26.01.2010 - 3 Schulen in freier Trägerschaft
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3
- Gremium:
- Ausschuss für Bildung und Sport
- Datum:
- Di., 26.01.2010
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:30
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
Frau Dr. Magdowski informiert, dass bezüglich des Antrages zur Genehmigung
einer Gesamtschule in freier Trägerschaft noch keinen neuen Stand gebe. Das Prüfverfahren
im MBJS laufe noch und werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Frau Dr. Orlowski verweist auf die Pressemitteilung, in der sich Frau Dr.
Magdowski zu privaten Schulen äußerte. Sie möchte grundsätzlich feststellen,
dass es den ausdrücklichen Willen der Stadtverordneten gebe, keine freien
Schulen mehr zuzulassen. Eine pflichtige Aufgabe zu privatisieren sei nicht
gangbar und werde von ihrer Fraktion nicht mitgetragen.
Herr Schröder ergänzt, dass man das Problem restriktiv behandeln wolle,
aber konventionelle Träger zugelassen seien.
Frau Dr. Magdowski erklärt, sie habe gesagt, was auch der Städtetag des Landes
Brandenburg vertrete, dass man auf Schulen in freier Trägerschaft als Ultima
Ratio zurückgreife, wenn das Geld für städtische Schulen nicht reiche. Es sei
eine aus der Not geborene Praxis. Das Defizit bei investiven Maßnahmen im
Schulbereich sei da. Wichtig sei, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen
und Kindern gute Angebote in Schulen freier Träger zu geben, wenn städtische
Schulen nicht ausreichen. Sie wäre dankbar, wenn man gemeinsam einen Weg finden
könne und der Geschäftsbereich 2 nicht als Prügelknabe dastehe.
Frau Dr. Orlowski verweist auf die Intention des Gesetzgebers. Dieser habe
niemals gewollt, dass freie Schulen errichtet werden, weil Kommunen klamm
seien. Es gebe das Primat der staatlichen Schulen. Man sollte den Auftrag des
Gesetzgebers ernst nehmen.
Frau Dr. Magdowski verweist darauf, dass sie dann aber auch das Geld dafür
bekommen müsse.
Frau Drohla belegt an Beispielen, dass das Problem in den letzten Jahren
mehrmals thematisiert wurde. Grundsätzlich gehe es um die Grundauffassung zu
Bildung als öffentliche Aufgabe. Sie fragt, wie sich die Verwaltung zum Antrag
Gesamtschule am Ravensbergweg positioniert habe.
Frau Dr. Magdowski informiert, dass sich die Stadt negativ positioniert habe.
Dr. Steinicke erklärt, dass Potsdam ein lukrativer Standort sei. Man solle
gemeinsam überlegen, wie man diesen Trend stoppen könne.
Herr Menzel meint, wenn der Bedarf der Eltern da sei, solle man den
Elternwünschen Folge leisten. Die Stadtverwaltung könne nichts machen, wenn das
MBJS die Anträge genehmige. Gemeinsames Interesse sollte sein, städtische
Schulen besser zu machen.
Herr Schröder verweist auf die zu gründende AG – Mehr Bildungskompetenz.
Dort könne man die Problematik diskutieren.
Frau
Dr. Magdowski erklärt,
Stellschraube der Stadt seien die städtischen Grundstücke, die zu 4%
Erbbaupachtzins vergeben werden. Das könne man steuern. Zur Qualität an Schulen
verweist sie auf ihre Schulbesuche. Sie habe 50 % der städtischen Schulen
besucht und eine Motivation der ehemaligen DDR-Lehrer erlebt, wie sie sie aus
Baden Württemberg nicht kenne.