15.10.2009 - 2 Information der Oberförsterei über Tätigkeitssc...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 2
- Datum:
- Do., 15.10.2009
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Herr Krüger (Leiter der Oberförsterei Potsdam) informiert, dass
die Oberförsterei Potsdam ca. 11.000 Hektar Wald bewirtschaftet, von denen ca.
5.200 Hektar in der Landeshauptstadt Potsdam liegen. Zum Verantwortungsbereich
der Oberförsterei Potsdam gehören sechs Revierförstereien. Der
Zuständigkeitsbereich der Oberförsterei Potsdam umfasst u.a. Stadt Potsdam mit
allen Ortteilen sowie Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf, Nuthetal, Michendorf,
Dallgow Döberitz. Alle Potsdamer Wälder haben Erholungswert, aber auch
Trinkwasser- oder Lärmschutzfunktion.
Herr Krüger verweist auf die Neuorganisation des Landesbetriebes
Forst Brandenburg, wonach die Zahl der Oberförstereien auf ca. ein Drittel
zurückgehen soll.
Derzeit sind in der Oberförsterei Potsdam 23 Mitarbeiter
beschäftigt. Es werden jeweils zwei Azubis in einer dreijährigen Ausbildung zum
Forstwirt ausgebildet.
Anschließend erörtert er die Aufgaben der Forstbehörde. Die
Forstbehörde führt auch behördliche Tätigkeiten durch, zu denen z.B. auch die
enge Zusammenarbeit mit dem Bauaufsichtsamt und der Stadtplanung gehören.
Weitere Arbeitsschwerpunke sind
die Öffentlichkeitsarbeit und die Waldpädagogik.
Ein weiterer Tätigkeitsbereich ist die Forstaufsicht. Ein Hauptproblem ist hier das unbefugte Befahren der Wälder und das Parken in den Waldrändern.
Als Beispiel führt er den Waldbereich am Friedhof an und weist
darauf hin, dass hier in Gesprächen mit der LHP eine Klärung herbeigeführt
werden muss, wenn an dieser Stalle das Parken ermöglicht werden soll.
Er weist darauf hin, dass das
geringe Forstverständnis der Bevölkerung ein großes Problem ist. Ein weiteres
Problem sind erhebliche Mengen an Müll, die illegal im Wald abgeladen werden.
Besonderheiten in Potsdam sind aus seiner Sicht, die Beteiligung
an Maßnahmen der Stadtentwicklung, Bau von Wegen und Straßen. Hierfür spricht
er beispielhaft den Mauerrundweg an. Auch der Trinkwasserschutz und die
touristischen Schwerpunkte sind wichtig. Aufgrund der hohen Brandgefahr in den
Wäldern wird eine enge Zusammenarbeit mit der Feuerwehr gepflegt.
Abschließend lädt er den Ausschuss ein, eine Sitzung in der Waldschule im Wildpark durchzuführen.
Herr Teuteberg fragt, ob die Landeshauptstadt Potsdam sich wegen
der Einsparungen der Personalstellen Sorgen machen soll. Er fragt Herrn Krüger,
ob er mit der Zusammenarbeit mit der LHP zufrieden ist.
Herr Dr. Seidel hat den Eindruck gewonnen, dass es eine gute
Kooperation gibt und fragt, ob zu fürchten sei, dass es hier als Folge der
Personaleinsparungen eine Verschlechterung geben könnte.
Herr Krüger weist darauf hin,
dass insgesamt ca. 900 Mitarbeiter ausscheiden. Auch in Potsdam wird sich
dadurch die Betreuungsintensität verändern. Verbindliche Aussagen können aber
noch nicht getroffen werden.
Die Zusammenarbeit mit der LHP wird als „normal“ eingeschätzt. Bei zwingenden Verfahren wird die Forstbehörde einbezogen.
Grundsätzlich fühlt er sich durch die LHP akzeptiert und
rechtzeitig einbezogen.
Herr Menzel nimmt Bezug auf die Klimaveränderung und weist darauf
hin, dass Nadelbäume für die Wasserspeicherung nicht so gut sind, wie Laubbäume.
Was tut hier die Oberförsterei Potsdam?
Herr Krüger erklärt, dass Kieferbestände ausgelichtet und mit
Buchenbeständen unterpflanzt werden, da die Buche optimal für die
Wasserspeicherung ist.
Es ist festzustellen, dass
bestimmte Baumarten, die bisher in Potsdam sehr selten waren, plötzlich sehr
gut wachsen.
Die Alteichen sind im Gegensatz dazu stark abgängig. An deren Stellen werden neue Eichen gepflanzt.
Herr Dr. Wegewitz sprich das Parken im Waldstück am Neuen Friedhof
an und fragt, ob es Überlegungen gibt z.B. durch das Ablegen von Baumstämmen
dem potenziellen Parkplatzsucher zu signalisieren, dass an dieser Stelle das
Parken nicht möglich ist.
Herr Krüger erklärt, dass in
solchen Fällen dann aus Sicherheitsgründen genormte Stahlschranken aufgestellt
werden müssen, da diese Sperren sonst ein unkalkulierbares Risiko darstellen,
für das der Eigentümer bei einem Unfall haften muss. Dies ist aus Kostengründen
nicht zu realisieren.
Frau Oldenburg spricht die Forstreform an, die laut Aussage von
Herrn Krüger noch nicht abgeschlossen ist. Sie fragt, wie im
ordnungsbehördlichen Bereich Verbesserungen in Bezug auf Müllsünder erzielt
werden können und ob es die Möglichkeiten gibt, die Müllsünder in Haftung zu
nehmen. Gibt es andere Behörden, die in das Problem einbezogen werden können?
Herr Krüger erklärt, dass die Zahlen zur Forstreform feststehen
und Gegenstand der Haushaltsplanung sind. Die Zuteilung der Mitarbeiten zu den
einzelnen Aufgaben ist noch nicht jedoch noch nicht erarbeitet.
Die Müllbeseitigung wird weiterhin erfolgen, aber möglicherweise
in größeren Intervallen.
Frau Müller nimmt Bezug auf den Wunsch, dass die LHP die
weggefallenen Arbeiten der Forstbehörde übernehmen sollte. Sie weist darauf
hin, dass es keine ABM-Maßnahmen mehr gibt. Eine Kompensation von Seiten der
Stadt ist aufgrund der Haushaltsituation der LHP nicht möglich.