24.02.2010 - 14 Sonstiges
Grunddaten
- TOP:
- Ö 14
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 24.02.2010
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
Flächensolaranlage - DS 10/SVV/0174
Herr Klipp verweist darauf, dass bereits im Ausschuss für
Stadtplanung und Bauen das Vorhaben erläutert wurde. Hier handele es sich um
eine private Initiative, die u. a. auch für entsprechende
Gewerbesteuereinnahmen sorgen werde und darüber hinaus einen Beitrag für die
Umwelt leiste. Im Weiteren wolle man damit einer Einzelhandelsiedlung an diesem
Standort und einer Schwächung des Einzelhandels in der Innenstadt vorbeugen.
Anschließend erläutert Herr Goetzmann an Hand visueller Darstellung das Vorhaben und die Notwendigkeit einer Beschlussfassung in der Sitzung der StVV am 03. März 2010. Auch im weiteren Verfahren dürfe es keine Zeitverzögerungen geben, um das Vorhaben realisieren zu können. Deshalb müsse über den entsprechenden Satzungsbeschluss ohne Beratung in den Ausschüssen abgestimmt werden – dieser enge Zeitrahmen erfordere ein konfliktarmes Verfahren. Damit verbunden sei darüber hinaus eine Änderung in der Prioritätenliste und damit die Zurückstellung des Vorhabens „Landeshauptarchiv am Windmühlenberg“.
E-Mail Vorgang zur Stadt- und Landesbibliothek
Herr Exner betont, dass diese Anfrage an den
Oberbürgermeister gerichtet sei und er diese in der gebotenen Kürze beantworten
werde, da er zwar der Abwesenheitsvertreter, aber nicht unmittelbarer
Dienstvorgesetzter des Beigeordneten sei. Herr Klipp habe sein Bedauern zu
diesem Vorfall zum Ausdruck gebracht, was auch in der Presse nachzulesen
gewesen sei. In der Sache selbst stehe er zur Entscheidung bezüglich der Stadt-
und Landesbibliothek mit dem damit verbundenen ehrgeizigen aber machbaren
Zeitplan. Damit gebe es auch keine Zweifel am weiteren Verfahren.
Herr Dr. Scharfenberg betont, dass dies schon ein
ungewöhnlicher Vorgang sei der zeige, wie mit Beschlüssen der
Stadtverordnetenversammlung umgegangen werde und diese bewertet würden. Er
meine, dass damit die Grundsätze des Systems in Frage gestellt werden, weil es
eben nicht ein „fauler Kompromiss“ mit einer Fraktion gewesen sei, sondern eine
klare Mehrheitsentscheidung. Er erwarte eine klare Haltung des
Oberbürgermeisters dazu.
Herr Schubert fordert dazu auf, die „Kirche im Dorf“ zu
lassen, denn das eigentliche Problem sei, dass eine private Mail weitergegeben
wurde. Die Behauptung, dass die Entwicklung des Vorhabens ein kurzer Prozess
gewesen sei, stimme nicht, denn das laufe bereits über Jahre und wurde schon
2007 öffentlich dargestellt , ausgestellt und auch mit entsprechenden
Beteiligungen.
Frau
Engel-Fürstberger meint, es sei unsäglich darüber überhaupt zu reden, denn es
gebe keine „Gedankenkontrolle“. Das war eine private Mail und sie sei froh,
dass ihre Mails nicht jeder lese.
Stand Tierheim
Bezug nehmend auf die Ereignisse um die Dienstwagennutzung
bei der Treberhilfe führt Frau E. Müller aus, dass es für die Verwaltung keinen
Grund gebe, die Vergabeentscheidung zu überdenken. Eine erneute Prüfung habe
ergeben, dass der Finanzplan vom Bieter eingehalten und der Jahresabschluss
2008 vorgelegt wurde, aus dem sich die Solidität des Bieters ableiten lasse.
Außerdem habe das Rechnungsprüfungsamt die Ausschreibung begleitet und keine
Beanstandungen festgestellt, so dass man sich auf die konzeptionellen
Erfahrungen des Trägers verlasse.
Herr Schröder betont in seinen Ausführungen, dass es
verfahrenstechnisch sicher nichts zu beanstanden gebe, moralisch jedoch schon,
denn die Dienstwagenaffäre habe deutschlandweit für Aufregung gesorgt.
Allerdings sei es Sache der Diakonie, mit dem Träger in Klausur zu gehen.
Auf die
Nachfrage von Herrn Dr. Scharfenberg, wann der Grundstückskaufvertrag
unterzeichnet werde, um den Bauantrag im März zu stellen und das Tierheim
termingerecht zu eröffnen, entgegnet Frau E. Müller, dass der Kaufvertrag
derzeit in Prüfung sei. Bezug nehmend auf die Äußerungen von Herrn Schröder
betont sie, dass es der Landeshauptstadt um Inhalte gehe – moralisch könne man
die Angelegenheit sicher diskutieren und auch andere Maßstäbe anlegen.
