel erstellt wird.
Herr Häschel bestätigt dies und macht deutlich, dass er den Bericht in
Zusammenarbeit mit den verschiedenen Bereichen der Verwaltung und unter
Beteiligung des Behindertenbeirates erstellen wird. Der Behinderbeirat soll
bereits in konkrete Planungsphasen eingebunden werden. Es ist geplant, den
Bericht zum Ende des Jahres 2009 vorzulegen.
Frau Schulze informiert, dass der Behindertenbeirat am 05.03.2009 tagen
und sich ausführlich mit diesem Thema auseinandersetzen wird. Darüber wird Herr
Bewer dann sicherlich in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Gesundheit
und Soziales am 17.03.2009 informieren.
Angemessene Kosten der Unterkunft
Frau Müller weist darauf hin, dass die als Tischvorlage ausgereichte
Information die Grundlage für eine interne Arbeitsanweisung ist.
Herr Böttche erörtert die Tischvorlage und informiert, dass aufgrund der
Veränderungen am Wohnungsmarkt zu prüfen war, inwieweit die Eckwerte für die
Beurteilung der Angemessenheit von Wohnraum an den Markt anpassen. Dieses ist
erfolgt.
Die interne Arbeitsanweisung
soll zum 01.04.2009 in Kraft treten.
In diesem Zusammenhang müssen
auch die Verträge zwischen der Landeshauptstadt und der Wohnungswirtschaft
überarbeitet werden.
Herr Besancon fragt, ob die Verwaltung sicher ist, dass die Heiz-Kosten
nicht so gestiegen sind, dass 1,00 Euro pro m² auch weiterhin ausreichend ist.
Herr
Böttche erklärt, dass dies aus Sicht der Verwaltung sicher ist. Er erklärt,
dass Heizkosten nur in angemessener Höhe übernommen werden und für die vom
Vermieter festgelegte
monatliche Vorauszahlungspauschale zunächst die Vermutung der Angemessenheit
gilt.
Da die Höhe der Heizkosten von vielen Faktoren beeinflusst wird, können quadratmeterbezogene Richtwerte nur einen Anhaltspunkt für die Angemessenheit der Heizkosten bilden. Eine Kürzung erfordert stets den Nachweis unwirtschaftlichen Verhaltens, was wegen der vielen Einflussfaktoren in der Praxis regelmäßig schwer zu bewerkstelligen ist.
Frau Dencker fragt nach den Kostenauswirkungen für die Stadt und ob dies
bereits im Haushalt eingeplant ist.
Herr Böttche erklärt, dass sich nur unwesentliche Mehrkosten für den
städtischen Haushalt ergeben
Herr Ernst ergänzt, dass auf Seite 6 und 7 der Tischvorlage die
Erläuterungen zu finden sind. Er weist darauf hin, dass hier lediglich die
bereits gelebte Verwaltungspraxis angeglichen ist.