30.09.2009 - 11 Wohnungsbauförderung
Grunddaten
- TOP:
- Ö 11
- Zusätze:
- Fraktion DIE LINKE
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 30.09.2009
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Vorlage:
-
09/SVV/0771 Wohnungsbauförderung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Beschluss:
- vertagt
Der Oberbürgermeister informiert über die zustimmende Stellungnahme des Ausschusses für Stadtplanung und Bauen sowie die empfohlene Änderung im 2. Absatz des Beschlusstextes (fett markiert) mit folgendem Wortlaut:
.......
Die Landeshauptstadt bemüht sich
ihrerseits, durch verschiedene Maßnahmen den Bau neuer Wohnungen zu
unterstützen. Dazu gehört auch, dass künftig für den Zeitraum
prioritärer Wohnungsbauförderung keine Mittel mehr aus den städtischen
Wohnungsunternehmen an den Stadthaushalt abgeführt werden.
Anschließend bittet Herr Dr. Scharfenberg um eine Klarstellung, ob das bedeute, dass es ab sofort keine Abführung an den städtischen Haushalt mehr gebe. Der Oberbürgermeister betont, dass er das für sehr problematisch halte und Herr Exner spricht sich für die Streichung des letzten Satzes aus. Man solle sich hier an die haushaltsbegleitenden Beschlüsse halten und die seien mit einem Prüfauftrag verbunden. Die Pro Potsdam sei eine unheimlich leistungsfähige Gesellschaft, was auch zielgerichtet so ausgestaltet worden sei. Der Weg der Stadt Potsdam sei es gewesen, das Unternehmen zur Konsolidierung „flott zu machen“ und nicht wie in anderen Städten das Tafelsilber zu „verscherbeln“. Mit dem vorliegenden Antrag tue man sich keinen Gefallen und widerspreche einer strukturierten Unternehmensführung.
Herr Schubert widerspricht dem
Hinweis von Herrn Exner auf den haushaltsbegleitenden Beschluss, der in den
beiden ersten Teilen zwar eine Prüfung, in seinem dritten Teil aber sehr wohl
den Auftrag enthalte, für das Jahr 2010 Zuführungen der Pro Potsdam an den
städtischen Haushalt auszuschließen. Deshalb spreche auch nichts gegen eine
heutige Beschlussfassung im Sinne des vorliegenden Antrags.
Herr Klipp führt dazu aus, dass der
erste Teil des vorliegenden Antrags einen Appell an das Land Brandenburg
richte. Die im zweiten Teil genannten
Abführungen der Pro Potsdam an die Stadt, seien eine städtische
Angelegenheit und entkräften seiner Meinung nach den Appell. Er spreche sich
für eine eigentümerunabhängige Förderung aus und eine Verteilung der
Angelegenheit auf mehrere Schultern – also Pro Potsdam, Genossenschaften und
auch Private. Und wenn das schon einmal Beschlusslage sei, müsse es mit diesem
Antrag nicht noch einmal beschlossen werden.
Herr Dr. Scharfenberg verweist darauf, dass die Pro Potsdam preisgünstige Wohnungen verkauft habe und darüber hinaus als städtische Gesellschaft mit vielen anderen Aufgaben betraut werde, was nicht zu ihren Aufgaben gehöre. Die 2 Mio Euro im Unternehmen zu belassen und damit preiswerte Wohnungen zu bauen, löse das Problem zwar nicht annähernd, bedeute aber wenigstens keinen Stillstand.
Herr Schröder führt aus, dass die
Fraktion CDU/ANW den ersten Teil mittragen könne; der 2. Teil sei allerdings
problematisch, da es einen klaren haushaltsbegleitenden Beschluss gebe und er
das abgekoppelt von einer Investitionsverpflichtung so nicht mittragen könne.
Im Ergebnis der Diskussion schlägt
der Oberbürgermeister vor, diesen Antrag zurückzustellen und eine
Stellungnahme des Ausschusses für Finanzen einzuholen, da der Inhalt
haushaltsrelevant sei.
Dieser Vorschlag wird zur Abstimmung
gestellt und mit 8 Ja-Stimmen, bei 4 Nein-Stimmen angenommen.
Herr Dr. Scharfenberg merkt an, dass ein entsprechender Appell bereits im September an das Land hätte gerichtet werden müssen. Er empfiehlt dem Oberbürgermeister, die neuen Abgeordneten des Landtages, die in Potsdam wohnen, sowie den Ministerpräsidenten und Herrn Speer einzuladen und für eine Wohnungsbauförderung zu werben.
Der Oberbürgermeister entgegnet, dass das die
Landtagsfraktionen zum Gegenstand der Sondierungsgespräche machen sollten.