Uferweg Griebnitzsee
Herr Exner
informiert, dass die Frage, wie es sich mit der Vereinbarung zwischen der
Landeshauptstadt Potsdam und der BIMA sowie dem höheren privaten Angebot
verhalte, auf Bundesebene geklärt werde. Die Problematik werde dem Haushaltsausschusse
des Bundestages und dem Finanzausschuss des Bundesrates vorgelegt. Die
Wertermittlung werde durch ein Verkehrswertgut-achten festgestellt und hier sei
zwischen öffentlichen und privatem Interesse abzuwägen. Allerdings sei der Bund
an keinen Zeitfaktor gebunden.
Sachstand Bürgerbahnhof
Herr Klipp informiert über den gegenwärtigen Sachstand zum
Bürgerbahnhof und verweist darauf, dass die Bauverwaltung beauftragt sei, mit
dem Bauherren ein genehmigungsfähiges Vorhaben zu entwickeln, das sich in den
B-Plan einfüge. Darauf Bezug nehmend fragt Herr Schröder nach, ob die
Verwaltung dabei das Vorhaben dem B-Plan anpasse oder umgekehrt. Herr Klipp
entgegnet, dass er die Zustimmung des Bauherren einholen müsse, wenn er
Auskünfte über dessen Vorhaben geben solle. Wenn diese Zustimmung vorliege,
könne er auch die Stellen darstellen, wo es nicht passe. Herr Schubert schlägt
vor, das Thema in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses unter
Berücksichtigung der im Zusammenhang mit der Vergabe vorgelegten Konzeption
aufzurufen, da diese ja Grundlage der Entscheidung gewesen sei. Frau
Engel-Fürstberger betont, dass die mit der Vergabe verbundnen Forderungen in
keinster Weise erfüllt seien und richtet den Appell an die Stadt, diese
umgehend durchzusetzen.
Herr
Exner schlägt vor, dies für die Sitzung des Hauptausschusses am 17.03.2010
durch die Verwaltung vorzubereiten – wogegen sich kein Widerspruch erhebt.
Treffpunkt Freizeit
Mit
Stellungnahme des Rechtsamtes vom 5.2.2010 wird festgestellt, dass "eine
Ausschreibungspflicht nicht besteht und eine öffentliche Ausschreibung und
Vergabe nach den Rechtsbestimmungen der VOL/A ausscheidet" aber " bei
der neuen Trägersuche ein ermessensfehlerfreies, faires, diskriminierungsfreies
und transparentes Auswahlverfahren durchzuführen ist".
Frau E.
Müller führt aus, dass im Jugendhilfeausschuss Ende April/Anfang Mai Kriterien
zum Wettbewerb für ein Interessenbekundungsverfahren - analog Waschhaus und
Lindenpark - vorgestellt und die Zusammensetzung der
Auswahlkommission vorgeschlagen werde.
Auf Nachfrage Frau Engel-Fürstberger schätzt Frau E. Müller ein, dass die Auswahlgespräche nach der Sommerpause erfolgen könnten und eine Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung im Oktober evtl. möglich sei.
Sparkassenstandort Babelsberg
Auf eine
entsprechende Nachfrage von Herrn Schröder verweist Herr Klipp darauf, dass
sich die Beteiligten zwar umfassend in der Presse dazu geäußert hätten, ihm diese
Erlaubnis allerdings nicht vorliege. Er wolle diese gern einholen und in einer
der nächsten Sitzungen über das Vorhaben berichten.
Personalie Fachbereichsleiter Grün- und
Verkehrsflächen
Herr Dr. Scharfenberg verweist auf die dazu geführte öffentliche
Diskussion, der sich auch die Mitglieder des Hauptausschusses stellen sollten.
Zu den wenigen Personalentscheidungen, die die Stadtverordnetenversammlung
habe, gehöre die Fachbereichsleiterebene dazu.
Herr Exner entgegnet, dass die öffentlich geführte Diskussion die Stadt nicht von einer korrekten Behandlung im nicht öffentlichen Teil entbinde. Er könne im öffentlichen Teil sagen, dass bei den jüngeren Bestellungen von einer befristeten Bestellung der Fachbereichsleiter Gebrauch gemacht wurde und der Vertrag des betroffenen Fachbereichsleiters am Jahresende auslaufe. Im Weiteren verweist er auf das laufende gerichtliche Verfahren und den in diesem Rahmen gestellten Antrag auf einstweilige Verfügung seitens des Fachbereichsleiters. Der heutige Gerichtstermin sei mit keinem Ergebnis abgeschlossen worden, so dass beide Parteien sich jetzt einigen müssten.